TSV Crailsheim - TV Langen 98:91 (22:23, 26:25; 25:25, 25:18)
Beide Teams standen nach neun Spieltagen mit 8:10 Punkten auf dem 9. Platz. In einem Krimi mußten sich die Langener Giraffen den Crailsheim Merlins in den letzten vier Minuten beugen, nachdem sie in der gesamten ersten Halbzeit stets leicht vorn lagen und in der zweiten Halbzeit zweimal 10-Punkte-Rückstände egalisierten. Damit liegen die Giraffen nach 10 Spieltagen mit 8:12 Punkten auf dem 9. Platz und führen ein dicht beieinander liegendes Schlußfeld an.
Der TV Langen begann mit der üblichen kleinen ersten Fünf mit Lyryan Russell, Norman Lang und Sebastian Barth im Rückraum, dazu Alexander Rietz und erstmals Koray Karaman in der Startformation. Mirco Damjanovic hatte in der Woche wegen einer Grippe nicht trainiert. Rietz und Karaman sorgten für die ersten Punkte zum 14:9. Doch nach zehn Minuten war Crailsheim dank seines Aufbauspielers Taletovic und des bis dahin überragenden Darell Mickens wieder dran (22:23).
Knapp verlief auch das zweite Viertel. Und das Spiel hatte ein hohes Niveau mit vielen sehenswerten Aktionen auf beiden Seiten. So langsam fand auch Russell ins Spiel, brachte seine Mitspieler in freien Positionen an den Ball und versenkte seinen ersten (von vier) Dreier zum 39:46 (18.). In den letzten zwei Minuten herrschte jedoch Stillstand; leichte Ballverluste brachten Crailsheim wieder ins Spiel zum 48:48-Pausenstand. Alexander Rietz hatte bereits 15 seiner insgesamt 19 Punkte gesammelt und maßgeblichen Anteil an der tollen ersten Hälfte der Giraffen.
Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Gastgeber erstmals ab. Ihr Amerikaner Hunter war kaum mehr zu stoppen, ebenso wie der Deutschamerikaner Mickens. So lagen die Gastgeber nach einem 10:0-Lauf in der 24. Min. mit 60:50 vorn und blieben bis zum 68:58 (27.) auf der Siegerstraße. Jetzt folgte die Zeit des Ilja Ickert. Mit vier seiner sechs Punkte und viel Kampfgeist trug er zum 10:0-Lauf der Langener wesentlich bei und bei 68:68 (28.) waren sie wieder im Spiel. Das dritte Viertel endete mit 73:73.
Bis zur 36. Minute führten die Giraffen mit 84:86 und hätten gewinnen können, wenn nicht der bis dahin überragende Lyryan Russell und kurz darauf auch noch Norman Lang mit je einem Airball von weit draußen die falschen Signale gesetzt hätten. Abermals legte Crailsheim 10:0 vor und führte 96:86 kurz vor dem Ende. Da hatten aber die Giraffen bereits zwei Minuten lang versucht, die Gastgeber, die den Ball lange halten wollten, durch taktische Fouls vorzeitig auf die Freiwurflinie zu zwingen. Und das wurde hart bestraft. Von den 14 Freiwürfen in den letzten beiden Minuten verwandelten sie zehn. Damit war ihr Sieg gesichert.
Die Freiwürfe waren wohl ein ausschlaggebender Faktor. Sieht man von den letzten 14 Freiwürfen ab, die Langen taktisch provoziert hatte, so durften die Gastgeber insgesamt 47-mal an die Linie, die Giraffen dagegen nur 19-mal. Die gute Trefferquote von knapp 80% hätte bei mehr Freiwürfen allein zum Giraffensieg reichen können. Aber die Schiedsrichter haben es anders entschieden. Auch aus dem Feld waren die Giraffen leicht überlegen (50% zu 48%); bei den Rebounds ausgeglichenes Bild (24:23 für Crailsheim) und bei den Ballverlusten zeigten sich die Gastgeber überlegen (nur 14 gegenüber 19 bei Langen).
Fazit: Der TV Langen ist im Mittelfeld angekommen, kann auch gut mitspielen, muß aber noch etwas zulegen, um auch ein solches Spiel am Ende zu gewinnen. Drin war es allemal !
TSV Crailsheim: Hunter (30/3 Dr./9 Reb.), Taletovic (24/1 Dr. / 8 Assists), Mickens (21), Heck (10), Härder (7), Bogavac (6), Rüeck.
TV Langen: Russell (29/4 Dr./7 Ass.), Rietz (19), Karaman (14/2 von 2 Dr.), Damjanovic (11), Ickert (6), Lütcke (6), Lang (4), Barth (2), Khartchenkov, Schneider, Ey (n.e.).