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"Man bleibt ein Leben lang Spieler" - Kamil Novak im Porträt

Die flexible, symphatische Allzweckwaffe der OPEL SKYLINERS: Kamil Novak OPEL SKYLINERS Insider kennen ihn längst: Kamil Novak. Die sympathische Allzweckwaffe unseres Teams. Manager der Basketball City Mainhattan, Projekt- leiter des Company Cups, Jugend- trainer bei unseren School Clinics, Center beim Kooperationspartner MTV Kronberg und seit neustem auch noch Bankspieler der OPEL SKYLINERS. Weil Chris Williams und Jukka Matinen verletzt ausfielen, streifte sich Kamil in Madrid das OPEL SKYLINERS Trikot mit der #20 über. Trotz seiner vielfältigen Aktivitäten gibt es immer noch Fans und Journalisten, die den 2.06 m Mann nicht kennen. Also: Wer ist Kamil Novak?

"Ein ehemaliger Spieler", beantwortet Kamil die Frage selbst kurz und knapp. Ein bisschen genauer hätten wir´s dann schon gerne. Fangen wir vorne an: Kamil Novak kam am 15. April 1967 in einem Dorf, fünf Kilometer von Ostrava, der drittgrößten Stadt Tschechiens (600 000 Einwohner) zur Welt. Sein Vater arbeitete als Meister in einem Stahlwerk, seine Mutter kümmerte sich daheim um ihre drei Buben. "Meine Kindheit war toll. Mit meinen Brüdern bin ich durch die Wälder getobt, habe Eishockey und Fußball gespielt." Die Härte des Eisernen Vorhangs, der die damalige Tschechoslowakei von der westlichen Welt trennte, bekam Kamil nicht zu spüren.

"Man hat oft ein falsches Bild, wie das damals bei uns war. Es war sicher einerseits schwer, vor allem in ärmeren Ostblockländern wie Bulgarien oder Rumänien. Aber andererseits gab es keine Arbeitslosen und es gab genug zu essen. Vielleicht im Winter keine Bananen, aber es ist nicht so, dass die Leute hungern mussten." Würde Kamil mit seinen Kinder Jan und Natalie, die im so genannten "goldenen" Westen aufgewachsen sind, tauschen wollen? "Das kann man nicht vergleichen. Die Umstände sind ganz anders mit Computern und all den Sachen. Das gab es damals nicht - weder im Osten noch im Westen. Wir waren viel in der Natur. In der Großstadt ist das für die Kinder von heute schwer. Natürlich bin ich mit meinen Eltern nicht so viel herumgereist wie meine Kinder mit mir. Aber dafür haben wir Tschechien erkundet und ich kann sagen, dass ich meine Heimat sehr gut kenne. Das versuche ich auch an Jan und Natalie weiterzugeben."

Als Führungsspieler beim OPEL SKYLI- NERS Kooperationspartner MTV Kronberg Zurück zu Kamils Jugend: als Puber- tierender träumte er von einer Karriere als Anwalt. Doch schon bald hieß es Korbjagd statt Kanzleijob. Mit 16 Jahren absolvierte Kamil sein erstes Basket- balltraining. "Auf dem Gymnasium war ich in einer Klasse mit der Tochter eines Basketballtrainers. Der hat wohl irgend- wann zu Hause gefragt, ob es bei ihr einen Langen in der Schule gibt und so kam er auf mich. Meine Mutter fand es auch gut, dass ich spiele und ein bis- schen selbstbewusster mit meiner Größe umgehe. Ich kannte keine Regeln, nichts. Alle sind an mir vorbei gelaufen, ich wusste nie, wo der Ball war."

Aber Kamil hatte Talent - und eine große Arbeitsmoral. "Mein Vater hat gesagt: Wenn du in der Schule schlecht bist, spielst du kein Basketball mehr. Also habe ich gebüffelt, das Gymnasium abgeschlossen, BWL studiert und zweimal am Tag trainiert. Ich stand jeden Morgen um 6:30 Uhr in der Halle, dann ging es zur Schule bzw. zur Uni. Wenn heute mancher junger Spieler sagt, ich kann nicht zum Training kommen, weil ich übermorgen Klausur schreibe, lach ich mich tot. Kein Mensch kann 24 Stunden am Tag lernen. Da braucht man Pause - und da ist Training ideal. Wir haben zwei Tage vor der Abi-Prüfung ein Turnier gespielt, und trotzdem bestanden."

Mit seinem Fleiß legte Kamil den Grundstein für eine Blitzkarriere. Erstes Bundesligaspiel mit 17 Jahren, drei Monate später Juniorennationalspieler, 140 Einsätze in der tschechischen A-Nationalmannschaft. Als Basketball-Globetrotter zog es das Sprachtalent durch halb Europa. Er spielte in Portugal, Deutschland, Luxemburg und Österreich. Im Sommer 2002 holte ihn OPEL SKYLINERS Manager Gunnar Wöbke, der Kamil aus Rhöndorfer Zeiten kannte, nach Frankfurt. Auch hier fand sich das Sprachtalent (tschechisch, deutsch, portugiesisch, französisch, englisch und russisch) schnell zurecht. "In der Organisation der OPEL SKYLINERS bietet sich für mich die Möglichkeit etwas zu lernen, was ich für mein Leben nach dem Basketball nutzen kann."

Der Familienmensch ist seit 1991 mit Ivana verheiratet, die er in seiner Heimat kennen lernte. Seine Traumfrau? Kamil grinst und antwortet schelmisch: "Ein heikles Thema. Sagen wir´s so: sie ist okay. Ich hab´s jetzt schon fast 13 Jahre ausgehalten und zwei Kinder mit ihr. Ich hoffe zumindest, dass sie von mir sind. Das ist wieder so ein heikles Thema (lacht schallend)."

Hey, der Mann ist um einen guten Spruch nie verlegen. Damit motiviert er auch seine fast halb so alten Teamkameraden beim MTV Kronberg. "Kamil ist eine Führungspersönlichkeit. An ihm können wir uns aufrichten", sagt Guard Patrick Taubert (16).

<link>"Momentan haben wir in Kronberg eine gute Truppe, sind erfolgreich und das macht Spaß. Ich möchte noch aktiv sein, so lange mein Körper mitmacht und der Trainer nicht sagt, komm Junge hör mal lieber auf", resümiert Kamil, der im Früh- jahr seine A-Lizenz als Trainer erwerben möchte. Bundesligatrainer - eine mögliche Karriere nach dem Basketball?

"Mit dem Basketball verbunden zu bleiben, wäre eine schöne Sache. Auf welche Weise, dass wird die Zeit zeigen. Man kann den Sport nicht vergessen. Wenn man einmal gespielt hat, bleibt man sein Leben lang Spieler."