(Montag, 15. Januar 2007 - Pressemitteilung MTV Kronberg von Andreas Sturm)
Das U19-Team des MTV Kronberg hat seine Spitzenposition in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) gegen die Vertretung von BBLZ Mittelhessen mit einem 89:88 Punkte Sieg (17:30, 32:23, 16:25, 24:10) verteidigen können. Die mehr als 200 gekommenen Zuschauer mussten ihr Kommen nicht bereuen und freuten sich gemeinsam mit dem heimischen Team über einen knappen Sieg, der erst in der letzten Sekunde des Spiels gegen einen stark aufspielenden Gast zustande gekommen war.
Der MTV startete verhalten ins Spiel, da der Gast aus Mittelhessen die Hinrunden Partie mit 72:60 verhältnismäßig deutlich gewonnen hatte. Ein besonderes Augenmerk lag aber auch auf die beiden Aufbauspieler der jeweiligen Kontrahenten. Auf Kronberger Seite Yannick Schicktanz und auf der anderen Seite Mathias Perl, der im zurück liegenden Spiel 18 Punkte und 13 Rebounds erzielen konnte und der "Energizer" seines Teams darstellt.
Für beide Trainer galt es, die beiden Spielermacher des Teams in ihren Entfaltungsmöglichkeiten soweit wie möglich einzuschränken. Um es vorweg zu nehmen: Beide lieferten eine Galavorstellung ab, jedoch kann Yannick Schicktanz einen glatten Punktsieg verbuchen. Abgesehen von seinen 23 Punkten erzielte der um ein Jahr Jüngere 6 Rebounds, 12 Assists, eine sehr gute 69% Trefferquote aus dem Feld, darunter 2 Dreier, 5 Steals und eine fehlerlose Bilanz von der Freiwurflinie. Sein gegenüber erzielte zwar 25 Punkte, die vornehmlich durch Korbleger erzielt wurden, offenbarte aber, trotz allem hohem kämpferischen Einsatz und Willensstärke, starke Schwächen bei den Wurfversuchen. Dies rächte sich in der letzten Sekunde des Spiels, als er von 2 zugesprochenen Freiwürfen keinen Versuch verwandeln konnte und Kronberg für die gezeigte Energieleistung am Ende belohnt wurde und mit einem Punkt Vorsprung den Sieg für sich verbuchen konnten.
Kronbergs Coach Miljenko Crnjac setzte zu Beginn auf seine Stammformation und diese konnte sich durch Lukas Kop-Ostrowski mit 2:0 zunächst in Front bringen. Im weiteren Verlauf hatte Mittelhessens Trainer mit seinen beiden "Terriern" Falko Theilig und Jean Pierre Rechlin Erfolg, da diese abwechselnd Yannick Schicktanz gehörig mit ihrem Abwehrverhalten unter Druck setzen konnten. Mittelhessen gelang es, viele Fehlpässe bei den Kronbergern zu provozieren und man setzte sich im ersten Viertel über 13:7 in der 5. Minute zum Ende hin mit 30:17 Punkten eigentlich schon spielentscheidend ab.
Im zweiten Abschnitt hatte sich Kronberg auf die aggressive Verteidigung besser eingestellt und man konnte sich in der 3. Minute auf 6 Punkte beim Stand von 34:28 Punkten annähern. Ein kurzer Zwischenspurt der toll kämpfenden und spielenden Gäste ergaben jedoch 7 Punkte in Folge und der MTV Kronberg schien nun endgültig auf der Verliererstraße gelandet zu sein. Dennoch gelang es dem nie aufsteckenden Team abermals den Anschluss in der 7. Minute nicht gänzlich zu verlieren, als man sich auf 43:41 nochmals herankämpfen konnte. Im weiteren Verlauf handelte sich Kronbergs Center Lukas Kop-Ostrowski sein 3. Foul ein und Kronbergs Felle schienen ohne seine wichtigen Rebounds hinweg zu schwimmen. Bis zum Schluss des 2. Viertels konnte Kronberg jedoch noch gegenhalten und ein Dreier von Damian Batistic hielt die Kronberger gegen die wirklich stark auftrumpfenden Gäste noch am Leben. Mit 49:53 Punkten sprang man doch noch damit auf den eigentlich schon in der ersten Halbzeit abgefahrenen Zug.
