(Donnerstag, 08. Februar 2007 von Kay Lege)
Als Simon Cote vor einigen Monaten seinen Posten als Assistant Coach aufgab, um als Scout für die Denver Nuggets zu arbeiten, füllte Head Coach Charles Barton die Lücke mit seinem Wunschkandidaten, der nicht minder fleißig und sympathisch ist: Mike Kalavros.
„Frankfurt ist eine großartige Stadt, sauber und freundlich. Dadurch, dass es ein Multikulti- Stadt ist, fällt es nicht schwer, sich hier einzuleben. Ich kann mir sogar vorstellen, für längere Zeit mit meiner Familie in Frankfurt zu leben“, sagt der 35-jährige Grieche, der schon als kleiner Junge mit dem Basketball begann. Zunächst war Mike als Spieler aktiv, bevor es ihn mit 24 Jahren hinter die Bande zog.
"Mir war klar, dass ich als Spieler nie so erfolgreich sein würde. Deshalb habe ich mich für den Trainerberuf entschieden - und es bis heute nicht bereut." Parallel verfolgte der Vater zweier Kinder eine weitere Leidenschaft, die ihn immer noch fesselt: das Schreiben. Als Journalist hat Mike Kalavros schon für griechische Tageszeitungen geschrieben - und das nicht nur über Basketball, sondern auch über Politik und Kultur.
Leitfiguren haben in Mikes Leben stets eine wichtige Rolle gespielt. Sein Mentor während der ersten Trainerjahre in Griechenland wurde der ehemalige Nationaltrainer Costas Politis. Auch Mikes Vater, der leider vor zwei Jahren starb, war ihm ein großes Vorbild. In Charles Barton hat der wortgewandte Grieche wieder einen Freund und Förderer gewonnen, an dessen Haltung er sich orientiert. „Charles ist ein großartiger Mann. Ich lerne jeden Tag von ihm. Sogar beim Essen gehen wir Taktiken durch. Mit Handys oder Salzstreuern stellen wir Spieler da. So was kann auch mal paar Stunden dauern. Deshalb schlage ich vor, immer einen Salat zu bestellen - der ist schon kalt.“
Für seinen Coach und sein Team gibt Mike einhundert Prozent. Stunden verbringt er vor dem Fernseher, um zu analysieren, wie man die Defense des Gegners bricht. "Ich will der beste Assistant Coach sein, den es gibt. Die Rolle des Head Coaches habe ich schon einmal in Norwegen gespielt, musste den Job aber aus familiären Gründen aufgeben. Es war eine schöne Erfahrung, aber die Assistenz-Rolle gefällt mir besser. Ich bin für mein Leben gerne Co-Trainer."
In seiner wenigen Freizeit schreibt Mike Briefe an seine Frau, die derzeit noch bei den beiden Kindern Anthony und Rosa-Maria in Griechenland lebt, oder er unternimmt lange Spaziergänge. Ein Hobby, das Mike seit seiner New Yorker Zeit pflegt. "Ich habe in New York studiert und lebte nicht weit vom Central Park entfernt. Wenn ich jetzt Zeit für mich habe, fahre ich in die Parks rund um Frankfurt und genieße das schöne Wetter. Sehr oft fallen mir dann Dinge ein, die für das nächste Spiel wichtig sind.“
New York ist noch immer Mikes Lieblingsstadt. Nicht nur, weil sein Onkel Tony dort lebt. „New York ist mein zweites Zuhause. Die eine Hälfte meines Herzens schlägt in New York, die andere dort, wo ich gerade bin. Ich vermisse manchmal New York, aber dadurch, dass ich jedes Jahr in die USA fliege, ist es okay nicht in New York zu sein.“
Doch auch in Frankfurt fühlt sich Mike Kalavros mittlerweile richtig wohl und er kann sich sehr gut vorstellen, länger als bis zum Ende dieser Saison in "Mainhattan" zu bleiben. „Ich bin so begeistert von der Stadt und dem Team. Wir können noch sehr viel erreichen. Ich wünsche mir auch, dass meine Familie nach Frankfurt kommt, wenn ich noch paar Jahre bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS sein sollte.“