Die Hessen-Derbys zwischen den OPEL SKYLINERS und den Giessen 46ers haben immeren ganz beson- deren Reiz - auch wenn bis auf die 20-jährigen Giessener Juniorenspieler Dominic Cannon und Daniel Dörr kein einziger Hesse in den Reihen beider Teams zu finden ist.
Wie viele seiner Teamkollegen, ist auch OPEL SKYLINERS Kapitän Pascal Roller, gebürtiger Heidelberger, längst vom Derby-Virus infiziert.
"Anfangs habe ich mich noch schwer getan mit der Derby-Situation und war mir der Bedeutung nicht so bewusst. Inzwischen ist es für mich allerdings auch ein ganz besonders Spiel. Ich kann die Emotionen der Fans nach- empfinden - auch wenn es ein paar Gießen-Anhänger gerne übertreiben und die Atmosphäre unnötig hoch kochen."
Für erhitzte Gemüter sorgen schon die Akteure auf dem Feld - wie zum Beispiel beim ersten Hessen-Derby in der Ballsporthalle am 10. Januar 2000, als die Frankfurter Neue Presse ihren Spielbericht mit der Schlagzeile eröffnete "Spannung, Schlägerei und Sieg". Damals hatten sich Gießens Joey Beard und Frankfurts Peter Guarasci so lieb, dass sie beide in der Werbebande landeten. Das erste Derby hielt, was es versprach: Spannung, Hektik und einen 66:60 Heimsieg für Frankfurt.
Davon konnten die Fans unseres Teams in der vergangenen Saison leider nur träumen. Alle drei Begegnungen mit Gießen gingen verloren, darunter der bittere K.o. im Viertelfinale des Liga-Pokals. Und noch ein schlechtes Omen: vor dem Spiel am Freitag (live in DSF) ist die Ausgangssituation ähnlich wie vor dem Heimsieg der 46ers im letzten Jahr. Gießen ist mit 6:14 Punkten im Tabellenkeller, die OPEL SKYLINERS halt mit 16:4 Punkten Kurs auf die Tabellenspitze. Glaubt Headcoach Gordon Herbert an die Duplizität der Ereignisse?
"Ich bin kein Typ, der abergläubisch ist. Außerdem sind wir in diesem Jahr ein viel besseres Team. Der Sieg über Amsterdam hat uns mental wieder ge- stärkt, so dass ich der Partie in Gießen optimistisch entgegen sehe", meint Gordon Herbert, der auf seinen starken Center Mario Kasun bauen kann. Der 23-jährige Kroate zog sich beim Spiel am Dienstag eine Sprunggelenksver- renkung zu, sein Einsatz ist laut Teamarzt Dr. Wolfgang Raussen aber nicht gefährdet. Über Jukka Matinens Einsatz (Knöchelverstauchung) wird nach dem Warm-up vor dem Match am Freitag entschieden.
Beide Teams waren in dieser Spielzeit von Verletzungspech heimgesucht. Bei Gießen fallen Logi Gunnarson und Adamou noch bis Januar aus. Chris Finch, mit 33 Jahren jüngster Trainer der Liga, sieht sich in seinem ersten Jahr in Gießen gezwungen, dass Personalkarrussel oft rotieren zu lassen. So wurde US-Forward David Graves wegen mangelnder Integrationsfähigkeit entlassen. Dafür ist vor kurzem Shooting Guard Bian Lynch vom französischen Erst- ligisten Racing Basket Paris ins Team zurückgekehrt. Der 24-jährige Ami mit italienischem Pass lief schon in der letzten Saison in Gießen auf und machte 15 Punkte im Schnitt.
Neben Lynch und 3er Schütze Jason Maile (18,8 Pkt. pro Spiel) zeichnen sich Sterling Davis sowie Center Wilbur Johnson und Point Guard John "Mookie" Thomas (18,8 Pkt. pro Spiel) für die Offensive der Lahnstädter verantwortlich. Davis, Johnson und Thomas sind dem Coach der 46ers aus der englischen Liga gefolgt, wo Chris Finch drei Meisterschaften und drei Cup-Siege mit den Sheffield Sharks feierte.
Am Freitag wollen mehr als 150 Fans der OPEL SKYLINERS ihre Mannschaft in der Giessener Sporthalle anfeuern. Die Busse für die Fanfahrt nach Gießen wurden von der Adam Opel AG gesponsert.
<link>Für Spannung ist in der Halbzeitpause ge- sorgt, wenn BBL General Commissioner Otto Reintjes die Paarungen für das Viertel- finale des BBL Pokals auslost. Im Lostopf sind neben den OPEL SKYLINERS noch Titelverteidiger ALBA Berlin, Telekom Baskets Bonn, TBB Trier, TSK Würzburg, RheinEnergie Köln, GHP Bamberg sowie der Sieger aus Hagen/Braunschweig. Das TOP 4 Turnier um den BBL-Pokal wird am 24./25.4.2004 an einem noch festzulegenden Ort ausgetragen.
