Du warst viele Jahre mit der tschechischen Nationalmannschaft erfolgreich. Ob bei Europameisterschaften oder Olympia - man sieht wie gut die ehemaligen Ost- blockländer auftreten. Was macht die Osteuropäer so stark?
Ja gut, was heißt osteuropäische Schule? Nehmen wir Litauen. Ich sag es ganz ehrlich, ich hab es den Italienern bei Olympia nicht gegönnt. Weil ich mit ein paar Spielern noch offene Rechnungen habe von der EM 99. Die werde ich sehr wahrscheinlich nicht mehr begleichen können. Das sind halt private Sachen, da passiert so einiges unter dem Korb (lächelt). Bei Litauen siehst du, dass sie komplette Spieler haben.
Woran liegt das? Ist das Training härter? Strengen sich die Spieler mehr an, weil sie sozialen Druck haben und hoffen, mit Bas- ketball aus ihren Ländern raus zu kommen?
Ich bin mir nicht sicher. Ich habe mit Basketball begonnen im tiefsten Kom- munismus. Ich kann nicht sagen, dass ich mir mit 15 oder 16 Gedanken ge- macht habe, oh, wenn ich jetzt richtig Gas gebe, kann ich mit der Mannschaft nach Westeuropa oder Amerika reisen. Wir sind viel rum gekommen und ich habe im Verhältnis viel Geld verdient. Aber mit 15 oder 16 machst du dir diese Gedanken nicht. Mit 20 ja, da möchtest du vielleicht schon eine Familie, dafür brauchst du Geld. Aber als Junge? Da bist du in der Schule, hast dein erstes Mädchen und Abendessen bekommst du zu Hause. Das reicht. Mehr brauchst du nicht. Ich glaube nicht, dass es an den sozialen Verhältnissen liegt, dass die Osteuropäer so gut sind. Das liegt in erster Linie an den Trainern und das die Sportart in diesen Ländern so populär ist.
Gerade auf den Schuss scheint ja im Training mehr wert gelegt zu werden, wenn man sieht, wie die Litauer Dreier schießen.
Nein, nein. Das ist falsch. Nur am Wurf, darf man den Erfolg nicht messen. Schau mal, wie die laufen. Da kann sogar ein 2,14 m Mann sprinten. Da muss man sehen, was für einen Fastbreak sie spielen. Nur mit werfen gewinnst du kein Spiel. Da kommt noch mal der Extra-Pass, das sind Spieler, die verste- hen das Spiel. Das macht richtig Spaß, denen zu zuschauen. Die sind un- heimlich athletisch.
Neben dem Beruf als Spieler bist du in die Organisation der OPEL SKYLI- NERS eingebunden. Als Manager der Basketball City und des OPEL SKYLINERS Company Cups, der jetzt zum zweiten Mal ausgespielt wird. Erzähl mal darüber. Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen?
Jede Menge Spaß, hoffe ich. Wir haben in diesem Jahr 29 Teams, die am Company Cup teilnehmen. Wir haben hier in Basketball City eine wirklich geile Halle. Da haben alle Spaß am Basketball.
Wie gut kommen die Company Cup Trainings bei den Firmen an?
Da habe ich nur positive Rückmeldungen. Wir hoffen, dass wir die geplante Company Liga noch aufziehen können. Gerade jetzt, wo wir die Halle neu auf- geteilt und mehr Felder haben, sollte uns das gelingen. Natürlich hat das Training der OPEL SKYLINERS oberste Priorität. Aber ich bin sehr zuver- sichtlich, dass wir das machen können. Viele Firmen haben Basketball AGs und spielen sehr gerne.