<img src="/fileadmin/meldungsarchiv/Bilder/team/Technical_20Stuff/Cote/bild_20cote_20und_20didin.jpg" width="200" height="177" border="0" alt="Im Gespräch - Simon Cote mit Murat Didin
(Foto: www.foto-storch.de)" align="RIGHT" valign="TOP"/> Simon, kannst du mal deine tägliche Arbeit bei den OPEL SKYLINERS beschreiben?
Simon Cote: Normalerweise haben wir zwei Trainingseinheiten pro Tag. Eine am Vormittag und eine am Nachmittag mit dem gesamten Team. Meistens arbeite ich dann mit den Spielern vor und nach dem Training. Einige der Spieler kommen von sich aus zu mir und fragen: "Hey, Simon, können wir heute früher kommen und an dieser oder jener Sache arbeiten?". Ich ziehe diese Vorgehensweise vor, da ich so mit motivierten Spielern arbeiten kann.
Ist es für die Spieler wie für einen ganz normalen Arbeitnehmer in Deutschland, der etwa 8 Stunden am Tag arbeiten muss?
Die Minimumzeit, die ein Spieler trainieren muss ist auch die Zeit, die das Team zu trainieren hat, also die täglichen zwei Trainingseinheiten. Aber zu mehr sind sie nicht verpflichtet. Im Grunde ist es jedem selbst überlassen, wie viel er zusätzlich trainiert. Einige Spieler investieren mehr Zeit als andere, wie z.B. Chris Williams, Miroslav Todic, Alex King, Malick Badiane...dann ist da noch der ein oder andere. Ich bin dann jedenfalls immer da, um mit ihnen zu arbeiten.
Und wie viele Stunden investierst du ungefähr täglich in deine Arbeit?
(Überlegt) Schwer zu sagen, es gibt keinen festen Plan und so ist es jeden Tag verschieden. Es hängt auch immer davon ab, wie die Spieltermine und andere Termine liegen. Wenn wir am Tag zuvor ein Spiel hatten, ist normalerweise frei. Wenn wir aber schlecht spielen oder verlieren kann es auch passieren, dass am Tag danach eine Trainingseinheit angesetzt wird.
Wie viele Stunden pro Woche sind es schätzungsweise?
Das kann man nicht so genau festlegen. Es ändert sich von Woche zu Woche. Und neben der Arbeit mit dem Team muss ich noch viel Videoanalyse betreiben, die Systeme der anderen Teams kennen lernen und so weiter...
Ist es etwa eine 42-Stunden-Woche?
Oh, es ist mehr als eine 42-Stunden-Woche. Ich glaube weniger als 42-Stunden durfte ich nur vor meiner College-Zeit arbeiten (grinst). Weißt du was, beim College-Basketball sind es sogar noch mehr Stunden als hier!
Aber es fällt doch leichter, wenn man wenigstens das machen kann, was einen wirklich interessiert und Spaß macht, oder?
Es ist dann nicht mehr nur Arbeit. Ich meine es ist natürlich noch Arbeit, aber ich genieße sie einfach sehr. Trotzdem glaub ich nicht, dass es jemanden in der Welt gibt, der seinen Job jeden Tag vierundzwanzig Stunden lang genießen kann. Es gibt immer Aspekte, die keinen Spaß machen oder manchmal ist man auch einfach mal schlecht drauf. Oder wenn du vier Spiele in Folge verloren hast und die Moral am Boden ist.
Wo liegen deine Stärken bei der Arbeit mit den Spielern?
Also im individuellen Bereich ist es die Technik. Ich kenn mich gut mit der Schuss-Technik und mit dem Post-Play aus. Ich glaube es gibt wenig exzellente Post-Spiel-Trainer. Und aus unerfindlichen Gründen mag ich das Post-Spiel, also hab ich mich viel damit beschäftigt. Die Außenspieler werden frühzeitiger entwickelt als die Post-Spieler. Jedem wird beigebracht zu dribbeln und zu werfen. Das Guard-Spiel ist eine Kombination aus werfen und dem Zug zum Korb. Das ist fast ihr ganzes Spiel, also musst du mit ihnen an Feinheiten arbeiten.
Aber die Post-Spieler müssen noch ganz andere Moves beherrschen und außerdem werden sie in ihrer Jugend nicht so gut ausgebildet. Ihnen werden oft erst mit 19, 20 oder 21 Jahren die richtigen Fähigkeiten fürs Post-Play vermittelt. Also ist es schwieriger als mit den Guards, die "nur" werfen und ziehen. Zum Post-Play gehört aber noch viel mehr, wie die richtige Rebound-Technik, das Ausblocken oder die verschieden Moves mit dem Rücken zum Korb. Mir persönlich macht das mehr Spaß.