Wie sieht ein normaler Tag im Leben des Simon Cote denn nun aus?
Lass mich mal überlegen...Ich stehe so gegen 8:30 Uhr auf. Dann beginnt die erste zweistündige Trainingseinheit um 10:30 Uhr oder 11 Uhr, das kann Gewichtheben oder Schusstraining sein. Danach esse ich und gehe nach Hause für die Videoanalyse, oder um ein Basketballbuch zu lesen.
Manchmal gönne ich mir auch ein Nickerchen oder entspanne ein bisschen, wenn es keine allzu hektische Woche ist. Dann kommt die abendliche, zweistündige Trainingseinheit um 17 Uhr oder 18 Uhr, zu der ich eine oder eine halbe Stunde früher erscheine. Ich verlasse die Halle gegen 20:30 Uhr - ganz davon abhängig wer zum Zusatztraining auftaucht - und gehe nach Hause, mache essen, sehe fern oder lese ein Buch.
Und was liest du dann für Bücher?
Meistens Basketballbücher, aber auch Bücher über Selbstverbesserung oder Menschenführung.
Also beschäftigst du dich fast den ganzen Tag mit Basketball?
Ja, das stimmt. Als ich noch in den Staaten lebte und aufs College ging, blieb ich fast jeden Tag bis spät in die Nacht im Geschäftszimmer. Viel von der Zeit ging für Papierkram und Spielerrekrutierungen drauf. Es gab ein etwa drei- stündiges Training pro Tag. Viel Zeit blieb da nicht mehr. Ich habe nämlich den Wunsch, möglichst viel über Basketball zu lernen. Und hier habe ich abends endlich die Zeit, die Bücher zu lesen, die ich schon seit Jahren lesen wollte und mich mit dem selbstständig zu beschäftigen, wozu ich sonst nicht kam.
Woher kommt deine große Faszination für den Basketballsport? Ist der Sport beliebt in deiner Familie oder spieltest du selber mal?
Ja, ich habe Basketball gespielt und habe noch alle möglich anderen Sportarten betrieben. Aber Basketball hat mir schon immer am meisten Spaß gemacht. Als kleiner Junge träumte ich von der NBA (lacht). Erst in der High-School merkte ich, dass ich nicht gut genug sein würde für die NBA. Ich spielte zwar im Team, saß aber meistens auf der Bank. Es war aber eine gute Erfahrung für mich und ich arbeitete hart an meinen Fähigkeiten, weil ich nach der High-School auf einer Universität spielen wollte. Ich hätte vielleicht bei einer kleinen Universität auch spielen können, ging aber an eine große und schaffte es nicht ins Team. Das war der Punkt, wo ich mich auf eine Trainerlaufbahn umstellte.
Was sind deine Aufgaben in der Jugendförderung?
Ich finde wir haben einige sehr talentierte Nachwuchsspieler. Alex King ist ja bereits bei den OPEL SKYLINERS. Dann wäre da noch der bei Kronberg spielende Fredrick Kleemichen und Patrick Taubert, beides zwei große Talente und in der Akademie der OPEL SKYLINERS. Mit ihnen möchte ich gerne arbeiten, aber die Termine ließen dies bisher selten zu, was hoffentlich in Zukunft besser wird.
Was ist der Unterschied bei der Arbeit mit dem Nachwuchs und bei der Arbeit mit den Profis?
Die Profis haben die richtige Arbeitseinstellung. Sie wissen, wie hoch die Intensität zu sein hat, auch im Training. Die Jugendlichen sind auch sehr lernbegierig, doch wissen sie noch nicht, was es bedeutet, ein Profi zu sein. Sie kennen den Anstrengungsgrad nicht, der den Profi ausmacht. Es ist irgendwie ein Sache der Erfahrung.
Zurück zu den Pro´s: Mit wem arbeitest du im Speziellen individuell?
Mit Chris Williams und Tyrone Ellis mache ich viel Schusstraining, mit Malick Badiane feile ich an seinen Post-Moves und seinem Hook-Shot.
Malick kann einen guten Hook-Shot?
Der Hook-Shot sieht recht einfach aus, ist aber in Wirklichkeit einer der schwierigsten Würfe. Und als wir vor zwei Jahren damit anfingen, hatte Malick noch nie einen geworfen. Ich glaube, er wird noch etwas brauchen, bis er den Hook-Shot im Spiel regelmäßig einsetzen und treffen kann.
Zu Teil 3 des Interviews<HOX.LINK ID="2183538"/>