Kronbergs Trainer Miljenko Crnjac baute seine Truppe in der Halbzeit mächtig auf und das Team schien zunächst seine taktischen Anweisungen im vollen Umfang umzusetzen. Mit wechselnden Verteidigungsvarianten ebnete sich Kronberg den Weg und in der 2. Minute des 3. Abschnittes konnte Kronberg mit einem weiteren Dreier von Damian Batistic und 2 Punkten von Lukas Kop-Ostrowski erstmals den 56:56 Ausgleich erzielen und gleich war auch Stimmung auf den Rängen. Mit einem Dunking von Benjamin Lischka kehrte das BBLZ jedoch wieder auf die Erfolgsspur zurück und Mittelhessen zog mit 70:58 davon. Alle Zuschauer glaubten, dass wäre es für Kronberg nun gewesen, da sich die beiden reboundstärksten Kronberger Spieler Jonathan Mesghna sowie Lukas Kop-Ostrowski das 5. Foul in diesem Abschnitt einhandelten und nun von der Mannschaftsbank das weitere Vorgehen ihres Teams anschauen mussten. Das 3. Viertel wurde mit 65 zu 78 Punkten für die Gäste besiegelt und keiner der gut besuchten Kronberger Sporthalle dachte eigentlich noch an einen möglichen Sieg der Heimmannschaft.
Kronbergs Durststrecke hatte auch ihre Gründe: Jonathan Mesghna und Niels Verlemann hatten zunächst noch nicht ins Spiel gefunden, bzw. waren ihre Aktionen noch nicht mit dem Erfolg gekrönt, den man von beiden eigentlich kannte. Dies mag auch daran gelegen haben, dass ihre Gegenspieler Benjamin Lischka und Johannes Schäfer diesbezüglich einige Kontrapunkte setzten. Am Ende hatte sich das Viergestirn (Mesghna 9 Punkte, Verlemann 17 Punkte und Lischka 15 Punkte und Schläfer 17 Punkte) gegenseitig neutralisiert und es kam auf besagtes Duell der beiden Aufbauspieler sowie dem Faktor X an. Dieser Faktor X auf Kronberger Seite war, neben dem in letzter Zeit stark auftrumpfenden Max Kramer (18 Punkte) Damian Batistic, der an alte Zeiten anknüpfen konnte und neben einer guten Verteidigungsarbeit 3 von 4 Dreierversuchen verwertete und mit 13 Punkten maßgeblich zum späteren Sieg beitragen konnte.
Das BBLZ machte auf Yannick Schicktanz nochmals mächtig Druck, der es jedoch immer besser verstand, die Dinge für sein Team zu organisieren. Sei es durch geschicktes Ziehen in die Zone, einen guten Wurf von Außen, oder einem feinen Pass zum Mitspieler. Mittelhessen setzte dagegen auf ihr gut funktioniertes "Give and Go" und starke Penetration in die Zone und hatte bis auf einen Dreier in der letzten Minute von Johannes Schläfer eher Schwächen von den Außenpositionen. In der Endabrechnung hatte Kronberg auch dann 10 Dreier bei 25 Versuchen und 15 zusätzlichen Wurfversuchen erheblichen Anteil am positiven Spielausgang in den Statistiken zu verzeichnen.
In der 8. Minute des 4. Viertels hatte dann Niels Verlemann seinen großen Auftritt. Nachdem Yannick Schicktanz sein Team mit 8 aufeinander folgenden Punkten mit 78:83 nochmals herangebracht hatte, erzielte der vornehmlich von außen agierende Niels Verlemann mit 3 sehenswerten Würfen den 84:86 Zwischenstand. Längst waren alle Zuschauer auf die Bänke gestiegen und feuerten das heimische Team lautstark an und das BBLZ war nicht mehr das Team, was sich am Anfang des Spiels selbstsicher präsentierte. Die Fehlerquote stieg im Spielverlauf von Minute zu Minute an, da man sich scheinbar aufgrund der hohen Verteidigungsintensität gegenüber den Kronbergern verausgabt hatte und nichts mehr zuzusetzen hatte. Nach Niels Verlemann übernahm wieder Yannick Schicktanz die Verantwortung und erzielte wie auf der Gegenseite Mathias Perl als der "Go-to-Guy" fünf Punkte zur 89:88 Führung der Kronberger.
