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"Bei der WM entscheiden oft Kleinigkeiten über Weiterkommen oder Ausscheiden"

(Quelle: DBB)

Ein Lehrgang in Heidelberg (ab 19. Juli) bildet den Auftakt für die Vorbereitung der deutschen Basketballnationalmannschaft auf die vom 29.8. bis 08.09.2002 in Indianapolis/USA stattfindende Weltmeisterschaft. Daniel Poerschke von der DBB-Pressestelle sprach deshalb mit dem derzeit noch in Finnland urlaubenden Nationaltrainer Henrik Dettmann über die Chancen der deutschen Mannschaft bei dieser WM.

Frage: Bis jetzt umfasst Ihr vorläufiger WM-Kader noch 18 Spieler. Wann steht der endgültige Kader?

Dettmann: Das ist noch zu früh, um das sagen zu können. Man weiß nie, ob sich noch jemand verletzt oder ähnliches. Ich hoffe, dass wir bis zum Supercup (15.-17.08.2002 in Braunschweig - Anm.) den endgültigen, kompletten Kader nennen können.

Frage: Mit welchen Erwartungen fahren Sie in die USA?

Dettmann:Momentan ist das noch schwer zu beurteilen. Wir wollen auf jeden Fall die erste Runde überstehen und uns für die zweite Runde qualifizieren. Bei so einem großen Turnier - das weiß jeder - entscheiden oft Kleinigkeiten, ein Wurf oder ein Foul, über Weiterkommen oder Ausscheiden.

Frage: Ist Ausrichter USA für Sie der Titelfavorit, oder gibt es noch andere Titelanwärter?

Dettmann: Der Wettbewerb ist dieses Jahr sehr eng, und deshalb sind auch die Gegner schwer auszurechnen. Die USA sind für mich Titelfavorit Nummer eins. Sie stehen aber als Heimteam unter einem großen Druck, denn ein US-Dream Team hat noch nie bei so einer Veranstaltung verloren.

Frage: Laut Regularien darf nur ein "naturalisierter" Spieler in der Nationalmannschaft auflaufen. Bei der letzten Europameisterschaft war dies 229cm-Riese Shawn Bradley. Wird dieser wieder mitfahren, oder vertrauen Sie diesmal auf Nachwuchshoffnung Misan Nikagbatse?

Dettmann: Wenn Shawn Bradley fit ist, fährt er mit. Misan hat sich bei den Spielen der A2 letzten Monat von Partie zu Partie stark verbessert. Er muss weiter an seinem Spiel und seiner Form arbeiten. Er ist ein großes Talent, aber wir werden sehen, wer mitfährt. Momentan kann ich das noch nicht sagen.

Frage: NBA-Superstar Dirk Nowitzki befindet sich ja momentan noch in der Rehabilitation nach seiner Knöcheloperation. Wird er rechtzeitig zur WM einsatzbereit sein?

Dettmann: So wie es momentan aussieht, wird Dirk spielen.

Frage: Wie sieht die konkrete Vorbereitung auf die WM aus?

Dettmann: Es werden vier Lehrgänge in Heidelberg, Schweden, Berlin und Braunschweig stattfinden, in dessen Rahmen wir Testspiele gegen Schweden, Estland, Litauen, Neuseeland, Jugoslawien und Griechenland bestreiten. Dallas Mavericks Assistant Coach Rolando Blackman wird übrigens wieder einer meiner Assistenten sein (neben Armin Andres - Anm.). Er kennt den amerikanischen Basketball und die Bedingungen vor Ort am besten. Wichtig wird auch sein, dass wir die Mannschaft so früh wie möglich zusammen haben und uns somit optimal auf die Titelkämpfe vorbereiten können. Zum Abschluss machen wir dann noch ein Testspiel am 25. August gegen die USA in Portland.

Frage: Themawechsel: Der 19-jährige Peter Fehse wurde letzte Woche von den Seattle Sonics an 49. Stelle im NBA-Draft gezogen. Wie beurteilen Sie seine Chancen, dort auch einen Vertrag zu unterschreiben?

Dettmann: Ich freue mich natürlich für ihn, habe ihn aber seit einem Jahr nicht mehr gesehen, weil er verletzt war. Er hat auf jeden Fall Potenzial, den Rest kann man momentan nur erraten.

Frage: Die NBA-Teams verpflichten beim NBA-Draft immer weniger amerikanische Nachwuchsspieler, statt dessen wagen immer mehr europäische lange Spieler, die auch werfen können, den Sprung in die Profiliga. Kann es mittel- bis langfristig eine Wende im Weltbasketball geben, so dass beispielsweise eine europäische Mannschaft gegen das US Dream Team gewinnt?

Dettmann: Das ist eine ganz normale Entwicklung. Ähnlich wie beim Eishockey in den letzten Jahren. Die US-Proficlubs wissen, dass sie Europäer brauchen, denn die Mehrheit der guten neuen Spieler kommt aus Europa, nicht aus den USA. Sie kommen gar nicht darum herum. Eishockey hat bewiesen, dass die europäischen Konzepte und Systeme viel besser sind, beispielsweise wenn es um Spielzeit und Förderung junger Spieler geht. Das wird im Basketball auch so kommen.

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