Für Chris Williams sind die Spiele gegen Braunschweig in dieser Saison mit Licht und Schatten verbunden. Im ersten Aufeinandertreffen meldete sich der 23-jährige Flügelspieler mit 16 Bankpunkten und sieben Rebounds eindrucksvoll nach einer Knieverletzung zurück. Beim Rückspiel war "Big Smooth" aufgrund einer Infektion zum Zuschauen verdammt.
Ohne ihren zuverlässigsten Scorer, der durchschnittlich 16 Punkte und 8 Rebounds in den letzten drei Partien erzielte, fehlten den OPEL SKYLINERS wichtige Optionen im Angriff und in der Verteidigung. Das machten die Frankfurter um ihren Kapitän Pascal Roller (21 Punkte, sieben Rebounds) durch Kampfgeist wett.
Nachdem sie 37 Minuten lang einem Rückstand hinterher rannten, schickte Robert Garretts 3er 55 Sekunden vor Schluss das Spiel mit 71:71 in die Verlängerung. 44:54 hatten die OPEL SKYLINERS noch zu Beginn des vermeintlich letzten Viertels hinten gelegen, ehe die "Mainhattan Giganten" zu einem fesselnden Finish starteten, das die Fans in der Ballsporthalle von den Sitzen riss. Mit 27:17 punkteten Gordon Herberts Jungs die Braunschweiger im vierten Viertel aus, wobei Garrett 13 und Tyrone Ellis acht Zähler beisteuerten.
Mental gestärkt, eröffneten die OPEL SKYLINERS die Overtime mit einem 7:0 Run. Als Jukka Matinen seinen 3er zum 81:73 einnetzte, lief eine Welle der Begeisterung durch die Halle. Der Sieg war aus dem Feuer gerissen.
Tyrone Ellis nachher: "Wir hatten keine gute erste Hälfte. Aber der Coach hat in der Halbzeit gesagt, wir spielen O.K. Wir hatten eben nur die Schüsse nicht getroffen und Braunschweig traf alles. Und genau das änderte sich zum Ende des Spiels und in der Verlängerung. Bei uns passte auf einmal alles und bei Braunschweig gar nichts mehr. So ist eben Basketball. Dank an unsere treuen Fans."
Headcoach Gordon Herbert: "Wir haben niemals aufgegeben. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Viele glaubten, das Spiel sei verloren - einschließlich unserer Fans. Doch meine Spieler haben nie aufgehört, daran zu glauben und die Partie noch gedreht. Es war vor allem wichtig für Robert Garrett und Tyrone Ellis ein solchen Endspurt hinzulegen. Beide hatten in den letzten Spielen mit ihren Würfe gehadert."
Garrett kam auf 18 Punkte (7/19 aus dem Feld), Ellis auf 20 Punkte (8/19 aus dem Feld). Die Abschlussprobleme des Backcourts, der bei den OPEL SKYLINERS für 59 Prozent aller Punkte sorgt, war mit ein Grund für den schwachen Start in die Partie.
Schon nach drei Minuten lagen die Hausherren mit zehn Punkten hinten (7:17), zur Halbzeitpause immer noch mit sieben (27:34). Erschreckend schwach die Wurfquoten der Hessen: nur 30 Prozent aller Würfe fanden in den ersten beiden Vierteln ihr Ziel. Und wie schon in Würzburg wollte bei einem der stärksten 3er-Teams der Bundesliga von außen gar nichts klappen. Ein einziger Distanzwurf bei 12 Versuchen fiel durch die Maschen. Am Ende waren es acht von 28 (29 Prozent).
Braunschweig traf in den ersten zwanzig Minuten auch nicht überragend (38 Prozent), hatte aber in Top Scorer Demond Mallet, der 23 Punkte markierte, den konstanteren Schützen (4/7) und Überlegenheit am Brett (23:18 Rebounds). Garrett traf bis zur Pause nur einen seiner sieben Schüsse, Ellis drei von neun.
<link>"Wir haben es nicht verstanden, unseren Vorsprung zu verteidigen. Diese Niederlage war schmerzlich und unnötig. Damit können wir unsere Play-off Hoffungen wohl ad acta legen", analysierte Braunschweigs Coach Ken Scalabroni.
OPEL SKYLINERS: Roller (21 Punkte, 2/7-3er), Ellis (20, 2/10-3er), Garrett (18, 2/8-3er), Kasun (12), Matinen (11, 2/3-3er).
Für den erkrankten Chris Williams lief zum ersten Mal in dieser Saison Dominik Hennen nach seiner Knieverletzung in der Ballsporthalle auf.
Highlights der Partie zeigt rheinmaintv am Montag ab 21 Uhr im "OPEL SKYLINERS Magazin". Das nächste Spiel ist am Mittwoch, 31. März um 19:30 Uhr in der Ballsporthalle gegen die Gießen 46ers.