Zum Hauptinhalt springen
Letztes Spiel:84:91So 29.12.vs MünchenBerichtVideo
Letztes Spiel:85:66Sa 04.01.in Chemnitz Bericht
Heimspiel:HEUTE18:00 Uhrvs BerlinTickets kaufen
Auswärts:So 19.01.15:00 Uhrin Bonn

"...wie ein großer Bruder" - Kamil Novak im Interview des Monats

Als Führungsspieler beim OPEL SKYLI- NERS Kooperationspartner MTV Kronberg

Wie fit bist Du körperlich? Legst Du Sonderschichten beim Training ein?

Das müsste Milo (Crnjak) beurteilen, wie fit ich bin. Es ist schon ein bisschen anstrengender, wir trainieren jeden Tag. Aber da sehe ich kein Problem, weil ich mein Leben lang zweimal am Tag trai- niert habe. Wir haben auch relativ früh mit der Vorbereitung begonnen. Fit muss ich Anfang Oktober sein, wenn es losgeht. Und da bin ich sehr zuver- sichtlich.

Du spielst jetzt seit zwanzig Jahren als Profi. Stellt sich da schon das ein oder andere Wehwehchen ein?

Eigentlich nicht. Gesundheitlich - das darf man normalerweise nicht laut sa- gen - ist alles okay. Ich habe keine Schmerzen, muss nach dem Spiel nicht sagen, oh scheiße mein Knie oder so etwas. Der Unterschied ist, dass man die Dinge gelassener sieht. Wenn man viel erlebt hat und gesehen hat, ist man schon ein bisschen vorsichtig. Wir haben ganz gut gespielt in der Vorbereitung und normalerweise war es bei mir immer so: gute Vorbereitung, scheiß Saison (lacht). Man muss mal gucken.

Bist Du eine Vaterfigur für die Jungs?

Vielleicht so etwas wie ein großer Bruder. Wir analysieren das nicht. Ab und zu muss ich mir ein paar Sprüche anhören, was mein Alter angeht, aber das ist okay. Wir haben eine nette Truppe in Kronberg. Das ist meiner Meinung nach ein wichtiger Teil, warum wir so erfolgreich sind. Wir haben in den letzten zwei Jahren nur acht Spiele insgesamt verloren.

Wie ist Dein Verhältnis zu Deinem Coach Milo Crnjak?

Unser Verhältnis ist professionell. Er ist glaube ich sogar ein bisschen jünger als ich, aber das macht mir nichts aus. Ich respektiere ihn. Er ist Coach und ich bin Spieler - so einfach ist es.

Lass uns noch kurz beim Alter bleiben. Dein erstes Bundesliga-Spiel in Tschechien war mit 17 Jahren. Die OPEL SKYLINERS haben viele junge Spieler wie Alex King oder Malick Badiane im Kader, die früh viel Verant- wortung übernehmen sollen. Ist das gut für einen Spieler oder kann ihn das auch in seiner Entwicklung zurückwerfen?

Ich sage immer: wenn einer gut genug ist für die Bundesliga, dann soll er da spielen. Was in meinem Augen keinen Sinn macht ist, sich auf der Bank in der Bundesliga herumzutreiben, weil das niemanden weiterbringt. Wenn ein junger Spieler mit 15 gut genug ist für die Bundesliga, soll er sofort dort spie- len. Es gibt viele Dinge, die man im Training nicht lernen kann, Umgang mit Schiris etc. Man spricht immer von Erfahrung. Was heißt Erfahrung? Manche Spieler sind auch nach 30 Jahren Profikarriere nicht erfahren, weil sie das nicht analysieren können. Jeder normale Spieler, wenn er ein bisschen schlau ist, sollte er aus seinen Fehlern lernen. Wenn du zweimal nicht triffst, weißt du, das ist jetzt nicht der Weltuntergang. Den vierten nehme ich und treffe ich. Das ist die Erfahrung. Ein junger Spieler ist nach zwei Schüssen, die vorbeigehen fertig und du kannst ihn vergessen. Erfahrung ist auch, dass ein Spiel mit 18 Punkten Rückstand noch nicht verloren ist. Man kann es immer drehen. Nie aufgeben, aber auch nie denken, okay wir führen, das Spiel ist gegessen. Das ist die Erfahrung.

Inwieweit können die Academy Spieler Leistungsträger sein?

Alex hat die Saison in Kronberg supergut getan. Sein Selbstbewusstsein ist gestiegen und er hat zum Schluss eine tragende Rolle gespielt. Und wenn man jetzt feststellt im November, dass er zu gut ist für die Zweite Liga - und das sollte man eigentlich feststellen - dann soll er für die OPEL SKYLINERS spielen. Das ist unser Programm. Wichtig ist, dass die Spieler spielen. Egal wo. Hauptsache, du bist auf dem Feld. Ich würde es Alex und Freddie wün- schen, dass sie unverletzt bleiben und jedes Jahr besser werden. Bei mir war es auch so. Ich habe mit 17 natürlich noch in der Jugendmannschaft gespielt, aber auch im Profi-Kader immer ein paar Minuten gekriegt.

Gibt es persönliche Ziele mit Kronberg?

Ich hoffe, dass wir im Mittelfeld mithalten können. Mit einem Kampf um den Abstieg würde ich mich nicht zufrieden geben. Vor allem zu Hause wollen wir es der Konkurrenz zeigen.

Schaust Du nach dem Spiel noch auf den Stats Bogen oder sagst Du, hey, das habe ich hinter mir?

Eigentlich habe ich das hinter mir. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nie auf den Bogen geschaut habe. Das ist wieder eine Sache, die man lernen muss. Ich wurde auch dafür angeschissen, dass ich nach dem Spiel auf den Bogen geguckt habe. Ich habe dann relativ früh kapiert, was der Trainer damit meint. Ich kann mich nicht damit zufrieden geben, 35 Punke zu machen, wenn wir das Spiel mit 20 verlieren. Ich möchte natürlich im Rebound helfen und Punkte machen, wenn ich freistehe.

Und am Liebsten mit dem guten alten Hakenwurf...

(Lacht). Wenn man sich die guten Spieler in Europa anschaut, die haben so was drauf. Als Center-Spieler ohne Hakenwurf - das geht nicht. Der eine macht es mehr, der andere weniger. Aber wenn du es gar nicht kannst, hast du unterm Korb nichts zu suchen. Gerade heutzutage, wo die Jungs bis zur Hallendecke springen brauchst du so was. Das gehört zur Ausrüstung.

Zum 3.Teil des Interviews

In München gefragt

In der NBBL treffen die Basketballer von Eintracht Frankfurt/SKYLINERS am Sonntag auswärts auf die KICKZ IBAM. Gegen den…

Weiterlesen