Mit 82:102 ging das Hinspiel in Tübingen am 13. Oktober für die Giraffen vom TV Langen verloren. Radi Tomasevic, der Ex-Frankfurter, der bis zur letzten Saison das TVL-Trikot trug, sorgte fast allein mit 37 Punkten für den Knock-out seines Ex-Teams. Nicht viel schlechter trumpften Robert Wintermantel und Paul Howard auf. Wintermantel wechselte mit ihm in diesem Sommer nach Tübingen, dem gerade abgestiegenen Erstliga-Absteiger mit Wiederaufstiegs-Ambitionen. Paul Howard, in Langen in der Saison 96/97 aktiv und geschätzt, hatte im letzten Sommer mit BC Hamburg sportlich den Aufstieg in die Beletage geschafft, aber finanziell folgte der Fall des Clubs in die Regionalliga auf dem Fuße.
Am Samstag treffen diese Ex-Langener um 19.30 Uhr auf ihren Ex-Club und wollen ihr Aufstiegsziel nicht aus den Augen verlieren. "Wir haben den Aufstieg noch nicht aufgegeben, müssen dafür aber alle Spiele gewinnen," sagte Radi Tomasevic dem Schwäbischen Tageblatt. Das war schon am letzten Samstag in Chemnitz schwer genug, als die Schwaben nach hartem und hektischem Spiel erst in den letzten Sekunden aus einem 72:75 dank Howard und Tomasevic noch einen 77:76-Sieg machen konnten.
Die drei Ex-Giraffen sind gemeinsam mit Mantia Callender die Leistungsträger der Gäste. Auf diese vier Spieler verteilt Coach Uwe Sauer mit Abstand die meiste Spielzeit und sie rechtfertigen das mit mehr als 70 Prozent aller Punkte ihres Teams. Als beherrschter Spieler gilt Callender im Team, der mit seinen 203 cm meistens den Überblick behält. Ebenso ist Wintermantel eine Bank unter den Körben, holte bisher zusammen mit Callender die meisten Rebounds und erzielte 13 Punkte pro Spiel. Kämpferherz haben Howard und vor allem Tomasevic (25,1 P.p.Sp.), der allerdings auch in Tübingen immer wieder mit seiner emotionalen Spielweise für Diskussionen sorgt. Bisher jedenfalls hat gerade Tomasevic gegen seine Ex-Trainer und Mannschaften immer besonders gut ausgesehen. Damit ist auch am Samstag in Langen zu rechnen.
Die Giraffen treten komplett an und wollen die Hinspielniederlage vergessen lassen. Ihr Aufwind in den letzten Spielen berechtigt sie zu diesem Selbstvertrauen. Ein spannendes Duell der beiden "Kleinen", Tomasevic und Lyryan Russell, dem ebenfalls unter 180 cm kleinen Spielmacher der Giraffen, ist gewiss. "Wir wollen gegen diesen attraktiven Gegner volles Haus und wollen mit Kampfgeist und guter Defense zeigen, dass wir auch so einen Gegner schlagen können," verspricht Giraffen-Coach Axel Rüber.