(Mittwoch, 01. April 2009 - Pressemitteilung TV Langen)
Spielzeiten für junge Spieler stehen für beide Clubs im Fokus
Aktuell wird bundesweit in vielen Medien berichtet, wie viel Spielzeit deutsche und vor allem junge deutsche Spieler in den Bundesligen erhalten. Diskutiert wird, ob das genug ist oder ob es mehr sein müsste, wenn die deutschen Nationalmannschaften der Männer auch in der Zeit „nach Dirk Nowitzki“ international noch Beachtung finden sollen.
Für den TV Langen ist von besonderem Interesse, ob deutsche Nachwuchsspieler in der 2. Bundesliga ausreichend mit Spielzeit versorgt sind, um sich weiterentwickeln zu können, und welchen Beitrag er dazu leistet und leisten kann. Aufschluss hierzu gab in allgemeiner Form der Vorsitzende der 2. Bundesliga, Martin Hornberger, in einer Medien-Information vom 25. März. So informiert er, dass die vom TV Langen im Juni 2008 in der Ligatagung beantragte Regelung, wonach in der ProA jederzeit ein und in der ProB jederzeit zwei deutsche Spieler auf dem Spielfeld sein müssen, sich bewährt habe.
In aufschlussreichen Diagrammen weist er nach, das z.B. die Spielanteile deutscher Spieler (gleich Spielzeit) nach 23 Spieltagen in der ProA 39,8 Prozent, die der deutschen U24/22/20- Spieler immerhin knapp 15 % betragen. Gleichwohl spielen die Giraffen immer wieder gegen Teams mit wenig deutschen Spielanteilen. Sie selbst hatten zur Weihnachtspause errechnet, dass im TV Langen die Spielzeiten der jungen Spieler 31 Prozent betragen. Das ist seitdem aufgrund der sehr guten Entwicklung der U20-Jungen Kai Barth, Robin Benzing, Ruben Spoden, Marco Völler sogar noch nach oben gegangen.
Es folgt der zweite hessische Verein, TV Lich, mit 27%, die Kirchheim Knights (21%), BV Chemnitz (16%), BG Karlsruhe (15%) und Phönix Hagen (14%). Es sind also nicht alle ProA-Clubs an dieser positiven Nachwuchsförderung beteiligt. Aber das können sie auch nicht. Vieles hängt vom Standort ab und auch vom finanziellen Aufwand für die Nachwuchsförderung. Und in der ProB spielt die nächste Generation, die zugleich in der NBBL auf sich aufmerksam macht.
Fazit aus der Sicht des TV Langen: Die Liga sollte so differenziert betrachtet werden, wie sie tatsächlich ist. Für die besten jungen deutschen Spieler brauchen wir auf ihrem Weg zur BBL, die laut BBL-Ehrenpräsident Kram (FAZ am Sonntag vom 29.3.09) ganz andere Aufgaben hat, als junge Spieler zu fördern, vor allem die ProA. „Standards“ wie Hallengröße und Budgets tun der Liga genauso gut wie „Standorte“ wie Langen mit BTI und TVL.
Standorte müssen zukünftig die vom DBB und DOSB anerkannten „Schwerpunkte Basketball“ sein. Es kann nicht gut für den deutschen Nachwuchs sein, wenn Standorte wie Berlin, Bamberg/Breitengüßbach, Rheinland keine ProA-Teams haben, in denen sie ganz bewusst junge deutsche Spieler fördern und auch daran gemessen werden müssen. „Nachdem unsere junge Mannschaft in Schalke den sportlichen Klassenerhalt sichern konnte, kämpfen wir jetzt als „Standort“ eines guten und langjährig gewachsenen Nachwuchs-Konzepts um den Erhalt der ProA-Lizenz,“ erklärt Bundesliga-Manager Jürgen Barth. „Die Anerkennung für 1200 Zuschauer in der Georg-Sehring-Halle haben wir Ende letzter Woche erhalten, das bringt 50 Punkte mehr im Bewerbungsverfahren“ freut er sich.
Mit dem TV Lich erwarten die Giraffen am Samstag um 19.30 Uhr den Tabellenletzten der PRO A. Mit nun schon sechs Punkten Rückstand auf Platz 14 ist die Hoffnung auf den sportlichen Klassenerhalt beim langjährigen Rivalen nicht mehr allzu groß, zumal der USC Heidelberg sich derzeit in sehr guter Verfassung befindet und sicher noch den ein oder anderen Sieg einfahren wird. Von daher ist die Begegnung in Langen die Chance für die Mittelhessen sich vor dem direkten Duell mit dem USC Heidelberg am 11. April in eine etwas bessere Ausgangsposition zu bringen. Mit Johannes Lischka (U22) stellen die Licher den aktuell besten Korbjäger (23,7 Punkte pro Spiel) der Liga, Jannik Freese (ebenfalls U24) ist mit durchschnittlich 17,6 Punkten ebenfalls unter den besten zehn Werfern zu finden. Gleichzeitig liegt aber auch genau darin das Problem der Gäste, denn beide stehen bei LTI Gießen unter Vertrag und spielen bei Überschneidungen vornehmlich für die stark abstiegsgefährdeten Giessener in der BBL. So konnten beide gerade mal die Hälfte der bisherigen Saisonspiele bestreiten. Um dieses Problem zu lösen, hatte sich Lich kurz vor der Wechselfrist noch mal verstärkt und mit Jesse Bunkley einen Flügelspieler aus den USA zurück geholt, der bereits zu Saisonbeginn für sie aufgelaufen war, dann aber in die USA zurückkehrte. Mit Marcus Watts konnte ein weiterer US Amerikaner verpflichtet werden, sodass Lich aktuell mit vier Amerikanern spielt. Das Team ergänzen der langjährige Aufbauspieler Rolf Scholz, Flügelspieler Viktor Klassen sowie die beiden letztjährigen NBBL-Spieler Benjamin Lischka und Matthias Perl.
Da für Gießen am Samstag ein wichtiges Heimspiel gegen Nördlingen ansteht, ist davon auszugehen, dass Johannes Lischka und Jannik Freese für Gießen spielen werden. Auf Langener Seite wird mit Teamkapitän Sebastian Barth (Knochenabsplitterung am Finger) ebenfalls ein Leistungsträger fehlen, wegen Abitur und Prüfungen an der Universität konnten zudem Marco Völler und Hendrik Feist nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen. So gibt es auch keinen ausgesprochenen Favoriten und es ist einmal mehr mit einem spannenden Spielverlauf zu rechnen.
In der Halbzeitpause werden die hoffentlich zahlreichen Besucher des Hessenderbys von der Square-Dance-Gruppe Twirling Bats unterhalten.