(Quelle: Sport1)
Dirk Bauermann ist der erfolgreichste deutsche Trainer. Auch beim Klub Dafni Athen startete der Coach mit zwei Siegen und zwei Niederlagen gut in die Saison, flog aber aus unbekannten Gründen nach vier Spieltagen raus.
Nun hat der 43-Jährige mehr Zeit, die deutsche Liga zu beobachten, was er allerdings auch stets während seiner Trainer-Tätigkeit in Griechenland getan hat.
Für Sport1 beschreibt Bauermann die Entwicklung der s.Oliver BBL und spricht über eine mögliche Rückkehr nach Deutschland.
Sport1: Herr Bauermann, was sagen sie zur aktuellen Situation in der s.Oliver BBL? War es Ihrer Meinung nach zu erwarten, dass die Opel Skyliners so stark sein würden und nach sechs Spieltagen ungeschlagen die Tabelle anführen?
Bauermann: Die Frankfurter haben sicher eine gute Mannschaft zusammengestellt. Aber ich glaube, dass man erst nach ungefähr zehn Spieltagen sagen kann, wohin die Reise wirklich geht. Die Niederlage von ALBA gegen Trier war sicher
überraschend, aber sowas passiert schon mal bei einer hochintensiven Belastung. Da kann es passieren, dass die nötige Konzentration verloren geht.
Sport1: Besteht nach Ihrem Rauswurf bei Dafni Athen für Sie persönlich die Möglichkeit, in die deutsche Liga zurückzukehren?
Bauermann: Darüber möchte ich überhaupt nicht spekulieren. Ich warte jetzt erstmal ab und muss mich natürlich auch ein bischen von diesem Schock erholen. Natürlich muss ich aufpassen, dass meine nächste Entscheidung eine richtige ist. Denn nach Hagen zu gehen, war sicher falsch. Ich habe da nicht hingepasst und der Verein hat nicht zu mir gepasst. Und auch die Entscheidung, nach Griechenland zu gehen, war nach dem was jetz hier passiert ist, auch nicht richtig. Für die Zukunft muss ich mir wirklich genau überlegen, mit wem ich unter welchen Bedingungen zusammenarbeite.
Sport1: Nachdem viele gute deutsche Spieler wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind, sagen viele, dass die s.Oliver BBL attraktiver geworden ist für Spieler und Trainer. Stimmen Sie dem zu?
Bauermann: Das kann man sicher sagen. Die Liga ist ohne Frage im Aufschwung. Da hat die Nationalmannschaft sicher einen Beitrag geleistet durch ihr gutes Abschneiden bei der EM. Der Fernsehvertrag spielt sicher eine große Rolle. Und die Arbeit, die Otto Reintjes leistet zählt auch enorm. Wenn ich die deutsche und die griechische Liga vor vier Jahren miteinander verglichen habe und das jetzt wieder tue, muss ich feststellen, dass die Schere zwischen dem deutschen Basketball und dem europäischen Basketball immer enger wird. Die Liga ist interessanter als sie das vor ein paar Jahren noch war. Der Aufwind in Deutschland ist sehr erfreulich.
Sport1: Wenn ein Klub aus der s.Oliver BBL in näherer Zukunft an Ihnen als Trainer Interesse hätte, wären Sie da abgeneigt, nach Deutschland zurückzukehren?
Bauermann: Natürlich nicht. Die Liga ist wie gesagt sehr interessant. Also ist eine Rückkehr sicher möglich, falls mich nach den Geschichten in Hagen und Athen denn noch einer haben will... (lacht).
Das Gespräch führte Sarah Beckmann