(Montag, 15. Januar 2007 - Pressemitteilung MTV Kronberg von Andreas Sturm)
Keine besondere Mühe hatte der Tabellenführer der Basketball Regionalliga Südwest/Nord, der MTV Kronberg im Derby gegen ein überaus harmloses Team von Eintracht Frankfurt. Mit 73:53 (16:9, 22:7, 20:20, 15:17) besiegte die Mannschaft um Trainer Miljenko Crnjac vor knapp 200 Zuschauern einen Gegner, den man sich homogener und gefährlicher vorgestellt hatte. Die Gekommenen hatten sich auf ein knappes Ergebnis, wie im 66:63 Hinspielsieg der Kronberger eingestellt. Der ein, oder andere Zuschauer hatte sich daher mehr von der Partie versprochen, zumal sich Frankfurt hinsichtlich der Körperlänge einiger Spieler überlegen präsentierte. Ob es daran gelegen hat, dass einer der besten Aufbauspieler in der Regionalliga, wie es Goran Leko bei Eintracht Frankfurt eigentlich ist, diesmal fehlte?
Auf jeden Fall begann das Spiel ohne besondere Hektik und jeder spielte so gut er zunächst konnte. Kronberg ging mit den Ex-Frankfurtern Dennis Woodall, Amci Terzic und Cedric Quarshie besonders motiviert ins Spiel, aber so richtig hatten beide Teams scheinbar zu wenig an Zielwasser vor dem Spiel getrunken. Einige deutliche "Fahrkarten" waren auf beiden Seiten das Resultat ihrer ersten Angriffsbemühungen. In der 5. Minute stand es dann dennoch 5:7 für Kronberg und 3 schnelle Ballgewinne bescherten dem Team aus dem Taunus weitere einfache Körbe zur 5:12 Führung. Frankfurt agierte sehr schwerfällig und langsam und zeichnete sich nur damit aus, dass die langen Leute von Außen ballerten und die schnellen kleineren Leute die Korbleger versemmelten. Die Ausbeute von 9 Punkten im ersten Viertel, davon 2 erfolgreiche Dreier sprechen Bände. Die Zuschauerin Susann Kunz formulierte treffend dazu: "Kronberg passt sich der schwachen Leistung von Frankfurt scheinbar an. Wir hatten alle, wenigstens auf eine spannende Partie gehofft. Ich hoffe zudem, dass beide Teams zu ihrer gewohnten Form finden. Die bisherige gezeigte Vorstellung ist nichts für Basketball Ästheten."
Das es nicht ganz so nach dem 9:16 Zwischenstand nach dem 1. Viertel ablief, lag an einem Zwischenspurt der Kronberger im 2. Abschnitt. Nachdem Frankfurts Spieler Prentiss Semien 2 einfache Korbleger am Kronberger Korb vorbei legte, nahm sich der eingewechselte Kronberger Rainer Szewczyk der Sache an. Wenn man Kronberg kennt, weiß man, wie allzu gerne man von den Dreierpositionen Maß nimmt. Nach der 18:11 Führung in der 4. Minute übernahm dann Rainer Szewczyk die weitere Handlungsweise und streute 2 Dreier in Folge ein. Sein Mannschaftskollege Sebastian Köhnert, der sich scheinbar damit herausgefordert sah, schloss sich dieser effizienten Vorgehensweise an und erzielte beim nächsten Angriff, nachdem Frankfurt den Ball planlos ins Seitenaus befördert hatte, mit einem weiteren Dreier die zwischenzeitliche 27:11 Führung. Kurz danach erhöhte Rainer Szewczyk seine Dreierbilanz mit einem Distanzwurf auf 3 Treffer bei 3 Versuchen und brachte Kronberg eine vorentscheidende 32:15 Führung. Die Frankfurter unter den Fans mussten lange auf ein weiteres Erfolgserlebnis des eigenen Teams warten. Durch 5 magere Freiwurfpunkte erzielte man in diesem Abschnitt gerade einmal insgesamt 7 Korbpunkte. Darunter gesellten sich sogar noch 3 Freiwürfe durch ein Kronberger Foul beim Wurf eines Frankfurters, der aus schier aussichtsloser Entfernung einen Korb erzielen wollte. Mit 38:16 Punkten für Kronberg ging es dann zu Besinnung in die Kabine.
