Dafür müssen die Hessen allerdings den "Heimnachteil" überwinden, der die Teams in den BBL Finals befallen hat. Der fünfte und letzte Akt des Play-off Dramas beginnt am Sonntag um 17:15 Uhr in der restlos ausverkauften Ballsporthalle.
Vielleicht sollte das Endspiel der "Best-of-Five" Finalserie an neutralem Ort ausgetragen werden, so wie DSF Kommentator Michael Körner vorschlug. Dann hätten weder Gordon Herberts OPEL SKYLINERS noch Dirk Bauer- manns Bamberger die Last des Heimspiels zu schultern.
Bislang hat keines der Teams in den Finals vor eigener Kulisse gewinnen können - ein in der BBL Play-off Geschichte einmaliges Kuriosum. Wie ist es zu erklären, dass heimstarke Teams wie GHP Bamberg und die OPEL SKYLINERS, die in der Ballsport- halle in dieser Saison zehn Siege in Folge feiern konnten, sich im eigenen Wohnzimmer so schwer tun?
Gordon Herbert mit einem Erklärungsversuch: "Bamberg und wir sind auch starke Auswärtsteams. Wir spielen beide ähnlich intensive Defense - und das ist meist ein Vorteil für die Gastmannschaft, die das Spiel nicht machen muss, mehr auf die Dinge reagiert. Aber wir fühlen uns vor unseren Fans sehr wohl und wollen am Sonntag zu alter Heimstärke zurückfinden."
Ein weiteres Mysterium, dass die "Skybembels" vor dem Showdown am Sonntag umtreibt, ist die eklatante Freiwurfschwäche ihres Teams. Magere 57,3 Prozent treffen die "Mainhattan Giganten" von der Linie, Bamberg immerhin 75,3. In engen Defensiv-"Schlachten" zwischen den besten Verteidigungen der Liga (Frankfurt hat es in dieser Saison bereits 21mal geschafft, den Gegner unter 70 Punkten zu halten), können diese verschenkten Punkte schon das Zünglein an der Waage sein.
Wie kommt es, dass ein Top-Spieler wie Chris Williams, der diese Finalserie dominiert, im Schnitt ein Double Double markiert (11 Rebounds, 16,5 Punk- te), die meisten Korbvorlagen verteilt und die flinksten Finger beim Bälle- klauen besitzt, mit einer traurigen Foulschuss-Quote von 39 Prozent leben muss? "Bei jungen Spielern kommt das heutzutage häufig vor. Auch in der NBA. Die Kids wollen Dunken, springen, die spektakulären Dinge machen. Da kommt die Technik manchmal zu kurz. Sie schießen nicht mehr so präzise wie früher", meint Gordon Herbert.
"Oh Mann, so schlimm war es noch nie", sagt Unglücksrabe Chris Williams. "Ich bin nicht der Typ, der sich von der Atmosphäre oder dem Punktestand verrückt machen lässt. Wenn ich an der Linie stehe, denke ich an gar nichts. Höchstens: der geht jetzt sicher rein. Aber in diesem Spiel habe ich meinen Rhythmus nie gefunden. Ich hätte vielleicht einen Schritt zurück gehen können, damit die zu langen Bälle reingegangen wären. Doch an meinem Stil möchte ich nicht zu viel herumexperimentieren."
Ist Müdigkeit auch ein Faktor, warum die einfachsten Würfe daneben gehen? Sind die Batterien nach 28 Saisonspielen und 14 Play-off Kämpfen leer? Chris Williams schüttelt energisch den Kopf. Wie seine Teamkameraden, so macht auch "Big Smooth" beim Freitagstraining einen entspannten, lockeren Ein- druck. "Klar ist jeder irgendwann müde. Doch es ist das letzte Spiel. Jetzt muss jeder alles geben und darf nichts zurückhalten."
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Bilder zeigt rheinmaintv am Montag ab 21 Uhr in einem zweistündigen "OPEL SKYLINERS Magazin" Special.