(Quelle: Sport1)
Knapp zwei Monate nach den Sternstunden des deutschen Basketballs und Platz drei bei der WM in Indianapolis beginnt für die Korbjäger des deutschen Abonnement-Meisters ALBA Berlin wieder der Kampf um Anerkennung auf internationalem Parkett.
Zum siebten Mal in Folge treten die "Albatrosse" gegen die Topklubs aus Europa an und mit dem Selbstvertrauen der Nationalspieler ist auch das Anspruchsdenken bei den Berlinern gestiegen.
ALBA kann auf komplettes Team zurückgreifen
"Diesmal gibt es keine Ausreden mehr", erklärte Guard Marko Pesic gewohnt flapsig. Sein Trainer Emir Mutapcic formulierte es vor dem Heimspiel zum EuroLeague-Start gegen Efes Pilsen Istanbul diplomatischer.
"Die Situation ist ganz anders als im letzten Jahr. Alle sind gesund und das Team ist komplett", so der Coach. Ein Zustand, von dem die Berliner in der Vorsaison mit drei Siegen in 14 Spielen meilenweit entfernt waren.
Die Ausfälle von Jörg Lütcke und George Zidek und die folgende Not-Verpflichtung des bereits geschassten Centers Dejan Koturovic sorgten für Unruhe.
"Müssen zufrieden sein, dass wir in dieser Liga spielen"
Doch auch mit gesünderem und teilweise neuem Personal wäre das angestrebte Erreichen der Zwischenrunde der in diesem Jahr von 32 auf 24 Spitzenklubs "verfeinerten" EuroLeague ein Riesenerfolg.
"Wir müssen zufrieden sein, dass wir in dieser Liga spielen", sagte Mutapcic. Aus dieser zurückhaltenden Aussage reflektiert sich der besonders bei der WM öffentlich gewordene Qualitätssprung in den außeramerikanischen Ligen.
Der Erfolg europäischer Spieler um den Würzburger Dirk Nowitzki in der NBA ist ein weiterer Beweis für den Wandel. Parallel zur positiven internationalen Weiterentwicklung haben die Berliner nach Jahren der personellen Kontinuität ihren eigenen Wandel eingeläutet.
Lollis und Collins in der Verantwortung
"Urgestein" Wendell Alexis aus den USA bekam keinen neuen Vertrag und wurde durch dessen international erfahrenen Landsmann Quadre Lollis ersetzt.
Auch auf der Position des Spielmachers führt ein "Neuer" Regie. DeJuan Collins übernahm die Rolle vom routinierten, auf Topniveau manchmal aber zu langsamen Derrick Phelps.
Erster Sieg nach vier Niederlagen?
Mit all diesen Veränderungen soll auch gegen den türkischen Meister endlich eine Serie gebrochen werden. Denn in vier Versuchen gegen die Türken konnten die "Albatrosse" nicht einen Sieg landen.
Die beiden Schlüsselfiguren des in der Türkei überraschend mit zwei Niederlagen gestarteten "Bierklubs" Efes dürften den Berlinern die größten Schwierigkeiten bereiten.
US-Guard Marcus Brown gilt als einer der besten Regisseure in Europa und der wendige lettische Center Kaspars Kambala glänzte im Vorjahr mit 17 Punkten und sieben Rebounds im Schnitt. "Das wir ein echter Prüfstein", meinte ALBA-Kapitän Henrik Rödl.