(Montag, 05. März 2007 - Pressemitteilung MTV Kronberg von Andreas Sturm)
Nach einem krankheitsbedingt mäßigen Spiel bezwingt der MTV Kronberg in den Playoffs der U19 Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) in den letzten Minuten des 4. Viertels, den Kontrahenten aus Karlsruhe mit 88:79. Damit hält sich das Team um Trainer Miljenko Crnjac die Option zum Weiterkommen am kommenden Samstag, den 10.03.2007 um 15:30 Uhr zum Rückspiel in Karlsruhe offen, die nächste Runde um die Deutsche Jugend Basketball Meisterschaft zu erreichen.
Ohne den erkrankten Max Kramer und die ebenfalls mit grippalen Infekten geschwächten Kronberger Spieler, war es kein leichtes Unterfangen, die von Trainer "Milo" Crnjac ausgegebene Mission "Heimspiel muss gewonnen werden" erfolgreich über die Bühne zu bringen. Erst in der 7. Minute des 3. Viertels gelang es Kronberg, die lange Zeit führende BG Karlsruhe unter Kontrolle zu bringen und einen wichtigen Sieg als Vorraussetzung zum Weiterkommen in den Play-offs unter Dach und Fach zu bringen.
Kronbergs Powerforward Jonathan Mesghna eröffnete das Spiel mit zwei Punkten und einem zusätzlichen Freiwurf zur 3:0 Führung. Im Gegenangriff setzte David Watson (Jahrgang 88), seines Zeichens der erfolgreichste Punktesammler in der gesamten NBBL (26 Punkte pro Spiel) mit seinen ersten beiden Punkten (letztlich 32 Punkte in dieser Begegnung) für seine Teamkameraden ein Zeichen, das man die beiden Punkte in Kronberg nicht kampflos überlassen möchte. Trainer Crnjac hatte Damian Batistic auf diesen Ausnahmespieler angesetzt, um dessen Kreise zu stören, aber aufgrund der persönlichen Stärke dieses Ausnahmekönners, was die Treffsicherheit betraf, war dies kein leichtes Unterfangen, zumal Batistic die letzte Zeit mehr mit Pauken für das Abitur, als fürs Training in der Sporthalle verbracht haben dürfte.
Nach dem ersten Abtasten führte nach einigen unnötigen Ballverlusten auf beiden Seiten der Gast nach dem ersten Dreier von Watson mit 9:7. Niels Verlemann der ebenfalls zu den infektgeschädigten Spieler gehörte, war im Kronberger Team letztlich im ersten Viertel mit 8 Punkten der Energizer, da weder Yannick Schicktanz und Jonathan Mesghna durch das couragierte Verteidigungsverhalten ihrer Gegenspieler kaum zu ihrer Entfaltung kamen und oft zu Fehlpässen und schlechter Wurfauswahl gezwungen wurden. David Watson war dagegen oft der Nutznießer dieses Abwehrverhaltens und durch ein schnelles Lösen aus der Verteidigung zum Fastbreak kam er mit seinen freien Würfen im ersten Viertel auf beachtliche 14 Punkte. Mit einem für Kronberg nicht erwarteten 17:29 Rückstand ging es dann in das 2. Viertel.
Der MTV Kronberg hatte in der letzten Zeit kaum zusammen trainieren können und man sah den Spielern auf dem Feld an, das heute eine hohe Energieleistung nötig war, den konzentriert zu Werke gehen Gast in die Knie zu zwingen. Auch die knapp 200 Zuschauer, die dieses erste Playoffspiel sehen wollten, sahen, dass man das heimischeTeam lautstark unterstützen musste und mit der akustischen Unterstützung fingen sich die jungen Kronberger langsam wieder und gingen konzentrierter zur Werke. Das zweite Viertel stand zwar immer noch im Zeichen von den Gästen, aber der erste Dreier des Teams von Yannick Schicktanz beflügelte nun auch das Spiel seiner Mitspieler und man konnte sich zum Pausenstand von 38:45 in etwas aussichtsreicherer Sichtweite an den Gast annähern.
Nach der Pause begannen beide Teams statt der bisher favorisierten Full - Court - Presse und Mannverteidigung mit einer Zonenverteidigung. Die sonst für ihre Dreierserien gefürchteten Kronberger hatten bisher nur 1 verwandelten von 11 Dreierversuchen jenseits der 6,25 m Linie zu verbuchen, was für die heute eher dürftige Vorstellung sprach. Als jedoch in der 7. Minute des 3. Viertels zunächst Damian Batistic und dann Yannick Schicktanz 2 aufeinander folgende Dreier verwandeln konnten, schien damit die Wende beim Stand von 53:53 ins Spiel eingeläutet worden zu sein. Center Lukas Kop-Ostrowski, der heute wiederum eine starke kämpferische Leistung unter den Körben vollbrachte und mit 17 Rebounds seinen besonderen Wert unterstrich, holte sich einen Offensive Rebound und konnte diesen zur ersten Führung nach der Pause für Kronberg verwandeln. Kronberg hatte nun seine kämpferischen Elemente vollends wieder entdeckt und konnte das 3. Viertel mit einer knappen 2 Punkte Führung beim Stand von 58:56 für sich behaupten.
