April - Das "Lektion gelernt" Team
Top Four Turnier um den BBL Pokal in der Frankfurter Ballsporthalle. Vor heim- ischer Kulisse wollen die "Mainhattan Giganten" den zweiten Pokalsieg nach 2000 einfahren. Im Halbfinale geht es gegen Trier in die Verlängerung. Nach 45 Minuten, von denen Journalisten später behaupten werden, es seien die dramatischsten der Vereinsgeschichte gewesen, siegen die Hausherren mit 84:83. Ein Triumph des Willens.
Doch im Finale gegen Köln scheinen alle Emotionen verbraucht. Eine klare Angelegenheit für die Rheinländer um ihren routinierten Kapitän Sasa Obra- dovic. Die "Young Guns" der OPEL SKYLINERS fallen im letzten Viertel als Team auseinander, jeder will der Star sein und den Titel auf eigene Faust gewinnen. Eine heilsame Niederlage vor den Play-offs, in denen der Erst- rundengegner ebenfalls Köln heißt.
Mai - Der Malle Schwur
Crunch Time in der BBL. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Am Ende kann es nur einen geben. Mit unzähmbaren "Highlander" Herzen kämpfen sich die OPEL SKYLINERS durch eine knüppelharte 5-Spiele-Serie gegen Köln. In der Ballsporthalle wird der letzte Sieg perfekt gemacht. "Ein großer Anteil unseres Erfolgs gebührt den Fans. Vor drei Monaten hätte ich das noch nicht gesagt. Doch mittlerweile stehen sie wie ein 6. Mann hinter uns. Es ist groß- artig, die Basketball-Kultur in Frankfurt wachsen zu sehen", so Headcoach Gordon Herbert nach dem Match.
Vor den Play-offs hatte Herbert seine Jungs beim Trainingslager unter Mallorcas Sonne heiß gemacht auf den Titel. "Wir wollen Meister werden." Der Malle-Schwur scheint zu wirken, aber das Viertelfinale hinterlässt seine Spuren: Mario Kasun erleidet eine Augenprellung, Tyrone Ellis verbeißt sich den Schmerz einer angebrochenen Mittelhand. Keine Zeit zum Wehklagen. Das Halbfinale wartet und mit ihm die Telekom Baskets Bonn. Wieder Defense pur, wieder fünf Spiele, wieder Nervenkitzel bis zum glücklichen Ende. Angeführt von ihrem Leitwolf Pascal Roller machen unsere Jungs auf dem Hartberg den Sack zu, schaffen zum ersten Mal in der Geschichte den Einzug in die BBL Finals. Die Krönung einer geschlossenen Teamleistung.
Juni - Stand up for the Champions
BBL Finals 2004: gegen den "Fight Club" aus Bamberg fliegen die Fetzen. Bis zum Showdown in der Ballsporthalle liefern sich die beiden besten Defensiv-Reihen der Liga vier "Verteidigungsschlachten". Kein Augenschmaus für Basketball-Gourmets. Aber ein Fest für Freunde des ruppigen, emotions- geladenen Schlagabtauschs. Kurios: kein Team kann bis zum fünften Spiel den Heimvorteil nutzen.
Für zusätzlichen Wirbel sorgt ein unglückliches Foul von Jason Sasser an Robert Garrett, der stürzt, mit Lähmungserscheinungen in den Beinen zehn Minuten auf dem Feld behandelt wird, auf der Bahre das Feld verlassen muss. Entwarnung folgt noch in derselben Nacht: keine Wirbelschädigung, kein Bruch. "Nur" eine starke Prellung des Kreuzdarmbeingelenks. Im Nachhinein scheint der Sturz wie ein Weckruf auf den in den Play-offs zum unauffälligen Bankspieler mutierten Top Scorer zu wirken. Oder wie es die Kollegen der Frankfurter Rundschau formulieren: "In Spiel 4 wurde Garrett zum Faktor (10 Punkte). In Spiel 5 machte er den Unterschied aus."
Mit der Play-off Bestleistung von 22 Punkten führt Garrett im alles entscheiden- den Match sein Team zum ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Der "Malle Schwur" ist eingelöst, der Traum vom ganz nahen Basketball-Himmel in Erfüllung gegangen. Es ist 19:30 Uhr am Abend des 13. Juni 2004 als in der Ballsporthalle alle Jubel-Dämme brechen. "Dieser Titel gehört allen - dem Team, den Mitarbeitern, den Fans", bedankt sich Gordon Herbert. Und Tyrone Ellis verspricht: "Mit ein bisschen Glück können wir in den kommenden Jahren eine vielleicht einmalige Erfolgsgeschichte schreiben."
Das nächste Kapitel dieser Geschichte wird am 24. Oktober um 15 Uhr aufge- schlagen. Dann werden die OPEL SKYLINERS die Saison 2004/2005 mit einem Heimspiel eröffnen - wieder gegen den nun zweimaligen Vize-Meister GHP Bamberg.
