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Super Team-Chemie statt Superstars

(Freitag, 04. August 2006)


Simon, Du warst jetzt sechs Wochen in Amerika. Wie viel Zeit hast Du entspannt und wie viel hast Du mit Scouting verbracht?


Simon Cote: Das lässt sich schwer sagen. Es verging eigentlich kein Tag, an dem ich nicht etwas für den Club getan habe. Ich habe täglich mit Charles (Barton) telefoniert, Videos von 50 Spielern angesehen, im Internet recherchiert und einige Camps besucht. Ich war beim Orlando Pre-Draft Camp, bei der Vegas Summer League, dem Exposure Camp in New Jersey, den Gobal Games in Dallas und ich habe auch einige individuelle Workouts in Washingon D.C. verfolgt. Reine Ferientage gab es da nicht. So sieht das Leben eines Trainers nun mal aus (grinst).


Hast Du alle bisherigen Neuzugänge (McKinney, Chatfield, Bryant und Decker) persönlich gesehen?


Nein. Ich habe alle auf Tape gesehen, aber noch nicht persönlich getroffen. Darauf bin ich sehr gespannt.


Wie ist Dein Eindruck? Gib doch bitte mal eine kurze Beschreibung von jedem Spieler.


Chatfield ist ein starker Point Guard mit gutem Wurf und ein sehr harter Verteidiger. In der CBA hat er sich gegen High Level Spieler sehr gut behauptet. McKinney ist ein vielseitiger und korbgefährlicher Shooting Guard, der sich auch auf der Position 1 wohl fühlt. Vor allem hat Jimmy auf dem College eines bewiesen: er ist in seinen Leistungen sehr konstant. Travon Bryant ist ein talentierterr Low-Post Spieler und hat auch einen guten Wurf aus der Mitteldistanz. In der griechischen Liga konnte er bereits wertvolle Erfahrungen sammeln. Tate Decker ist ein sehr guter Athlet, groß, aber beweglich. Er kann unter dem Korb, aber auch von weiter draußen für Gefahr sorgen.


Das klingt vielversprechend. Dennoch sind einige Fans skeptisch, weil Pascal uns verlassen hat und viele Amerikaner im Team sein werden. Kannst Du Ihre Sorge um die Identität des Clubs verstehen?


Für einen Coach gibt es nur ein Ziel: das bestmögliche Team zusammenzustellen. Egal, aus welchem Land die Spieler kommen. Ich kann verstehen, dass jeder gerne "seine" Jungs auf dem Feld sieht. Polen wollen polnische Spieler sehen, Deutsche wollen deutsche Spieler sehen. Aber das kann nicht der entscheidende Faktor sein, wenn man ein Team formt. Ich glaube nicht, dass unsere Fans allzu glücklich wären, wenn wir nur deutsche Spieler hätten, aber keine Spiele gewinnen würden. Was die Fans wollen, ist doch ein wettbewerbsfähiges Team, das jeden Spieltag aufs Neue kämpft und guten Basketball zeigt. Genau das ist unser Ziel.


Es wird keine leichte Aufgabe sein, aus den vielen Neuzugängen ein Team zu formen. Freust Du dich auf die Herausforderung?


In meiner ganzen Karriere habe ich mich noch auf keine Saison so gefreut wie auf diese. Man bekommt nicht häufig die Gelegenheit, so viele neue Spieler zu integrieren. Charles hat eine klare Vorstellung von dem Stil, den wir spielen werden - und wir haben genau die Spieler ausgesucht, von denen wir glauben, dass sie diesem Stil am Besten entsprechen.


Kannst Du schon einschätzen, welches Team Favorit sein wird und wie die DEUTSCHE BANK SKYLINERS im Vergleich stehen?


Auf dem Papier gehen Bamberg und Berlin als Meisterkandidaten in die Saison. Berlin hat wie im Vorjahr viele große Namen verpflichtet. Doch das heißt gar nichts. In der letzten Saison wurden sie im Finale schließlich auch von einem Team ohne bekannte Gesichter geschlagen. Wer wusste vorher schon wie stark ein Glen McGowan oder ein Titus Ivory sein würde? Auch wir haben keine Superstars im Team. Was wir haben, sind gute Spieler, die ihre Rollen ausfüllen. Außerdem werden wir für eine super Team-Chemie sorgen - ein ganz entscheidender Faktor.


Wie verbringst Du die Tage bis zum Trainingsstart Mitte August?


Mit essen und schlafen (lacht). Es gibt einiges zu tun. Erst einmal ziehe ich in eine neue Wohnung. Dann bereite ich Trainingsroutinen vor, die wir anwenden wollen, erstelle strategische Konzepte, schreibe mein "Team Notebook", in dem ich die individuellen Leistungserwartung an alle Spieler notiere, sichte weitere potentielle Neuzugänge und mache in Basketball City Individualtraining mit den Jungs, die schon aus dem Urlaub zurück sind, wie zum Beispiel Nino Garris. Klingt das geschäftig genug?