Worin unterscheidet ihr euch spielerisch und charakterlich? Welche Eigenschaft vom jeweils anderen hättet ihr gerne?
Jakob: Max spielt sehr viel physischer als ich und hat einen besseren Wurf – ich hingegen lebe sehr von meiner Schnelligkeit. Außerdem ist Max immer sehr selbstbewusst. Daran kann man sich auf alle Fälle ein Beispiel nehmen.
Max: Manchmal hätte ich gerne eine so effektive Schnelligkeit wie Jakob. Ich denke aber nicht, dass ich physischer spiele. Lediglich vom Körperbau her unterscheiden wir uns noch ein bisschen. Jakob ist sehr diszipliniert. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich nicht auch diszipliniert bin (lacht). Trotzdem beeindruckt er mich damit sehr.
Jakob, auch du bist sehr selbstbewusst. In der ProB spielst du regelmäßig gegen deutlich erfahrenere und körperlich überlegenere Spieler – aber das scheint dir völlig egal zu sein. Woher nimmst du dein Selbstvertrauen?
Jakob: Zum einen kommt das Selbstbewusstsein von zu Hause aus. Unsere Eltern haben uns immer gefördert und uns unser Ding machen lassen. Zum anderen auf alle Fälle durchs Training. Wenn man viel trainiert, weiß man was man kann und dass man gegen erfahrenere Spieler bestehen kann.
Ihr habt beide im vergangenen Sommer mit der U16- bzw. U20-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft teilgenommen. Was war es für ein Gefühl Deutschland bei einem internationalen Turnier zu vertreten? Wart ihr aufgeregter/motivierter als bei einem Einsatz in einem „normalen“ Ligaspiel?
Jakob: Aufgeregter, motivierter… Eigentlich alles. Es ist ein richtig gutes Gefühl wenn man mit dem Adler auf der Brust auf dem Parkett stehen und die Nationalhymne hören darf. Es hat echt viel Spaß gemacht mit den Jungs, war ein richtig gutes Erlebnis und ein toller Sommer.
Max: Man ist sehr stolz für sein Land auflaufen zu dürfen. Außerdem ist ein Einsatz in der Nationalmannschaft auch eine große Motivation für die Saison dort weiter Leistung zu bringen.
Jakob, du spielst für die Juniors in der ProB, für den TV Langen in der NBBL und bastelst ganz nebenbei noch an deinem Abitur. Wie bringst du Schule und Leistungssport unter einen Hut? Wie sieht ein ganz gewöhnlicher Tag im Leben des Jakob Merz aus?
Jakob: Ich stehe auf und gehe in die Schule. Morgens habe ich relativ viele Freistunden, sodass ich die meisten Hausaufgaben währenddessen erledigen kann. Nach der Schule esse ich etwas und gehe anschließend viermal die Woche ins Training. Unter der Woche bleibt also nicht viel Zeit für anderes
Max, du hast dich dazu entschieden nicht alles auf die Karte Basketball zu setzen und hast nebenher ein Studium begonnen. Warum? Wie gut lassen sich Studium und BBL-Training bisher miteinander vereinbaren?
Max: Ich habe mich entschieden beides zu machen, weil mir beide Dinge sehr wichtig sind. Solange wie möglich will ich sowohl meine akademische Ausbildung als auch meine Basketballkarriere vorantreiben. Na klar trainiert man weniger und hat dadurch natürlich weniger Möglichkeiten sich zu entwickeln, aber wenn man sich diszipliniert und seine Zeit sinnvoll nutzt, ist es auch so machbar. Natürlich ist es etwas anderes als wenn man nur Basketball spielt, ich denke aber trotzdem, dass es die beste Lösung für mich. Es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass ein Basketballklub diesen Weg so unterstützt wie die FRAPORT SKYLINERS das tun und ich bin froh, dass ich hier die Möglichkeit dazu bekomme.
Was sind eure Ziele in dieser Saison?
Jakob: Mit der NBBL sind auf alle Fälle die Playoffs mein großes Ziel. In der ProB möchte ich mich weiterentwickeln und mir mehr Spielzeit erarbeiten. Und wenn 2014 alles gut läuft, schiele ich mit einem Auge auch aufs Albert-Schweitzer-Turnier im April.
Max: Ich möchte in der ProB konstanter spielen. Für mein Alter habe ich in unserem jungen Team eine sehr wichtige Rolle. Diese möchte ich nutzen, dem Team helfen und die noch jüngeren Spieler dabei unterstützen sich weiterzuentwickeln. Natürlich wollen wir es auch mit den Juniors in die Playoffs schaffen. Eine Teilnahme ist enorm wichtig für uns! Außerdem möchte ich mir ein paar Minuten in der BBL erarbeiten, um Erfahrung zu sammeln und dieses Jahr den nächsten Schritt zu machen.
Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Jakob: Das ist eine schwere Frage. Hoffentlich in der Basketball Bundesliga (lacht). Ich denke aber eher Schritt für Schritt und setze mir kurzfristigere Ziele. Ich habe keinen Fünfjahresplan.
Max: Bei mir ist das ähnlich. Ich will jetzt erstmal mein Studium beenden und nebenher weiter Basketball spielen. Dann wird sich zeigen welche Prioritäten ich setzen werde. Aber ich denke schon, dass Basketball auch weiterhin ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben bleiben wird. Ich hoffe natürlich, dass in den nächsten Jahren alles möglichst erfolgreich und zufriedenstellend für mich verlaufen wird.