Das Kronberger Team, das sich beinahe mit seinen vielen Ballverlusten und schwacher Wurfauswahl selbst ein Bein gestellt hätte, stabilisierte sich dann, auch durch die Anfeuerungen des Publikums und ein weiterer Dreier von Niels Verlemann, brachte dann die Halle im letzten Viertel zum Brodeln. In der Verteidigung wurde darauf folgend ein Rebound erkämpft, der aus der eigenen Zone durch eine Traumkombination – der Ball berührte den Boden nicht – über 5 Stationen im Karlsruher Korb zur 67:62 Punkte Führung verwandelt wurde. In der 4. Minute wurde Kronberg zusätzlich geschwächt, da Damian Batistic sein 5. Foul kassierte und nun das weitere Spiel von Außen verfolgen musste. Wer aber gedacht hatte, dies würde nun die Chance für Karlsruhe sein, sah sich getäuscht. Der für Batistic gekommene Jens Henrich sah seine Stunde gekommen und erzielte nicht nur wichtige Punkte, sondern konnte in der kurzen verbleibenden Zeit noch 5 Rebounds erkämpfen.
Ab der 4. Minute des letzten Viertels überschlugen sich dann die Ereignisse. Innerhalb 2 Minuten konnte David Watson, sogar gegen 2 Gegenspieler, sich von der Dreierlinie durchsetzen und 2 Dreier zur 71:69 Punkte Führung der Gäste verwandeln. Dieser wurde dann ebenfalls mit einem Dreier von Jonathan Mesghna postum beantwortet, aber der agile 1,80 m große Gästespieler Michael Baumer zog ebenfalls von dieser Position erfolgreich ab und brachte sein Team nochmals in Front, bevor Niels Verlemann mit einem weiteren anschließenden Dreier und 2 zusätzlichen Punkten die Führung in kürzester Zeit auf 77:74 für Kronberg stabilisieren konnte. Karlsruhe war dann aus dem Tritt und weitere Punkte von Niels Verlemann, Jonathan Mesghna und Lukas Kop-Ostrowski bescherten den jungen Kronberger innerhalb 2 Minuten eine aussichtsreiche 83:74 Führung, die zwar David Watson – diesmal gegen drei Gegenspieler zum 83:77 mit einem weiteren Dreier einschränken konnte. Karlsruhe hatte jedoch nichts mehr zuzusetzen und Kronberg legte am Ende noch eine Schippe drauf und erzielte im Gegensatz zu Karlsruhe zum Ende 5 zu 2 Punkte durch Freiwürfe und konnte einen eher bescheidenden 88:79 Erfolg feiern. Ob diese 9 Punkte Führung zum Erreichen der 2. Runde reichen wird, wird sich am kommenden Wochenende herausstellen, da beide Teams auf Augenhöhe agierten und mit einem weiteren knappen Ergebnis zu rechnen ist.
Trainer Miljenko Crnjac: "Uns fehlte der erkrankte Max Kramer mit seinen Scorer Fähigkeiten an allen Ecken und Enden. Damian Batistic steckt im Abitur Stress und eine Vielzahl von Spielern plagte die letzten Wochen ein grippaler Infekt. An ein geordnetes und zahlreiches Training war überhaupt nicht mehr zu denken. Die letzten Spiele in der Runde haben gezeigt, dass wir nicht annährend zu 100% fit und eingespielt sind. Dies ist jedoch nötig, einen solchen Gegner in Schach zu halten. David Watson ist das belebende Element von Karlsruhe. Ihn gilt es unter Kontrolle zu bringen, was wir leider zu keinem Zeitpunkt geschafft haben. Ist er einigermaßen frei, dann trifft er auch gegen mehrere direkte Bewacher. Meine Spieler haben ihn nicht wie gewünscht unter Kontrolle bringen können. Seine Mitspieler haben es aber auch gelernt, insofern er einmal abtaucht, dann in die Bresche zu springen. Die Chancen stehen dank der Energieleistung in den letzten Minuten des Spiels immer noch 50:50 und man ist nach dem nächsten Spiel schlauer. Karlsruhe ist wie wir keine Übermannschaft. Wir wissen aber unsere Leistung einzuschätzen und können sagen, dass wir schon gegen bessere Gegner, ohne Karlsruhe zu unterschätzen, bezwungen haben. Wir haben unsere eigentlichen Qualitäten nie richtig ins Spiel einbringen können und hatten eine sagenhafte Fehlerquote bei den persönlichen Entscheidungen beim Passen und Werfen zu verzeichnen. Ich hoffe, dass unsere Leistungsträger am kommenden Wochenende wieder auf dem gewohnten Niveau spielen und agieren werden. Nur so haben wir eine Chance bei der BG Karlsruhe zu bestehen, um in die nächste Runde zu erreichen."