(Dienstag, 20. Oktober 2009 - Pressemitteilung TV Langen)
Giro Live Ballers Osnabrück vs TV Langen 88:82 (24:30, 23:13;17:19, 24:20)
Mit dem Trost, mit einem kleinen Aufgebot gut gespielt und sehr gut gekämpft zu haben, fuhren die Langener am Samstagabend von Osnabrück aus zwar ohne einen Sieg nach Hause, dafür aber mit der Gewissheit, sich für die Heimschlappe gegen Nördlingen rehabilitiert zu haben.
Auch ohne den verletzten Brice Brooks und die beiden fehlenden Nico Barth und Bennet Ahnfeldt zeigten die Giraffen vor allem in den ersten zehn Minuten ein beinahe perfektes Spiel. Der deutliche Sieg unter der Woche im Testspiel in Ober-Ramstadt hatte dem Team Auftrieb gegeben und die Gäste übernahmen von Beginn an das Kommando. Tobias Grauel mit einem Dreier, Alonzo Hird und Brandon Chappell legten ein 7:0 vor, der starke Marco Völler sorgte in der 7. Minute mit einem Sprungwurf zum 23:13 für die höchste Langener Führung. Die hatte nach einem Drei-Punktspiel von Kai Barth zum 27:18 immer noch Bestand. Das Viertelergebnis von 30:24 verdeutlichte, auf welch hohem Niveau beide Mannschaften in der Offensive agierten, wobei die Starting Five bei Langen die kompletten zehn Minuten auf dem Feld stand.
Das zweite Viertel stand im Zeichen der Heimmannschaft, die ihre tiefer besetzte Bank ausnutzte, den Druck in der Verteidigung erhöhte und so die Langener zu dem ein oder anderen Fehler zwang. Dennoch blieb Langen im Spiel, und Roland Wiertel holte mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen zum 38:37 die verloren gegangene Führung zurück. Eine kurze Verschnaufpause von Alonzo Hird nach seinem 3. Foul nutze Osnabrück zu einem kleinen Lauf zum 40:47. Kurios dann die letzten Sekunden vor der Pause. Nach dem Ertönen der Halbzeitsirene entschieden die Schiedsrichter richtigerweise auf drei Sekunden Nachspielzeit. Den langen Pass der Osnabrücker fing Marco Völler an der Mittellinie ab, dribbelte einmal Richtung Korb und versenkte den Ball aus neun Meter Entfernung zum 43:47-Halbzeitstand.
Die Partie blieb auch im zweiten Durchgang sehr ausgeglichen, beide Teams spielten auf Augenhöhe. Nach dem vierten Foul von Kai Barth an Sascha Ansehl beim 3-Punktewurf sorgte der Schütze für die 51:57 Führung der Heimmannschaft. Viel gravierender war allerdings die Tatsache dass dieses Foul vom Kampfgericht Alonzo Hird aufgeschrieben wurde, was zunächst von allen Beteiligten unbemerkt blieb. Coach Fabian Villmeter wechselte seinen Spielmacher aus und ließ ihn nun längere Zeit auf der Bank. Brandon Chappell übernahm den Aufbau. Marco Völler mit einem krachenden Dunking und Roland Wiertel mit einem Drei-Punktespiel stellten sofort wieder den Anschluss zum 56:57 her.
Trotz zwei Punkten Rückstand gingen die Gäste zuversichtlich ins Schlußviertel. Mit einem Dreier eröffnete Tobias Grauel den letzten Durchgang, Roland Wiertel erhöhte kurze Zeit später sogar auf 71:68. Den folgenden Angriff der Osnabrücker konnte Alonzo Hird nur mit einem Foul stoppen, zur großen Überraschung war es sein fünftes Foul. Das Geschehen ließ sich zu diesem Zeitpunkt trotz der Intervention der Langener Bank nicht mehr korrigieren und der reboundstarke Center musste bereits in der 34. Minute das Feld verlassen. Die Gäste haderten nicht lange mit der Entscheidung und der für Hird eingewechselte Jeremy Sampson traf zur 75:73 Führung in der 36. Minute. Tarvoris Baker egalisierte den Rückstand und im nächsten Angriff der Heimmannschaft foulte Marco Völler Dustin Pfeifer beim Drei-Punktewurf. Da sich der kleine Spielmacher der Osnabrücker kurz behandeln ließ, musste er ausgewechselt werden. Für ihn kam der Ex-Langener Ty Harrelson aufs Feld, der alle drei Freiwürfe sicher zum 75:78 verwandelte. Kai Barth konnte ebenfalls mit zwei Freiwürfen auf 77:78 verkürzen. Der starke Steve Wachalski, mit 25 Punkten der beste Schütze der Gastgeber, traf per Dreier zum 77:81 für sein Team. Tobias Grauels Wurf mit Ablauf der 24-Sekunden Sirene fand keine Anerkennung, aus Enttäuschung darüber trat er während der nachfolgenden Auszeit gegen eine leere Wasserflasche, was mit einem technischen Foul geahndet wurde. Auch diese Chance ließ sich Ty Harrelson nicht entgehen und schraubte den Vorsprung zwei Minuten vor Schluss auf 77:83 aus Langener Sicht. Mit drei von vier verwandelten Freiwürfen verkürzte Kai Barth zwar noch einmal auf 80:83, doch Osnabrück ließ sich den Sieg in den letzten sechzig Sekunden trotz zweier taktischer Fouls nicht mehr aus der Hand nehmen.
So blieb eine sehr couragierte Leistung der Gäste letztlich unbelohnt. Nichtsdestotrotz sollte dieses Spiel dem Team Auftrieb geben, vor allem Tobias Grauel, Marco Völler, der die gesamten 40 Minuten auf dem Feld stand, und Roland Wiertel lieferten ein starkes Spiel ab und unterstützten die Leistungsträger diesmal prächtig.
„Das war trotz der dünnen Spielerdecke eine richtig gute Vorstellung unserer Mannschaft“ lobte Manager Jogi Barth das Team, „ und unsere jungen Spieler entwickeln sich. Allein die zwei im Übereifer gemachten Fouls bei den Drei-Punktewürfen haben letztlich die Partie mit entschieden. Rückschläge werden nicht ausbleiben, aber wir glauben daran, dass die Jungs ihre Leistungen von Spiel zu Spiel stabilisieren werden“.
Das Alonzo Hird fälschlicherweise zugesprochene fünfte Foul war ärgerlich, eine Absicht wollte im Langener Lager dem Kampfgericht aber niemand unterstellen.
Brandon Chappell (11/1 Dreier, 6 Assists, 5 Rebounds), Kai Barth (10, 4 Assists), Marco Völler (14, 8 Rebounds), Tobias Grauel (19/3, 4 Rebounds), Niklas Butz, Roland Wiertel (9, 3 Rebounds), Jeremy Sampson (4, 1 Rebound), Alonzo Hird (15, 7 Rebounds).
Am nächsten Wochenende erwarten die Giraffen Science City Jena, das bislang einen Sieg auf dem Konto hat. Ob die Verantwortlichen bis dahin angesichts der Verletzung von Brice Brooks noch einen Spieler nach verpflichten ist durchaus möglich, Coach Fabian Villmeter sichtet auf jeden Fall intensiv den Spielermarkt.