(Sonntag, 10. Januar 2010 - Pressemitteilung TV Langen)
Das gibt es selten ! An einem Tag spielen alle 5 Bundesliga-Teams des TV Langen bzw. der Rhein-Main Baskets. Was es bedeutet, mit 5 Teams am Spielbetrieb der Bundesligen teilzunehmen, wissen selbst innerhalb des TV Langen die wenigsten.
Während die Damen in der 1. Bundesliga zuhause mit dem BC Marburg um die Punkte kämpfen, treten die Herren in der ProA fast zeitgleich in Heidelberg beim USC an.
Aber auch alle drei Jugend-Bundesliga-Teams sind im Einsatz. Die U17-Mädchen reisten bereits früh am Morgen mit dem Zug nach Neuss, um pünktlich um 12 Uhr zum Sprungball bereit zu sein. Die U19-Jungen treten um 13 Uhr in Mainz an und die U16-Jungen erwarten zur gleichen Zeit in Langen den ASC Mainz. Und mit vier Siegen und einer Niederlage endete der fünffache Bundesliga-Sonntag im Neuen Jahr recht erfolgreich !
Den Auftakt machten die U17-Mädchen. Sie gewannen denkbar knapp mit 67:66 in Neuss. Kurz darauf endete das Spiel der U16-Jungen gegen ASC Mainz mit 86:68 und das Spiel in Mainz gewannen die U19-Jungen etwas überraschend mit 16 Punkten.
Ein tolles Defense-Spiel lieferten die Rhein-Main-Damen gegen BC Marburg in der 1. Halbzeit, die sie mit 38:28 gewannen. „Das war wohl unsere beste Halbzeit in der Verteidigung bisher," kommentierten die beiden Coachs Natalie Deetjen und Steffen Brockmann diese Teamleistung. Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Verhältnisse. Schnell holte Marburg auf und siegte am Ende zum 3. Mal in dieser Saison, diesmal mit 74:62.
Schließlich machten es auch die 1. Herren im ProA-Spiel beim USC Heidelberg zunächst einmal spannend, lagen zur Pause nur mit 42:45 zurück und blieben dran, bis sie am Ende mit 83:82 sogar beide Punkte aus Heidelberg entführten. Für die bisher arg gebeutelten 1. Herren war das im letzten Spiel der Hinrunde der 3. Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.
Was steckt hinter 5 Bundesliga-Teams ?
Mehr als 60 Spielerinnen und Spieler trainieren teilweise bis zu acht Trainingseinheiten einschließlich Athletik-Training wöchentlich. Die HBV- und DBB-KaderspielerInnen können zusätzlich im BTI LangenRheinMain individuell trainieren. Für sie alle bedeutet das erhebliche Anforderungen an ihr persönliches Zeit-Management. Ausbildung in der Schule und im Basketball müssen gut koordiniert werden. Den KaderspielerInnen hilft das BTI mit pädagogischer Betreuung, der Olympiastützpunkt bei Bedarf auch mit Laufbahnberatung, Ernährungsberatung u.a. Dienstleistungen.
Insgesamt neun Trainerinnen und Trainer arbeiten wöchentlich mit den Teams. Bei jedem Team sind Trainer mit A- bzw. B-Lizenz im Einsatz. Dazu kommen qualifizierte BTI-Trainer für das Individual- und Krafttraining.
Alle Eltern, die sich bei den Mannschaften ihrer Kinder engagieren, wissen, wieviel Arbeit es macht, die Mannschaften zu organisieren. Auswärtsfahrten und Heimspiele fordern sie als Fahrer, als Helfer und teilweise auch finanziell. Sorgen ihrer Kinder bei ihrem Sport fordern sie als Tröster, als Mutmacher. Und bei Niederlagen leiden sie mit, aber bei Siegen teilen sie auch die Freude mit ihren Kindern. Das gilt jedenfalls für viele der Eltern, die die Basketball-Laufbahn ihrer Kinder teilweise schon seit Jahren teilen, begleiten und fördern.
Dahinter stehen ein Vereinsvorstand und ein Abteilungsvorstand, die die Rahmenbedingungen schaffen, und das ehrenamtlich !
Hallenzeiten organisieren ist einerseits leicht in Langen, weil die Georg-Sehring-Halle eine vereinseigene Halle ist. Andererseits bedeutet die Selbstverantwortung der Vereinsmitglieder aber auch ein Höchstmaß an Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Gute Kommunikationsfähigkeit ist das A und O, das alle im Abteilungsvorstand beherrschen müssen. Die Basketball-Ausrüstung muß den besonderen Anforderungen der Bundesligen gewachsen sein. Da denken sich vor allem die Ligen im männlichen Bereich immer mal wieder etwas aus, das nicht einfach zu bewältigen ist, wenn gleichzeitig 5 Teams im Fokus stehen.
Finanzen ? Hohe Kosten sind mit einem Bundesliga-Spielbetrieb automatisch verbunden. Weite Reisen, hohe Melde-und Schiedsrichtergebühren machen den Hauptteil aus. Weitere Kosten kommen im Bereich der 1. Damen und 1. Herren dazu.
Einnahmen kommen nicht von allein, müssen beschafft werden. Dazu braucht es gute Kontakte in der Stadt Langen, für den weiblichen Bereich auch in Hofheim. Sponsoren und Partner sind unerläßliche Unterstützer eines solch ehrgeizigen Basketball-Projekts.
Und schließlich muß der Abteilungsvorstand in seinen verschiedenen Funktionen immer wieder aufs Neue Menschen begeistern und gewinnen, die an dem Projekt "5-mal Basketball-Bundesliga" in Langen und in Hofheim mitarbeiten, die an vielen Stellen helfen, die spenden und fördern.
Es braucht wohl auch ein paar "Verrückte", damit so etwas läuft. Aber die gibt es schließlich in allen Vereinen, in denen was läuft, das über den normalen Breitensport hinausgeht.
So gibt es also mindestens hundert Menschen im TV Langen, die an diesem Sonntag mit fünf Bundesliga-Teams ganz besonders mitfiebern; denn sie sind unmittelbar beteiligt - an den Siegen und an den Niederlagen !