(Sonntag, 18. Januar 2009 - Pressemitteilung TV Langen)
In einer packenden Pro A Partie behielten die Langener Giraffen gegen den Favoriten aus Cuxhaven dank eines Drei-Punktewurfes von Robin Benzing wenige Sekunden vor Schluss knapp aber nicht unverdient die Oberhand und konnten sich damit ein bisschen vom Tabellenende absetzen.
Dabei waren die Voraussetzungen für die Langener vor der Partie alles andere als günstig. Coach Fabian Villmeter musste sowohl auf den verletzten Hendrik Feist als auch auf den grippegeschwächten Jeremy McCulloch verzichten, während Cuxhaven in der Woche mit dem Ex-Heidelberger Emanuel Dildy den sechsten Amerikaner verpflichtete.
Spielmacher Kai Barth konnte dagegen trotz Probleme in der Leiste auflaufen und zog geschickt die Fäden im Langener Spiel. So waren die Rollen an für sich klar verteilt, die Giraffen wollten sich aber für die Niederlage in Heidelberg rehabilitieren und zeigten ihr vielleicht bestes Heimspiel in der laufenden Saison, das die rund 350 Zuschauer bis in die Schlusssekunde in Bann zog.
Teamkapitän Sebastian Barth legte los wie die Feuerwehr, erzielte im ersten Viertel bereits acht Punkte seiner insgesamt 27 Punkte und hatte dabei immer noch ein Auge für seine besser postierten Mitspieler. Dennoch führte die Gäste von der Nordsee, die vier ihrer sechs Amerikaner immer gleichzeitig auf dem Feld ließen, nach dem ersten Viertel mit 16:21, weil sie sich aufgrund ihrer Athletik immer wieder Vorteile beim Rebound verschaffen konnten.
Die Giraffen konnten im zweiten Viertel ihre Intensität in der Verteidigung steigern und hatten beim Kampf um die abprallenden Bälle nun häufiger ihre Hände mit im Spiel. Mit einem 20:7 Lauf, an dem Brandon Chappell mit drei verwandelten Dreiern in nur drei Minuten den Hauptanteil hatte und den der fehlerfrei spielende Youngster Marco Völler mit einem krachenden Dunking zum 42:35 abschloss, drehten sie das Spiel zu ihren Gunsten. Leider wurde der letzte Angriff vor der Pause etwas zu schnell abgeschlossen und Cuxhaven konnte mit der Sirene durch Kelsi Bennett auf 42:38 verkürzen.
In der Pause instruierte Coach Fabian Villmeter seine Schützlinge stärker zum Korb zu ziehen und diese Anweisung setzten insbesondere Robin Benzing und Sebastian Barth konsequent um. Während sich Cuxhaven mehr und mehr auf Distanzwürfe verließ, fanden die beiden immer wieder die Lücken in der Cuxhavener Abwehr und konnten nur durch Fouls gestoppt werden.
Hatten die Giraffen in der ersten Halbzeit noch alle Freiwurfchancen genutzt, so ließen sie nun etliche aus, allein acht im dritten Viertel. So blieben die Gäste vor allem dank des starken Brandon Watkins im Spiel, der quasi im Alleingang mit neun Punkte in Folge den 59:53 Vorsprung der Giraffen zum 62:62 egalisieren konnte. Zwei Freiwürfe von Kai Barth und ein Dreier seines Bruders Sebastian sorgten dann jedoch wieder für eine knappe 67:64 Führung für Langen zum Ende des dritten Abschnitts.
Spannend blieb es auch im letzten Viertel, beide Teams wollten unbedingt den Sieg und lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Brandon Chappell engte die Kreise von Watkins ein, Kyle Jeffers und Robin Benzing kämpften entschlossen um jeden Rebound. Drei Minuten vor Schluss hatte die Gäste beim 78:80 knapp die Nase vorn, weil die Langener weiterhin Nerven an der Freiwurflinie zeigten. Ein Freiwurf von Robin Benzing und zwei Punkte Kyle Jeffers, der sich kraftvoll unter dem Korb durchsetzte, brachten Langen wieder mit 81:80 in Front, Nikola Jovanovic konterte mit einem Dreier zum 81:83. Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Sitzen und sie feuerten ihr Team lautstark an.
Zwei Freiwürfe von Sebastian Barth bedeuteten den Ausgleich, Dildy erzielte wieder die Führung für Cuxhaven, doch die Giraffen behielten jetzt die Nerven. Zwei sicher verwandelte Freiwürfe von Brandon Chappell sorgten für den Ausgleich. Cuxhaven vergab den folgenden Angriff und Langen blieben 26 Sekunden für den finalen Abschluss.
Robin Benzing fasste sich ein Herz, versenkte kaltschnäuzig einen Dreier zum 88:85 und der vermeintliche Schlusspfiff ging im Jubel der Langener unter. Die Uhr zeigte jedoch noch zwei Sekunden Restspielzeit und Cuxhavens Coach Matkevicius nahm eine Auszeit.
Mit Ballbesitz an der Mittellinie ging das Spiel weiter und der starke Distanzschütze Josh Porter hatte noch mal die Gelegenheit mit einem Dreier aus der linken Spielfeldecke das Spiel auszugleichen, doch sein gut platzierter Wurf verfehlte das Ziel ganz knapp. Schlusspfiff, Sieg für die Giraffen, die sich vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen Essen erstmal ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen konnten.
Fabian Villmeter sparte nicht mit Lob für seine Schützlinge, die nach einer alles andere als einfachen Trainingswoche ihr ganzes Potential an diesem Samstag abrufen konnten. „Mit diesem Sieg konnten wir nicht rechnen, meine Mannschaft hat aber eine großartige Teamleistung gezeigt und den Umständen getrotzt. Marco hat einen richtig guten Job gemacht. Die Zuschauer haben uns am Ende sehr geholfen und ich hoffe, wir können nun am Mittwoch gegen Essen noch nachlegen.“
Kai Barth (4, 3 Assists), Sebastian Barth (27/2, 4 Assists, 3 Rebounds), Marco Völler (2, 2 Rebounds), Ruben Spoden, Brandon Chappell (16/4), 5 Rebounds, 3 Assists), Robin Benzing (23/1, 6 Rebounds, 2 Assists), Jeremy McCullough, Kyle Jeffers (16, 4 Rebounds)
und Koray Karaman.