Glashaus Restaurant im Frankfurter NordWestZentrum. Ein 3-Punkte-Wurf von Basketball City, dem Leistungszentrum der OPEL SKYLINERS, entfernt. Tyrone kommt vom Training und ordert gleich mal eine ordentliche Portion Pasta, um die soeben angezapften Kohlenhydrate-Batterien wieder aufzuladen. Vorbildlich - doch sollte man nicht verschweigen, dass Ty auch gerne bei einer weltweit bekannten Buletten-Braterei vorbei schaut. Nicht nur über seine Fast Food Vorliebe plaudert unsere Nummer 5 stets ganz entspannt und unverfälscht.
Tyrone, erst noch mal alles Gute zu deinem 27. Geburtstag. Wie hast du gefeiert?
Ich habe trainiert und geschlafen. Nichts Besonderes. Wir hatten ja am nächsten Tag gleich das Testspiel gegen Gießen. Da konnte ich den Abend vorher nicht Party machen. Ich will so fit wie möglich sein, wenn die Saison startet. Da heißt es früh schlafen und früh raus aus den Federn.
Hat dich deine Familie angerufen?
Ja, klar. Meine Freunde, meine Mutter, mein Bruder - sie haben sich alle gemeldet.
Wie oft telefonierst du normalerweise mit deiner Familie?
Jeden Tag - das brauche ich.
Bevor du nach Frankfurt kamst, hast du in Spanien gespielt. Wie schwer ist es, speziell für einen jungen Spieler, durch den halben Globus von seiner Heimat getrennt zu sein?
Das ist verdammt hart. Besonders, wenn man Probleme hat. Wenn man sich nicht wohlfühlt, dort, wo man spielt. Dann fehlt dir einfach jemand, mit dem du reden kannst. Ich bin ein Familienmensch. Den Sommer habe ich genossen und viel Zeit mit meiner Tochter in Oklahoma City verbracht. Das ist nur drei Autostunden von meinen Eltern in Dallas entfernt.
Ist die große Entfernung ein Grund gewesen, warum deine Ehe scheiterte?
Ja, ich denke schon. Meine Ex-Frau und ich lernten uns schon auf dem College kennen. Sie wusste, dass ich Basketball-Profi werden wollte. Nur dachte sie wohl, ich würde es schnell in die NBA schaffen. Als ich nach Europa ging, blieb sie in den Staaten. Sie wollte ihren Job nicht aufgeben. Verständlicherweise, immerhin hat sie genauso studiert wie ich. Ich wollte meine Karriere-Pläne natürlich auch nicht über den Haufen werfen. So haben wir uns über die Distanz auseinander gelebt. Wir sind noch befreundet, ich empfinde keinerlei Bitterkeit ihr gegenüber.
Wie sehr hat dir Chris Williams in der Zeit geholfen, als es mit Nancy auseinander ging im vergangenen Frühjahr?
Chris ist der beste Freund, den ich jemals in einem Team hatte. Uns gibt es nur noch als Duo. Ich habe ihn im Sommer auch in Alabama besucht. Er half mir damals einfach, indem er nur zuhörte. Auch Gordie (Herbert). Er hatte ja selbst in jungen Jahren eine Scheidung durchgemacht. Gordie wurde in diesen Tagen für mich mehr als ein Coach.
Chris ist ja eher der ruhige Typ...
Chris? (Lacht) Nein, der ist nicht ruhig. Der hat eine ganz andere Seite, die er in der Öffentlichkeit nicht so zeigt. Als ich ihn zu Hause besuchte, redete er die ganze Zeit, machte Witze und hat alle unterhalten.
Gibt es eine neue Frau in deinem Leben?
Ich habe gerade eine Ehe hinter mir. Da bin ich nicht scharf auf die nächste ernste Beziehung. Ich bin nicht auf der Suche.
"Hey Mann, sag die Wahrheit"- der Einwurf kommt von Mladjen Sljivancanin, der an unserem Tisch vorbeigeht und Tyrones letzte Sätze gehört hat.
Tyrone erzählt lachend weiter: Klar bin ich Bekanntschaften nicht abgeneigt. Ich bin Single und lerne gerne Menschen kennen. Wenn die neue Liebe kommt, laufe ich nicht davon.