Gunnar, bleibt das Meisterteam im Kern zusammen?
Im Kern ja. Wir werden weiterhin auf Kontinuität bauen können, noch mehr als in den vergangenen Jahren. Wir werden allerdings auch den einen oder anderen Wechsel vornehmen.
Ist es schwerer eine Siegertruppe zusammen zu halten?
Ja. Für uns wäre es aus rein vertraglicher Sicht relativ leicht, die Mannschaft zusammen zu halten. Weil wir, zum jetzigen Zeitpunkt, jeden Spieler der vergangenen Saison auch für die kommende unter Vertrag haben. Etwaige bestehende Wechseloptionen auf Spielerseite sind bis auf Wechsel in die NBA ausgelaufen. Von daher sind alle Spieler an Bord.
Auf der anderen Seite ist es so, dass sich durch den Gewinn einer Meisterschaft die persönlichen Ansprüche einzelner Personen weiter entwickeln können. So ergeben sich eventuell Wechselangebote für Spieler, die sich sonst nicht ergeben hätten. Geht es um reine Vertragsnachverhandlungen, zum Beispiel nach dem Motto: "Wir sind Deutscher Meister, ich will jetzt mehr verdienen, als wir für die kommende Saison vereinbart haben", sind wir kompromisslos und nicht verhandlungsbereit. Ergibt sich auf der anderen Seite aber ein Wechsel in die NBA oder riefe beispielsweise ein Svetislav Pesic vom FC Barcelona an und sagte, er bräuchte dringend einen unserer Jungs, würden wir natürlich versuchen, eine Lösung im Sinne des Spielers zu finden. Wenn es den OPEL SKYLINERS insgesamt nicht schadet, würden wir uns einem Wechsel nicht in den Weg stellen.
Hat die Mannschaft am 13. Juni zum letzten Mal in dieser Konstellation miteinander gespielt?
Das Team vom 13. Juni kann allein aus drei Gründen nicht zu Einhundertprozent mit dem Team identisch sein, das die kommende Saison eröffnet: 1. Robert Maras wird hoffentlich nach langer Verletzungspause wieder angreifen. 2. Domink Hennen geht in die USA, um zu studieren. 3. Der Vertrag mit Raphael Török wird aufgelöst.
Welche Spieler sind momentan für die kommende Saison gesetzt?
Zum heutigen Zeitpunkt sind gesetzt: Pascal Roller, Jukka Matinen, Bernd Kruel, Malick Badiane, Chris Williams, Robert Maras, Mario Kasun und Ibrahim Diarra.
Mit welchen Spielern stehen noch Gespräche aus?
Wir müssen in den kommenden Wochen noch mit Robert Garrett und Tyrone Ellis reden, inwieweit sie sich in unserem Konzept wieder finden können.
Wird noch ein Hochkaräter für die Euroleague verpflichtet?
Heute kann das aus unterschiedlichen Gründen noch kein Thema sein. Was sich in den nächsten Monaten ergibt, werden wir sehen. Es wäre natürlich wünschenswert, den Weg konsequent weiterzugehen und ein Team zusammen zu haben, dass uns nächstes Jahr in die Top 16 der Euroleague führt. Ob dies, unter anderem aus finanziellen Gründen, realistisch ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Könnte es wie im letzten Jahr bis Anfang Oktober dauern, bis der endgültige Kader steht?
Ja. Saisonstart ist der 22. Oktober in Ludwigsburg. Die Euroleague startet noch später, im November. Späte Spielerverpflichtungen sind sicher nicht der Traum eines jeden Trainerstabs, können aber aus finanziellen Gründen notwendig sein. Vor allem, wenn wir europäisch wirklich etwas reißen wollen, ist es sogar hochwahrscheinlich, dass wir bis zu dem Zeitpunkt warten müssen, an dem die NBA Teams ihre Veteran Camps veranstalten und Spieler cutten.
Und wer trainiert die OPEL SKYLINERS 2004/2005?
Wir haben derzeit fünf Trainer unter Vertrag: Simon Cote, Daphne Bouzikou, Steven Clauss, Kamil Novak und Milo Crnjac.
Wie heißt der Headcoach?
Kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen.
Wann ist der Manager Beruf stressiger? Während der Saison oder in der so genannten "Off-Season"?
Da gibt es keinen Unterschied. Am unstressigsten ist der Job meistens im Februar. Weil normalerweise keine Spielerverpflichtungen anstehen. Es sei denn, man hat so einen Fall im Januar, wie wir letztes Jahr mit Robert Maras. Weil strategische Entscheidungen für die nächste Saison noch nicht fallen können. Und weil alles, was aufzuarbeiten ist, aufgearbeitet wurde. Deshalb fahre ich auch meist zu diesem Zeitpunkt in den Urlaub.
<link>Wie könnte das Motto der kommenden Saison lauten: "Unternehmen Titelverteidigung" oder "So gut wie's eben geht"?
Unser Minimum-Ziel wird das Halbfinale sein. Das konnten wir vor der letzten Saison selbst im September so noch nicht sagen. Dann verpflichteten wir Chris Williams und formulierten das Ziel Halbfinale. Von daher sind wir dieses Jahr schon deutlich weiter als letzten September. Und kontraproduktiv für die Zukunftsplanung ist der Gewinn der Deutschen Meisterschaft auch nicht. Nachdem wir alle, die dem Himmel ganz nah waren, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt haben, gilt es für uns, das tolle sportliche Ergebnis der letzten Saison auch im Sinne der Weiterentwicklung unserer Business-Ziele zu nutzen. Es wird wieder ein harter Sommer für alle Office-Mitarbeiter (grinst).