Frankfurts Trainer Wehner schien seinem Team nochmals die Motivation eingehaucht zu haben, da man sich im 3. Abschnitt wesentlich engagierter präsentierte. Mit 2 Dreiern der beiden Big – Man`s Mark Langohr und Emil Matevski starte Frankfurt, wie man es von Beginn eigentlich erwartete hatte. Kronberg, in sicherer Gewähr dieses Spiel zu gewinnen, verzeichnete dann einige Fehler, wie es die Eintracht in der ersten Halbzeit hatte und kam etwas außer Tritt. Frankfurt Trainer witterte Morgenluft, aber ein weiterer Dreier von Sebastian Köhnert, 2 Steals zur rechten Zeit innerhalb von 15 Sekunden der aufmerksamer gewordenen Kronberger Verteidigung brachten schließlich in der 8. Minute eine komfortable 14 Punkte Führung beim Stand von 50:36 ein. Da Trainer Miljenko Crnjac munter drauflos wechselte, kamen auch die Bankspieler, wie die drei U19 - Spieler Max Kramer, Yannick Schicktanz und Jonathan Mesghna gleichzeitig zum Einsatz. Yannick Schicktanz bediente dann sogleich Florian Hennen auf der Außenposition, sowie abermals Rainer Szewczyk und Kronberg kam so zu weiteren erfolgreichen Dreiern und einer 58:36 Führung zum Abschluss des 3. Abschnitts.
Das letzte Viertel startete wie das 3. Viertel endete. Florian Hennen erzielte seine zweiten Dreier und Kronberg lag mit 25 Punkten in Front. Frankfurt hatte noch ein kleines Aufbäumen durch Einzelaktionen, welches vom einzigen Lichtblick der Frankfurter geprägt war. Das 18 jährige Talent Ruben Spoden stemmte sich vergebens gegen seine ehemaligen alten Kameraden aus Kronberg, zwar mit hohem Engagement und guten Spielverständnis, war aber mit seinen Aktionen oft auf weiter Flur allein gelassen worden. Ein weiterer Dreier von Sebastian Köhnert schraubte das Ergebnis in der 4. Minute auf 66:42, bevor Trainer Crnjac alle drei Youngster weiterhin gemeinsam bis zum Ende spielen ließ. Über ein 70:46 in der 6. Minute ging das Spiel ohne große Aufregung beim Stand von 73:53 verdient an den Tabellenführer, der sich bei der Aktion kein Bein ausgerissen haben dürfte.
Für Kronberg spielten: Sebastian Köhnert 23 Punkte 5 Dreier, Rainer Szewczyk 12 / 4, Cedric Quarshie 11, Florian Hennen 10 / 2, Dennis Woodall 6, Jonathan Mesghna 4, Mokhtar Benbouazza 2, Amci Terzic 2, Max Kramer 2, David Dakouo 1, Alexander Simic und Yannick Schicktanz
Trainer Miljenko Crnjac: "Meine Bedenken nach der längeren Weihnachtspause waren doch hoch, Frankfurt ist immer ein unangenehmer Gegner. Ohne Goran Leko sind sie aber scheinbar nur die Hälfte wert. Wir haben über die gute Verteidigung immer wieder auf die Erfolgsspur zurück gefunden. Mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden. Angesichts der Führung war der sich schon früh anbahnende Sieg nur noch zu verwalten. Frankfurt war heute nicht der Gegner, den man sonst aus anderen Begegnungen her kennt. Ich habe versucht, die Spielzeiten moderat unter den Spielern zu verteilen. Im nächsten Spiel zu Hause gegen VFB Giessen werden wir sicherlich mehr gefordert."