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Zum Durchstarten bereit: "Action-Mann" Spyro Panteliadis - Teil 2

Action-Mann geht dahin, wo es wehtutIn einem fernen Land

Abgesehen von einem dreimonatigen Gastauftritt beim spanischen Zweitliga Team Ciudad de Huelva (2003), ist Frankfurt die erste Station des 28-Jährigen außerhalb Griechenlands.

Von den OPEL SKYLINERS weiß Panteliadis, dass sie Meister sind und in der Euroleague spielen. Zwei Gründe, die ausreichen, damit der Guard seine Heimat verlässt als Murat Didin ruft. Dass die OPEL SKYLINERS eine Co-Trainerin mit griechischen Wurzeln haben, erfährt Spyro erst, als er im Trainingscenter des Meisters ankommt.

Daphne und Spyro sind sich vom ersten Moment an sympathisch. "Er ist ein Profi durch und durch. Seine Einstellung ist großartig, manchmal fast schon zu ehrgeizig", lobt die Basketball-Lehrerin. "Für mich ist Daphne mehr als ein Trainer", schwärmt der Landsmann. "Sie ist ein Freund. Jemand, dem ich mich anvertrauen kann. Ein Stück Heimat und Familie. Ohne Daphne hätte ich mich hier nie so schnell eingelebt." Es ist Oktober, als Panteliadis an den Main zieht. Die Saisonvorbereitung ist schon beinahe abgeschlossen. Es sei keine leichte Situation für einen Spieler, wenn man so spät zu einem fast kompletten Team stoße. "Die ersten Wochen waren sehr schwierig. Ich musste mich in der neuen Umgebung zurechtfinden, hatte noch keine eigene Wohnung. All diese Dinge haben mein Spiel negativ beeinflusst. Ich musste erst meine Form finden. Natürlich habe ich auch von Tyrones Verletzung profitiert. Da muss man ehrlich sein. Sonst hätte ich vielleicht nicht so viel Spielzeit bekommen, die mir viel Selbstvertrauen gegeben hat. Ich muss jetzt mehr in der Offense aushelfen, was ich zuletzt selten getan habe."

Wenn Spyro von seinem "Umschulungsprozess" erzählt, fühlt man sich an eine Szene aus "Star Wars" erinnert. Luke Skywalker unternimmt die ersten Schritte in der Kunst der Jedi-Ritter und wird vom weisen Meister Yodah mit guten Ratschlägen bedacht wie "Vergiss, was früher du gelernt" und "Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen." Genau das, sagt Spyro, sei Murat Didins Maxime. "Er sagt immer: du darfst es niemals nur versuchen. Du musst es tun." Zum Beispiel schießen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das gilt für Diarra und Williams ebenso wie für Roller und Panteliadis. Wer frei steht, hat grünes Licht zum Wurf. "Spyro kann werfen. Doch man hat ihm bisher immer beigebracht, den Ball nur zu passen. Aber jetzt muss er unser Action-Mann sein. Muss in der Zone für Wirbel sorgen, Wurfchancen kreieren und auch selbst abschließen", fordert der Coach, der nicht zimperlich im Umgang mit seinem Guard ist. Kaum ein Spiel, in dem nicht der zornige Ausruf "Spyro!" über das Parkett gellt.

"Daran habe ich mich gewöhnt und das ist gut so. Er will mich nach vorne puschen, weil er weiß, dass ich noch mehr leisten kann. Ich habe auch den jungen Spielern gesagt: seid froh, wenn der Trainer mit euch schimpft. Wenn er das nicht mehr macht, hat er euch aufgegeben." Er habe in seiner Karriere schon ganz andere Trainer erlebt, die es darauf anlegten, Spieler regelrecht "fertig zu machen". Vor Murat Didin hat Spyro großen Respekt. "Er schenkt mir Vertrauen, sieht mich als einen Schlüsselspieler. Ich möchte ihm beweisen, dass ich sein Vertrauen wert bin." In Zahlen heißt das: 7,8 Punkte pro Bundesliga-Spiel, dazu 1,9 Rebounds und 2,5 Assists. Bei seinem vorigen Arbeitgeber, PAOK Thessaloniki, kam er als Back-up im Schnitt auf 3,0 Punkte, 1,2 Rebounds und 1,5 Assists in 26 Spielen.

The Day After Tomorrow

<link>Mittlerweile fühlt sich "Mr. Nice Guy" sehr wohl in seinem neuen Zuhause. "Die Mentalität der Menschen kommt meinem Naturell sehr entgegen. Ich mag es zurückgezogen. Das Laute und Schrille ist nicht mein Ding." Vielleicht bewundert er auch deshalb den nicht minder ruhigen Lenker und Denker Pascal Roller: "Pascal ist wie ein Computer. Man kann sich immer auf ihn verlassen. Einen wie ihn, möchte jeder im Team haben." Spyro wäre stolz, wenn er mithelfen könnte, Frankfurt die zweite Meisterschaft zu bescheren. "Erst dann ist meine Mission hier erfüllt."

Was nach dieser Saison kommt? Daran verschwendet der introvertierte Regisseur momentan keine Gedanken. Sieben oder acht Jahre, je nachdem wie lange sein Körper mitspiele, möchte Spyro noch auf Korbjagd gehen. Am Ende der Karriere, will er wie Nikos Galis sagen können, dass andere durch sein Vorbild zum Basketball gekommen sind. "Geld verdienen? Ruhm ernten? Das ist alles vergänglich. Wenn aber ein junger Mensch wegen dir mit dem Sport anfängt, hast du es geschafft. Das ist das Größte, was man als Sportler erreichen kann."

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