(Quelle: DBB)
Es gibt Situationen im Leben, die würde man am liebsten ganz schnell vergessen - was nicht immer gelingt, weil man immer wieder darauf angesprochen wird. Dazu zählt mit Sicherheit auch der Dreier von Hidayet Türkoglu bei der Europameisterschaft in der Türkei 2001. Die deutschen Korbjäger hatten im Halbfinale den Sieg gegen den Gastgeber schon kurz vor Augen, ehe eben jener Dreier von NBA-Akteur Türkoglu ins Gesicht von Ademola Okulaja den Final-Traum der Deutschen platzen ließ. Diese Szene haben viele deutsche Basketball-Fans auch heute noch vor Augen. Nun gibt es am Freitag, 15. August, um 19.00 Uhr in der ARENA Nürnberg, und einen Tag später um 14.30 Uhr in der Frankfurter Ballsporthalle die Gelegenheit zur Revanche.
Der 24-jährige Türkoglu, ab der kommenden Saison beim NBA-Champion San Antonio Spurs unter Vertrag (vorher Sacramento Kings), zählt auch im EM-Jahr 2003 zu den Hoffnungsträgern der Türkei. Nachdem das Team bei der WM im letzten Jahr in Indianapolis das Viertelfinale klar verpasste und am Ende nur auf Platz neun landete, will es sich diesen Sommer in Schweden rehabilitieren. Das EM-Ticket löste die Mannschaft von Nationaltrainer Aydin Örs in der Qualifikationsgruppe A durch einen zweiten Platz hinter Litauen.
Neben Turkoglu hat die Mannschaft vom Bosporus noch einen zweiten NBA-Spieler in ihren Reihen. Center Mehmet Okur ist bei den Detroit Pistons in seinem Rookie-Jahr im Schnitt für knapp sechs Punkte und vier Rebounds gut gewesen.
Nicht nur in der NBA, auch in Europa genießen die türkischen Basketballer mittlerweile einen guten Ruf. Zahlreiche Nationalspieler zählen auch bei europäischen Spitzenclubs zu den Leistungsträgern. Allen voran Ibrahim Kutluay, der mit dem griechischen Top-Team Panathinaikos Athen 2002 die Europaliga gewann und im nächsten Jahr für Ülker Istanbul spielen wird. In der EM-Qualifikation avancierte Kutulay mit im Schnitt 23 Punkten zum Topscorer der Türken.
Auch Mirsad Türkcan (Moskau), Huseyin Besok (Maccabi Tel-Aviv) und Harun Erdenay (Ülker Istanbul) zählen sowohl in ihren Vereins- als auch in der Nationalmannschaft zu den bewährten Kräften.
Die beiden Duelle mit der Türkei können die deutschen Korbjäger nutzen, um ihre ohnehin schon gute Bilanz von 16 Siegen aus 27 Spielen auszubauen. Außerdem brennen die DiBA-Korbjäger auf die Revanche - seit dem EM-Halbfinale vor zwei Jahren sind beide Teams nicht mehr aufeinander getroffen. Und mal sehen, wie sich die Dettmann-Schützlinge in einer knappen Schlussphase verhalten, wenn "Deutschland-Schreck" Türkoglu den Ball an der Dreierlinie bekommt. Und täglich grüßt das Murmeltier - hoffentlich nicht in Nürnberg und Frankfurt a.M.
Der vorläufige türkische Kader:
Ender Arslan (Efes Pilsen Istanbul (TUR)
Hakan Koseoglu (Tuborg Izmir (TUR)
Kerem Tunceri (Efes Pilsen Istanbul (TUR)
Serkan Erdogan (Ülker Istanbul (TUR)
Omer Onan (Efes Pilsen Istanbul (TUR)
Ibrahim Kutluay (Ülker Istanbul (TUR)
Alper Yilmaz (Efes Pilsen Istanbul (TUR)
Haluk Yildirim (Ülker Istanbul (TUR)
Rasim Basak (Fenerbahce Istanbul (TUR)
Hidayet Türkoglu (San Antonio Spurs (NBA)
Mirsad Türkcan (CSKA Moskau (RUS)
Kaya Peker (Efes Pilsen Istanbul (TUR)
Kerem Gonlum (Ülker Istanbul (TUR)
Mehmet Okur (Detroit Pistons (NBA)
Huseyin Besok (Maccabi Elite Tel Aviv (ISR)
Fatih Solak (Besiktas Istanbul (TUR)
Coach: Aydin Ors