Durch Pop-Songs, Kinofilme und TV sind uns amerikanische Weihnachts- traditionen fast geläufiger als unsere eigenen. Doch vergisst man dabei gerne, dass die USA eine Fülle von Kulturen und Brauchtümern beheimaten und längst nicht jeder Ami X-Mas (das X steht für den ersten Buchstaben des griechischen Wortes für Christus) auf die gleiche Weise feiert. So gibt es auch bei den Nordamerikanern im Kader der OPEL SKYLINERS deutliche Unter- schiede.
Bunt und schrill wird Christmas in vielen amerikanischen Familien gefeiert. In der Nacht auf den 25.12. kommt Santa Claus in seinem Schlitten, der von seinen Rentieren Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Donder, Blitzen, Cupid, Comet und Rudolph (der mit der roten Nase) gezogen wird. Er rutscht durch den Kamin ins Haus und gelangt auf diesem Weg zu seinem Ziel: den "Christmas-stockings".
"Das sind lange Strümpfe, die die Familie am Kamin aufgehängt hat, damit Santa dort seine Gaben hineinfüllen kann", erklärt unser Assistant Coach Simon Cote. "Überflüssig zu erwähnen, dass mein Strumpf immer extra groß war (grinst)". Zum Aufwärmen von der kalten Winternacht habe man dem Weihnachtsmann eine Tasse warme Milch und einige Zuckerstücke für seine Rentiere bereitgestellt. Simon erinnert sich: "Am 25. Dezember gab es bei uns früher ein festes Ritual. Ich bin morgens ganz früh aufgestanden, weil ich es vor Spannung nicht mehr aushalten konnte, bin zum Kamin gelaufen und habe Geschenke ausgepackt. Dann ging's mit meiner Mutter zur Familie ihres Mannes Mark. Dort gab's ein großes Family Dinner für 25 Leute - und noch mehr Geschenke. Am Nachmittag zogen wir weiter zur Familie meiner Mutter. Wieder ein Essen - und natürlich wieder Geschenke (lacht).
Ab und zu sind wir auch in unserer Nachbarschaft von Haus zu Haus gezogen und haben Weihnachtslieder gesungen - ein großer Spaß. Heute singe ich nur noch unter der Dusche. Oder wenn ich vier Eggknocks mit Alkohol intus habe. Eggknock ist überhaupt ein klasse Weihnachtsgetränk. Cremig, sehr gehalt- voll und verdammt lecker. Egal ob mit oder ohne Alkohol. Eggknock muss jeder mal probiert haben. Gibt's glaube ich auch in Deutschland im Super- markt." Seit Simon in Europa arbeitet, kommt er leider nicht mehr sehr oft dazu, mit seiner Familie auf die klassische Art zu feiern. Am 25. steht er mit unseren Jungs in der Halle und trainiert für das Heimspiel gegen ALBA Berlin. "Dafür rufe ich meine Mum auf jeden Fall an den Feiertagen an."
Auch Tyrone Ellis wird den Weihnachtstag in Frankfurt verbringen, was unserem Guard nur bedingt etwas ausmacht, da er mit der typisch ameri- kanischen Weihnacht, in der Vorgärten aufs hellste und grellste mit elek- trischen Weihnachtskerzen und Schmuck beleuchtet sind, wenig anfangen kann.
"Meine Mutter hat uns beigebracht, nicht an einen weißen Mann zu glauben, der nachts durch den Kamin rutscht und Päckchen verteilt. Das gibt es nicht. Weihnachten ist der Tag, an dem Jesus geboren wurde. Das haben wir gelernt und gefeiert. Im Haus meiner Großmutter kam die ganze Familie zusammen. 20-30 Leute. Dann haben wir schön gegessen und uns unterhalten. In diesem Jahr werde ich Weihnachten leider nicht mit meiner Familie verbringen. Nur meine Frau Nancy wird während der Feiertage wohl bei ihrer Familie sein, weil ihre Mutter sehr krank ist. Vielleicht gehen Chris Williams und ich zusammen zur US Airbase und feiern dort - mal sehen."
<link>Auch Headcoach Gordon Herbert ist von der bunten und etwas lauten nordameri- kanischen Tradition nicht sehr begeistert. Umso mehr schätzt der Kanadier die Zeit, die er mit seiner finnischen Frau Sari und den beiden Söhnen im gemeinsamen Haus in Finnland verbringt. "In Finnland ist das Fest viel besinnlicher als in meiner Heimat. Am 24. gehen wir alle ge- meinsam auf den Friedhof, zünden Kerzen an und gedenken der verstor- benen Verwandten. Das ist so Brauch in Finnland. Anschließend entspannen wir uns in der Sauna, Essen am Abend schön und packen kleine Geschenke aus. Diese Ruhe mag ich sehr."
Im vierten und letzten Teil unseres X-Mas Specials erfahrt Ihr, wie unsere deutschen Jungs Weihnachten verbringen.
