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Dirk Nowitzki kann die EM kaum abwarten

(Quelle: DBB)

Unbestritten der Star in der deutschen Basketball-Nationalmannschaft, die sich ab dem 26. Juli auf die Europameisterschaft in Schweden (5.-14. September 2003) vorbereitet, ist NBA-Profi Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks. Bevor es richtig losgeht, stellte er sich unseren Fragen.

Zunächst einmal das Wichtigste. Wie geht es Deiner Verletzung aus dem Conference Final gegen San Antonio Spurs?

Es ist wieder alles in Ordnung und ich bin hundertprozentig fit. Das Innenband am Knie war gezerrt, aber ich habe großes Glück gehabt, dass nicht mehr passiert ist. Das Zuschauen war ein schlimmes Erlebnis, aber das gehört im Sport halt manchmal dazu.

Die EM steht vor der Tür. Was hast Du für Erwartungen?

Ich freue mich riesig auf die EM. Wir werden eine super Vorbereitung mit starken Gegnern haben. Das große Ziel ist natürlich Olympia 2004 in Athen, aber die Qualifikation wird sehr schwer. Der europäische Basketball ist in der Spitze sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Wir müssen uns schnell und gut zusammen finden. Ich denke, die Auslosung ist ok und wir haben alle Möglichkeiten. Ich werde jetzt bis Mitte August intensiv mit meinem Coach Holger Geschwindner trainieren und dann zur Nationalmannschaft stoßen.

Wie schnell kannst Du Dich an den Stil in der Nationalmannschaft gewöhnen, der sich ja doch von dem der Dallas Mavericks stark unterscheidet?

Das geht bei mir schnell, denn schließlich bin ich ja mit dem europäischen Basketball groß geworden. Ich habe mit der Umstellung kein Problem, denn meine Rolle ist in beiden Teams ähnlich. Ich schieße halt viel und will den Ball haben, wenn es knapp wird. Aber zum Glück hat unsere noch junge Truppe viele Führungsspieler und alle haben ein Wort mit zu sprechen. In den Halbfinals bei der EM 2001 und der WM 2002 waren wir nicht schlau genug. Diese Fehler wollen wir in diesem Jahr nicht mehr machen.

Du hast eine Super-Saison in der NBA hinter Dir. Kannst Du Dich überhaupt noch verbessern?

Mein Ziel ist es, ein echter Allround-Spieler zu werden. Dafür muss ich noch alles verbessern, insbesondere meine Defense und Teile meiner Athletik.

Wenn Du Deine beiden Coaches vergleichst (Don Nelson bei den Dallas Mavericks, Henrik Dettmann im DBB-Team, Anm. d. Red.), was fällt Dir dann ein?

Zunächst einmal mag ich beide sehr gerne und spiele für beide sehr gerne. Don Nelson hat unglaublich viel Basketball-Erfahrung und -Wissen und ist eher der brachiale, bestimmende Typ. Für mich in der NBA genau der richtige Trainer, dem ich viel zu verdanken habe. Henrik ist ruhiger, manchmal etwas philosophisch. Auch er ist ein sehr guter Coach, der die Spieler viel mit bestimmen lässt. Ich komme mit beiden Arten gut zurecht.

Warum steigst Du erst später in das Vorbereitungsprogramm der Nationalmannschaft ein?

Ich habe eine sehr anstrengende Saison mit mehr als hundert Spielen hinter mir. Außerdem war ich am Ende verletzt, so dass ich jetzt zunächst individuell eine ganze Menge nachzuholen habe. Dafür habe ich in den nächsten Wochen ein sehr umfangreiches Trainingsprogramm vor mir, da wird meistens drei mal täglich trainiert. Außerdem gibt es ja die Fristen der NBA-Klubs, die die Spieler immer nur eine bestimmte Zeit freigeben. Und, ganz ehrlich, einen Konditions-Lehrgang in Finnland brauche ich nicht unbedingt...

Wie kommst Du damit zurecht, überall erkannt zu werden? Ist das hier in Deutschland schlimmer als in den USA?

Damit muss man halt leben. Ich habe das akzeptiert, oft ist es auch schön, wenn die Fans einen bejubeln. Aber manchmal nervt es auch. Gerne würde ich einfach mal mit meinen Freunden ausgehen. Aber das gibt immer gleich einen Tumult, so dass ich mir das in den meisten Fällen schenke. Einen Unterschied zwischen Deutschland und den USA gibt es kaum.

Mit Dirk Nowitzki sprach DBB-Pressereferent Christoph Büker