In der Ausgabe Oktober 2004 nahmen die Experten von "Basketball Das Magazin" unsere Euroleague-Gegner genauer unter die Lupe. Ihr Fazit: "Traut Euch!" und die Vorfreude auf jede Menge Spaß, Basketball-Genuß und Europas Spitzenteams.
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(Quelle: Basketball Das Magazin)
Der Januar schickt zwei Gegner in die Ballsporthalle, die seit mehr als zehn Jahren zu den Aushängeschildern der Europaliga zählen: Benetton Treviso erreichte vier Mal das Final Four, Panathinaikos Athen sechs Mal. Beide Clubs haben zudem mit Zeljko Obradovic (146 Siege) und Ettore Messina (119) die - gemessen nach Siegen - erfolgreichsten Trainer der Europaliga an Bord.
Messina steht allerdings in Treviso vor einer Herausforderung: Von den Leistungsträgern der zurückliegenden Saison sind ihm nur die aus der Benetton-Jugendarbeit hervorgegangenen Nationalspieler Denis Marconato und Massimo Bulleri geblieben. Um diese beiden Eigengewächse herum muss Messina eine neue Mannschaft aufbauen.
Kollege Zeljko Obradovic hat in Athen einen ähnlichen Umbruch in der vergangenen Saison erfolgreich absolviert und dürfte deshalb mit einer diesmal nur punktuell veränderten Mannschaft zumindest in der ersten Saisonhälfte die Nase vorn haben.
Mittwoch, 05. Januar, 19:40 Uhr: Benetton Treviso
Mittwoch, 19. Januar, 19:40 Uhr: Panathinaikos Athen
<img src="/fileadmin/meldungsarchiv/Bilder/sonstige/Euroleague/bild_20treviso_20siskauskas.jpg" width="200" height="305" border="0" alt="Der litauische Scottie Pippen - Trevisos Ramunas Siskauskas
(Foto: Euroleague Pictures)" align="RIGHT" valign="TOP"/> Ramunas Siskauskas (Forward, 26, 198, Treviso)
Es hat lange gedauert, bis sich der wegen seiner Vielseitigkeit in seiner Heimat auch der "litauische Scottie Pippen" genannte Forward aus seiner Heimatstadt Vilnius herauswagte.
Mit 26 Jahren, ein Jahr nach seinem großen internationalen Durchbruch beim Gewinn der Europameisterschaft mit der litauischen Nationalmannschaft, startet der athletische Nationalspieler mit dem schnellen ersten Schritt und dem "eiskalten Wurf" bei Benetton sein erstes Auslands-Engagement.
Vor fünf Jahren brach er sich die rechte Hand und wurde danach ein noch besserer Spieler, weil er nach diesem Unfall lernte, auch die linke Hand zu gebrauchen.
Privat sehr zurückhaltend und eher schüchtern, verbreitet er auf dem Parkett unter seinen Gegnern Furcht und Schrecken: Bärenstark im Eins-gegen-Eins, korbgefährlich aus allen Lagen, verfügt er über eine Sprungkraft, die man ihm beim ersten Anblick nicht zutraut. Siskauskas gilt zudem als der beste Verteidiger in Litauen.
Jaka Lakovic (Point Guard, 26, 186, Panathinaikos)
Vor drei Jahren kannte kaum jemand in Europa Jaka Lakovic. Doch ein Spiel genügte, um das Leben des slowenischen Guards zu verändern: Am 18. Oktober 2001 gewann der von vielen belächelte slowenische Dorf-Club Krka Novo Mesto sensationell bei Real Madrid.
Angeführt wurde Novo Mesto vom damals 23-jährigen Jaka Lakovic, der ausgerechnet im direkten Duell gegen sein Idol Sasha Djordjevic über sich hinauswuchs und 38 Punkte erzielte.
Am Ende würdigten sogar die Real-Fans Lakovic mit stehenden Ovationen - der Slowene wurde quasi über Nacht zum Star, wurde ins slowenische Nationalteam berufen und hatte am Ende einer starken Saison, die Novo Mesto um ein Haar sogar in die Top16-Runde geführt hätte, Angebote nahezu aller europäischer Top-Clubs auf dem Tisch.
Er entschied sich für Panathinaikos, wo der wieselflinke Dreierschütze unter Coach Obradovic in den letzten Jahren vor allem seine Playmaker-Fähigkeiten verbesserte und zum Führungsspieler reifte.
Traut Euch!
Um es gleich von Anfang an klarzustellen: Die OPEL SKYLINERS werden in der neuen Saison nicht das Final Four erreichen, ALBA Berlin wird nicht den ULEB-Cup gewinnen - und auch alle anderen deutschen Vertreter werden im Europapokal irgendwo auf halber Strecke ausscheiden. Trotzdem freuen wir uns auf die neue Europapokal-Saison. Warum? Weil es Spaß macht, die oft mit hierzulande unbezahlbaren Stars besetzten internationalen Top-Mannschaften im Vergleich mit den eigenen zu sehen. Wenngleich unsere Teams dabei oft den Kürzeren ziehen und wir nicht um die Erkenntnis herumkommen, dass die BBL im europäischen Vergleich nach wie vor nur in der zweiten Reihe spielt.
Das sollte aber nichts daran hindern, es zu genießen, dass Spitzenteams aus den anderen europäischen Ligen überhaupt in unseren Arenen Station machen. Und überhaupt: In der zweiten Reihe hat man doch immerhin schon einen besseren Blick auf die erste als aus der dritten oder vierten Reihe, oder?
Sicher, manch unvorbereiteter Zuschauer mag sich darüber ärgern, dass die eigene Mannschaft mittwochs schlechter trifft als am Wochenende. Warum das so ist, erschließt sich erst, wenn man sich näher damit befasst, mit welchen Gegnern die BBL-Clubs es da zu tun haben. Da gibt es noch einiges zu entdecken. Man muss sich nur darauf einlassen.
Oder geht man heutzutage nur noch in die Halle, um die eigene Mannschaft zu feiern und scheut das Risiko, eine Niederlage zu erleben? Das wäre verdammt schade!