In der letzten Minute überschlugen sich dann die Ereignisse und es kam zu beiderseitigen Ballverlusten und schlechter Wurfwahl sowie einem eigentlich sicheren Rebound der Kronberger, die aber den Ball wieder durch eine kurze Unachtsamkeit abgeben mussten. Daraus resultierte dann ein Foul eines Kronbergers an Mathias Perl, der dann in der letzten Sekunde des Spiels an die Freiwurflinie musste und wenigstens eine Verlängerung, oder den Sieg mit einem, oder zwei verwandelten Freiwürfen hätte erzielen können. Aber Mathias Perl ist kein besonders guter Schütze außerhalb der Zone sowie von der Freiwurflinie und er vergibt zum Entsetzen seines Teams beide Freiwürfe. Kronberg sichert sich unter den lautstarken Beifallsbekundungen der Zuschauer den Ball und die Schlusssirene ertönt.
Kronberg hat damit den "Heimnimbus der Unbesiegbaren" in letzter Sekunde nochmals wahren können und hat gemeinsam mit dem Gegner eine Riesenwerbung für den Basketball Sport abgeliefert. Das Team um Head Coach Miljenko Crnjac und Co-Trainer Amci Terzic kann nun mit dem schönen Erfolg die Spitzenstellung in der Nachwuchs Basketball Bundesliga in der Division Mitte weiterhin behaupten.
Für Kronberg spielten: Yannick Schicktanz 23 Punkte / 2 Dreier / 12 Assists, Max Kramer 18 / 2, Niels Verlemann 17 / 3, Damjan Batistic 13 / 3, Jonathan Mesghna 9 / 6 Rebounds, Lukas Kop-Ostrowski 9 / 6 Rebounds, Jens Henrich, Wiebe Lammertink, Philipp Gärtner, Younes Chuaimet, Steffen Schmucker und Sebastian Rexroth
Trainer Miljenko Crnjac: "Die Zuschauer haben ein besonders spannendes Spiel mit zwei gleichwertigen Teams gesehen. Durch die aggressive Spielweise der Mittelhessen haben wir einige Ballverluste zu verzeichnen gehabt. Auf der anderen Seite konnten wir aber auch durch unsere gute Verteidigung einige Bälle gewinnen. Mittelhessen zieht eher zum Korb und versucht über die Verteidigung und entsprechende Ballgewinne zu einfachen Punkten zu kommen. Unsere Spielweise ist auf einen guten und durchdachten Aufbau, einer guten Verteidigungsleistung und die Treffsicherheit von Außen angelegt. Dies hat uns heute auch zum Erfolg geführt. Unsere Außenschützen waren rechtzeitig da und durch die Energieleistung von Yannick Schicktanz und des Selbstvertrauens von Niels Verlemann im Abschluss haben wir das Ruder am Ende herum reißen können. Jonathan Mesghna und Lukas Kop-Ostrowski konnten sich heute nicht so ins Bild setzen, jedoch spielt jeder so gut, wie es der Gegner zulässt. Mit Benjamin Lischka und Johannes Schäfer hatten sie auch prominente Gegenspieler. Am Ende haben sie sich jedoch beide neutralisiert. Unser Gewinner war heute neben den Anderen auch Damian Batistic, der endlich mal wieder das gespielt hat, was er kann und was ihn auszeichnet. Er und Max Kramer haben den Unterschied im Team gemacht. Aber auch alle Anderen auf der Bank haben am Erfolg beigetragen und man sieht, wie das Team auch langsam in den persönlichen Leistungen wächst. Zum Ende habe ich das Spiel auf Yannick und Niels abgestimmt, da beide nervenstark sind und es hat sich auch bewahrheitet. Am Schluss hat sich jeder selbst übertroffen und durch die bravouröse Aufholjagd hatten wir den physiologischen Vorteil, da Mittelhessen nicht mehr so souverän gespielt hat. Durch die tollen Anfeuerungsrufe der Zuschauer haben wir uns gesteigert. Die Zuschauer, die dieses Spiel gesehen haben, werden bestimmt das nächste Mal wieder kommen und uns weiterhin unterstützen."