Gehen wir noch mal zurück in deine Münchener Zeit. Du bist in Bayern aufgewachsen...
Ich bin in Anspach geboren, habe dann in meinen ersten fünf oder sechs Lebensjahren in Dallas gelebt. Da kann ich mich ganz schwer daran erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich mich mal an einem Kaktus gestochen und geweint habe - sonst weiß ich nichts mehr aus der Zeit.
Warum seid ihr zurück nach München?
Mein Mutter wollte unbedingt wieder zurück. Sie arbeitet als Rechtsanwalts- sekretärin und mein Vater beim Flug- hafen in München.
Hast du noch Geschwister?
Leider nicht. Ich hätte gerne noch zwei ältere Brüder. Da hat man Schutz, muss sich nicht so alleine durchs Leben kämpfen.
Hättest du die älteren Brüder auch gerne auf dem Schulhof bei dir gehabt? Wurdest du mal gehänselt wegen deiner Hautfarbe?
Ja, in der Grundschule gab's Probleme. Da war ich der einzige Farbige auf der Schule. Ich hatte Probleme, damit umzugehen. Da gab's auch mal eine Schlägerei. Da habe ich mir immer gewünscht, ein Weißer zu sein, damit ich so bin wie die anderen. Nach einer Zeit bin ich damit klar gekommen. Ich versuche, Stress zu vermeiden.
Haben dir diese Anfeindungen und deine Exoten-Rolle geholfen, die Dinge heute lockerer zu sehen?
Doch, doch. Hat mir schon geholfen. Ich mach mein Ding, kümmere mich nicht um das Gerede der anderen.
Gibt es irgendwelche Vorlieben, die du aus deiner Zeit in Süddeutschland mitgenommen hast? Würdest du dich als echten Bayer bezeichnen?
Alex verfällt in einen bayerischen Akzent: Jo schon. I bin a richtiger Bayer. (lacht) Ich muss mich schon konzentrieren, wenn ich bayerisch spreche. Von meiner Mutter habe ich das gelernt. Außerdem liebe ich Weißwürste mit süßem Senf und einem schönen Brot mit Butter - das schmeckt!
Du hast gerade Urlaub bei deiner Familie gemacht. Wie oft siehst du sie während der Saison?
Sie kommen manchmal zu Auswärtsspielen, wenn die Wege nicht so weit sind. An Weihnachten bin ich dann wieder in München.
Dein Vater ist Amerikaner. Hat er dich auch zum Basketball gebracht?
Er und mein Fußballtrainer. Ich habe sieben Jahre Fußball gespielt und war immer ein bis zwei Köpfe größer als die anderen Spieler, hatte auch so große Füße. Da war es schwer Fußballschuhe zu finden. Mein Fußballtrainer hat gesagt: versuch's doch mal mit Basketball. Ich habe Fußball geliebt, deswegen habe ich beide Sportarten parallel gemacht. Ich hatte Montags Basketballtraining, Dienstags Fußball. Das ging einen Monat lang so, dann musste ich mich entscheiden. Das war so 1997.
Was meinst du, wieweit du es in deinem Sport bringen wirst? Was ist das Ziel, auf das du hinarbeitest?
Mein Ziel ist schon, einer der besten europäischen Spieler zu sein. NBA ist natürlich der Traum jedes Spielers. Mein Ziel ist, erst mal individuell stärker zu werden und daraus die Erfolge zu ziehen. Außerdem möchte ich meine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann fertig machen. Das ist sehr wichtig. Nach der Ausbildung in zwei Jahren, muss ich sehen, was ich mache. Vielleicht kann ich mich dann zum NBA Draft melden. Mal sehen, wie ich mich weiter entwickele.