"Memories of Heidelberg sind Memories vom Glück", trällerte einst Peggy March. Für den gebürtigen Heidelberger Pascal Roller sind die schönsten Erinnerungen seines Basket- baller Lebens mit der Mainmetropole ver- bunden. Vor vier Jahren wurde er mit den OPEL SKYLINERS in Frankfurt deutscher Pokalsieger.
Es war der 2. April 2000, als die Ballsport- halle unter dem frenetischen Jubel von rund 4000 Fans bebte und das Team, damals noch gecoacht von Stefan Koch, eine ordent- liche Champagner Dusche nahm. Der große Rivale ALBA Berlin war mit 76:68 besiegt, der erste Titel im ersten Jahr der Franchise ein- gefahren. Unser Kapitän weiß noch genau, was damals in ihm vorging: "Nach der Schluss-Sirene war es ein überwältigendes Glücksgefühl. Es war der erste Titelgewinn in meiner Karriere. Wir stürmten aufs Feld, jubelten und feierten bis zum nächsten Tag."
Wie Sinisa Kelecevic, der im Finale 20 Punkte markierte und dessen Winner-Foto noch immer den Weg zum VIP-Raum der OPEL SKYLINERS ziert, ließ sich auch Pascal eine dicke Siegeszigarre schmecken. Verdient hatte sie der kleine große Regisseur allemal.
In der 29. Minute führten die Hessen mit nur einem Punkt als der damals 23-jährige Guard duchstartete. Fünf Roller-Punkte in Folge leiteten einen 18 Punkte Lauf der OPEL SKYLINERS ein, die den Berlinern mit 62:45 davon liefen. 12 Zähler buchte Pascal an diesem denkwürdigen April-Tag auf sein Scorer-Konto. Doch es war noch mehr seine Defense-Leistung, die dem Spielgestalter im Gedächtnis blieb.
"Ich musste Henrik Rödl im Low-Post verteidigen. Ich hatte ihn, glaube ich, ganz gut im Griff." Das kann wohl sagen - trotz klarem Missmatch (1.80 m versus 2.01 m) kam der in Offenbach geborene ALBA Kapitän gegen unseren Schwaben-Pfeil nur auf fünf Pünktchen.
Die Euphorie war nach Spielende so groß, dass die Mannschaft sogar eine alte Basketball-Tradition vergaß - das Abschneiden der Netze. "Die Halle war schon komplett leergefegt, da bin ich mit ein paar Freunden zurückgegangen und schnitt die Netzte runter." Dabei fand Pascal auch den Befestigungsring für seine Medaille wieder, die ihm im Eifer des Gefechts beinahe vom Hals gefallen wäre. "Es war wirklich pures Glück, dass ich dieses kleine Teil in der Halle aufgelesen habe. Seitdem hängt die Medaille wieder ordentlich an der Schlaufe."
<link>Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir in ein paar Wochen wieder Gold an Pascals Hals baumeln sehen? "Vielleicht soll es ja alle vier Jahre so sein (lacht). Die exakten Chancen einzuschätzen, ist schwer. Ein TOP FOUR Turnier ist immer etwas besonderes. Mit Trier erwartet uns im Halbfinale ein Gegner, der uns in diesem Jahr schon geschlagen hat. Dass wir Berlin aus dem Weg geräumt haben, sollte uns nicht in Selbstsicherheit wiegen. Ich hoffe, dass uns die Ballsporthalle wieder Glück bringt und die Fans uns riesig unterstützen."