Da lag er nun, der Patient DEUTSCHE BANK SKYLINERS Juniors. Diagnose: Heimniederlage in den Play-Downs gegen die Herzöge aus Wolfenbüttel, von vielen Experten schon wie der Absteiger des "Best-of-three"-Duells gegen Wolfenbüttel ausgemacht. Symptome: Viel Talent und Spielfreude, eine starke Verteidigung, aber leider zu viele Ballverluste kombiniert mit jeder Menge Nervosität. Chance zur Wiederbelebung? Aber ja! Cheftrainer Klaus Mewes packte in seinen Erste-Hilfe-Koffer für Basketball-Trainer eine gute Portion Mut, jede Menge Energie, sichere Händchen von Ryan Staudacher und Falko Theilig sowie viel Erfahrung von Christopher Rojik, gemixt mit dem Wissen, nur eine kleine Chance zu haben - genau diese aber nutzen zu wollen.
Die Leistung der "Basketball-Mediziner" um Mewes & Co. ist bei weitem mehr wert als zehn Euro Praxisgebühr: In einem wahren Basketball-Krimi besiegten die DEUTSCHE BANK SKYLINERS Juniors die Gastgeber aus der Lessingstadt mit 93:82 nach Verlängerung und haben damit in der Best-of-Three-Serie ausgeglichen und einen vorzeitigen Matchball vereitelt. Zum Showdown kommt es nun am kommenden Sonntag (27. März, 18.00 Uhr) in Basketball City Mainhattan, die Frankfurter genießen erneut Heimrecht.
Zwar leistete sich die Mewes-Equipe erneut 17 Ballverluste, kompensierte den Druck aber mit jugendlicher Unbekümmertheit und einem gut aufgelegten US-Duo: Ryan Staudacher und Kapitän Chris Rojik kamen zusammen auf 56 Punkte und 17 Rebounds. Stichwort Rebounds: Zwar erarbeiteten sich die die Niedersachsen dank physischer Überlegenheit und Körpergröße immer wieder zweite Chancen, wussten diese jedoch nicht im Korb unterzubringen. Lediglich 34 % der insgesamt 82 Würfe fanden ihr Ziel im Frankfurter Korb - ein Indiz für die oft wechselnde und gleichzeitig wirkungsvolle Verteidigung der Juniors.
Besser machten es dagegen vor allem Falko Theilig und Ryan Staudacher: Während der quirlige Aufbauspieler die komplette Spielzeit auf dem Parkett stand und mit neun Assists sowie einer 100%igen Trefferquote von der Freiwurflinie sowie aus dem Zwei-Punkte-Bereich überzeugte, fand der US-Guard von Beginn an gut ins Spiel und hatte sich mit der 6,75-Meter-Entfernung in der Halle der Herzöge angefreundet: Starke sechs Dreier streute Staudacher ein und hielt seine Farben damit immer wieder im Spiel.
So auch vermeintlich mit dem entscheidenden Wurf des Spiels: Nachdem Wolfenbüttel durch einen Freiwurf von Martin Kemp mit zwei Punkten in Front lag, suchten die Juniors die Entscheidung durch ihren bis dato sicheren Distanzschützen. Doch dessen Wurf wurde unvermittelt zum Pass für Benedikt Nicolay – der junge Small Forward netzte per Korbleger zum 68:68 ein und schickte damit beide Teams in eine fünfminütige Verlängerung. In der Extra-Spielzeit hatten die DEUTSCHE BANK SKYLINERS Juniors nun endlich ihren Rhythmus gefunden und knackten durch schnelle Punkte von Nicolay, Staudacher und Rojik die magische Zehn-Punkte-Grenze (78:68) - der Bann der Gastgeber vor beeindruckender Kulisse war gebrochen, und Falko Theilig brachte den Sieg mit starken Nerven von der Freiwurflinie nach Hause.
Einziger Wermutstropfen ist eine mittelschwere Verletzung von Leistungsträger Fabian Franke, der bei einer unglücklichen Offensiv-Aktion auf den Kopf stürzte und zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Ob der agile Flügelspieler bei der Entscheidungspartie an den Start gehen kann, bleibt abzuwarten.
Klaus Mewes und seine Truppe haben nun das richtige Rezept gefunden, wie der direkte Konkurrent um den Klassenerhalt besiegt werden kann. Wir sind uns sicher: Risiken und Nebenwirkungen, sowie Fragen an den Basketball-Arzt und Apotheker bleiben ausgeschlossen - eine direkte Überweisung in die ProB der Saison 2011/2012 soll die Folge einer erfolgreichen Behandlung sein.