Die Macher von StadtSport Braunschweig stecken in einem Zwiespalt: Einerseits ist Geld knapp bei den Niedersachsen, der erhoffte Sponsorenboom ist trotz des spektakulären Umzugs in die 7.000 Zuschauer fassende Volkswagenhalle ausgeblieben.
Trainer Ken Scalabroni könnte nach dem gründlich verpatzten Saisonstart dringend einige Verstärkungen gebrauchen. Aber vorläufig üben sie sich in Durchhalteparolen in der Löwenstadt. Scalabroni bat die Fans um noch etwas Geduld. Schließlich sei es alles andere als leicht, Abgänge wie die des Ex-NBA-Profis John Celestand und von Robert Conley (beide nach Italien) zu kompensieren. Auch der Verlust der beiden Deutsch-Amerikaner Jason Maile sowie Mark Flick wiegt schwer in Braunschweig.
Nach dem 0:8-Punkte-Start in die laufende Spielzeit war die Euphorie der vergangenen Saison, als man in den Play-Offs erst an den Telekom Baskets Bonn scheiterte, bald aufgebraucht. Zwar hat man in dem 23-jährigen US-Boy Demond Mallet einen exzellenten Scorer und in dem slowenischen Flügel Marko Verginella zumindest noch einen der Helden aus der Vorsaison im Kader - doch damit hatten sich die guten Nachrichten zum Saisonstart auch schon.
Der aus Leverkusen geholte Finne Markku Larkio fiel nach vor dem ersten Spiel aus, ebenso Supertalent Dirk Mädrich. Und selbst die treuen Fans kommen in die Volkswagenhalle nicht mehr ganz so zahlreich wie zu besseren Zeiten. Nach den ersten Heimpartien scheint der anvisierte Zuschauerschnitt von 4.500 außer Reichweite.
Dennoch: Die Situation stellte sich schon mal viel, viel schlimmer dar. Vor knapp einem Jahr war der Club nahezu pleite, Sponsor Met@box hatte die zugesicherten Zahlungen eingestellt, und nichts schien mehr zu gehen. Doch dann trat der Stadt-Sportbund auf den Plan und rettete das heimische Aushängeschild mit einem gewaltigen Kraftakt. "Das", sagt Interims-Manager Thomas Stille vom Stadt-Sportbund, "haben wir nicht gemacht, um jetzt den Kopf in den Sand zu stecken."