Denis Wucherer (Cheftrainer der SKYLINERS): „ALBA BERLIN gehört jetzt natürlich nicht dorthin, wo sie gerade in der Tabelle stehen. Dies zeigt aber auch, wie stark und ausgeglichen die easyCredit BBL ist. Wenn du nicht 100% fit bist, Verletzte oder wichtige Spieler aus dem Vorjahr verloren hast, dann kann auch eine Mannschaft wie ALBA BERLIN, EuroLeague-Teilnehmer, die in dieser Doppelbelastung viel Substanz verlieren, Probleme bekommen. Jetzt sind aber wieder wichtige Spieler zurückgekommen, wie Matt Thomas, der wieder dabei ist. Mit David McCormack haben sie einen athletischen Spieler am Brett dazubekommen, was ihnen zwischenzeitlich gefehlt hat. Die Partien zuletzt haben gezeigt, dass sie langsam ihren Rhythmus finden. Das Spiel gegen Bayern war, glaube ich, wichtig für das Selbstbewusstsein. Aber letztendlich ist es ein Team mit extrem hoher Qualität.“
Während sich die SKYLINERS am vergangenen Spieltag vergeblich in Chemnitz bemühten, konnten die Berliner endlich wieder aufatmen. Mit 88:81 schlugen sie im Heimspiel den FC Bayern München Basketball und stoppten damit die anhaltende Negativserie. Doch bereits heute sind die Hauptstädter in der EuroLeague bei Fenerbahce Istanbul wieder im Einsatz. Dieser kurze Zwischenstopp wird laut Wucherer jedoch keinen Vorteil oder Nachteil für das Aufeinandertreffen haben:
„Das ist für international spielende Mannschaften wie ALBA und Bayern mittlerweile normal. Ich glaube, es würde einen Unterschied machen, wenn es ein Doppelspieltag in der Woche von der EuroLeague wäre. Dann wärst du am Wochenende wahrscheinlich am Limit. So ist das eine normale Woche für ALBA BERLIN und für uns ist es auch eine normale Woche, sodass es keinen Einfluss auf das Spiel haben wird.“
Die bisher normale Trainingswoche fand weiterhin ohne Trey Calvin statt, der aufgrund von Leistenproblemen dem Mannschaftstraining fernbleiben musste, sodass ein Einsatz nicht in Frage kommt. Booker Coplin hingegen weilt seit Montag nach seinem krankheitsbedingten Ausfall am letzten Spieltag wieder beim Team. Der Guard wird auch gegen die ausgeglichenen und tief besetzten Albatrosse von Nöten sein. Die Berliner gehören mit 84.9 Punkten pro Begegnung zu den angriffsstärksten Teams der Liga, wobei sie vor allem in der Zone und der Mid-Range mit einer Wurfquote von 58.8% herausragend sind. In diesem Bereich werden auch die meisten Abschlüsse gesucht. Topscorer ist der Spielmacher Martin Hermannsson, der nicht nur 13.7 Punkte pro Spiel erzielt, sondern auch 4.8 Assists verteilt. Unter dem Korb tummelt sich der zweitbeste Punktesammler David McCormack (11.2 PPG, 4.8 RPG). Der Neuzugang teilt sich die Einsatzminuten mit Center Yanni Wetzell, der auf 10.9 PPG und 3.8 RPG kommt.
Der Kader ist besetzt mit Namen wie Matteo Spagnolo (10.6 PPG), Matt Thomas (9.0 PPG), Gabriele Procida (6.2 PPG) oder dem deutschen Quartett Louis Olinde (9.8 PPG), Jonas Mattisseck (6.2 PPG), Malte Delow (5.2 PPG) und Tim Schneider (8.1 PPG, 5.3 RPG) – eine Vielzahl von Talenten, die es im Heimspiel zu schlagen gilt.
„Zuletzt gegen Ulm oder auch gegen die Bayern haben wir mit sehr viel Energie gespielt. Diese Energie hat sich auch auf die Fans übertragen und kam wieder zurück auf das Feld. Genau so etwas brauchen wir auch gegen Berlin, um da mitzuspielen. Ich gehe davon aus, dass wir eine bessere Figur abgeben können als zuletzt in Chemnitz oder Ludwigsburg, weil ALBA BERLIN einfach einen anderen Basketball spielt, der uns erlauben sollte, mitzuspielen“, weiß Wucherer, dass neben den spielerischen Aspekten auch die Energie entscheidend sein wird.