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HPLs EM-Tagebuch - Über Spanien ins Finale

(Sonntag, 25. September 2005 von HPL)


Der Presserummel wird immer größer und die Spieler müssen schon viel Geduld aufbringen. Selbst der letzte Pessimist kommt langsam in Zweifel, denn unser Team wächst jedem Tag stärker zusammen.


Gegen Spanien werden die guten Erinnerungen von Indianapolis wach, als man ins Halbfinale zog. Doch in der Türkei siegten die Iberer gegen Deutschland.


Leider ist auf dem Zusammentreffen mit Mario Kasun und Kroatien nichts geworden, denn Mario musste nach 7 Minuten passen als er mit einer Fußverletzung aussetzen musste. Er wirkte sehr traurig und musste mit ansehen, wie sein Team in der Verlängerung mit 105-85 gegen Spanien verlor. Auch im Spiel um Platz 5 behielten die Slowenen mit 89-80 die Oberhand , so dass Japan 2006 in weite Ferne rückt.


Unsere Fangruppe wird von Tag zu Tag großer und die äußeren Zeichen der Unterstützung zeigen sich in der Schwarz-rot-goldenen Kriegsbemalung. Auch Familie Wucherer hat sich zu uns gesellt, um Denis moralisch zu unterstützen.


Das Basketballspiel der Journalisten war ein kleiner Reinfall. Ich war der einzige aus Deutschland, der auf dem Freiplatz der Belgrader Burg auflief. Zwei Dreier gleich zum Auftakt waren mein Beitrag und ein Interview fürs serbische Fernsehen.


18 Uhr erstes Halbfinale Frankreich vs. Griechenland. Die Franzosen hatten bisher überrascht und mussten gegen 10.000 blauweiße Fans ankämpfen. Die Serie der knappen Entscheidung sollte sich auch in diesem Spiel fortsetzen, denn die Entscheidung fiel 7,8 Sekunden vor Schluss als der Grieche Zisis mit einem Dreier den 67-66 Erfolg sicherstellte. Mein Wunschgegner war gescheitert und so wird am Sonntag die Halle mit 15.000 griechischen Fans ein Tollhaus werden.


Immer wieder wurde ich nach meinem Tipp für das Spiel um 21 Uhr gefragt. Ich hatte mich auf 4 Punkte Vorsprung festgelegt. Unsere Fangruppe hatte sich so richtig eingestimmt und die Zeit bis zum Spiel schien mir wie eine Ewigkeit.


21 Uhr endlich Sprungball, der wie immer in den letzten Spielen verloren ging, eigentlich kein schlechtes Zeichen. Die Spanier präsentierten sich mit einer gut gestaffelten Abwehr und Navarro und Calderon kümmerten sich wechselweise um Pascal, so das unser Spiel erst einmal nur mit Aktionen von außen in Gang kam


Mit einer Dreierserie von Schulze, Νοwitzki und Garrett war das Spiel eine Minute vor der Halbzeitpause mit 31-33 wieder offen und Pascal sorgte mit einem Dreier erstmals für die Führung zum 34-33, doch Navarro eroberte von der Linie die Führung wieder zurück.


Trainer Bauermann schickte seine beiden Pointguards gemeinsam aufs Feld und fand damit das richtige Mittel um die schnellen spanischen Guards zu binden. Nach 29 Minuten ging unser Team wieder 52-50 in Führung, doch Spanien legte zum 54-57 nach.


Im 4. Viertel hielt mich nichts mehr auf der unbequemen Fotobank und ich gesellte mich zu den Fans, denn die heiße Schlussphase ließ sich gemeinsam besser ertragen.


Die spanischen Fans waren immer noch die akustische Übermacht, doch in der 32 Minute war Schluss mit - Ole, Ole - , als Dirk jede Chance nutzte obwohl ihm Maskenmann Garbajosa mächtig zusetzte.


Nach der 70-59 Führung machten die Schiedsrichter das Spiel noch einmal richtig spannenden, als sie Navarro immer wieder an die Linie schickten 32-9 Freiwürfe für Spanien waren schon ein Hammer14 Sekunden vor Schluss hatte Navarro Spanien wieder mit 73-72 in Führung gebracht, doch 3 Sekunden vor Schlusse hat Dirk die ruhige Hand zum 74-73.


Der Jubel auf dem Feld und in unserem Block kannte keine Grenzen. Wir waren im Finale und die Mannschaft dankte uns mit Kusshand und dem Victoryzeichen. Unsere Antwort war ein eindringliches - "Finale, Finale".


In der Pressekonferenz meinte Dirk Bauermann: "Wir sind wirklich glücklich und stolz auf unser Team. Das Finale zu spielen ist sensationell, doch mit einem Superstar wie Dirk kann man immer ein Spiel gewinnen. Heute hat er erstmals 40 Minuten auf dem Feld gestanden und 27 Punkte und 7 Rebounds erzielt. Ich glaube an das Team. Sonntag ist morgen und dann sehen wir weiter."


Der spanische Coach meinte: "Ich wusste gar nicht das Deutschland so gute Dreierschützen wie Demirel, Roller und Garrett hat. Diese Punkte von außen haben uns gefehlt."


Pascal war 30 Minuten die treibende Kraft und erzielte wie gewohnt 9 Punkte und die immer dann, wenn das Spiel zu kippen drohte.


Als wir gegen 23.30 Uhr die Halle verlassen hatten, zeigten auch wir Teamgeist und haben uns in einer Pizzeria mit viel Pivo (Bier) und Pizzen gestärkt und immer wieder ein lautes - "Finale, Finale" - in den dunklen Himmel Belgrads geschickt Die Einheimischen wünschten uns jedenfalls viel Glück.


Während ich diese Zeilen beende, laufen in der Halle die Platzierungsspiele. Kroatien besiegte Russland 92-74. Vor der Halle gruppieren sich die blauweißen Griechen, doch ehe sie in die Halle kommen, müssen sie noch durch die Sicherheitsschleuse und hier wurde alles konfisziert was als Wurfgeschoss in Frage kam.


Bis zum Endspiel sind des noch genau 7 Stunden und langsam steigert sich das Siegesgefühl.


Grüße in die Heimat und hoffentlich sitzt ihr alle vorm Fernsehen und drückt die Damen


Euer HPL


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