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Hat sich beim Eurocamp gut gezeigt - Johannes Voigtmann

„Ich habe gezeigt, was ich kann“ – Johannes Voigtmann im Gespräch

Frisch vom Eurocamp zurück, stand Johannes Voigtmann am Mittwochmorgen schon wieder in der Trainingshalle. Im Anschluss an die schweißtreibende Trainingseinheit erzählte er über seine Eindrücke aus Treviso, die Atmosphäre beim Camp und gibt Tipps für die Fußball-WM sowie die Meisterschaftsspiele der NBA und Beko BBL ab.

Hey Joe, du hast das vergangene Wochenende mit rund 40 der größten europäischen Basketballtalente in Treviso beim Eurocamp trainiert. Schilder doch mal deine Eindrücke und Erlebnisse.

Das sind natürlich sehr viele. Man lernt dort jede Menge Leute kennen, einige kennt man auch schon von den Europameisterschaften. Aber vor allem eben die vielen neuen Trainer, Agenten und Spieler – das sind schon viele Eindrücke, die da in kurzer Zeit auf einen einprasseln. Die muss man erst mal sacken lassen und deshalb war ich schon froh, als ich gestern dann auf meiner Couch sitzen konnte. Aber ganz allgemein zum Camp: Es war alles super organisiert, es hat sehr viel Spaß gemacht mit den anderen Jungs zu spielen und zu sehen wo man selber steht.

Gab es Spieler, Trainer oder andere Persönlichkeiten, die besonders in Erinnerung geblieben sind?

Nein, eigentlich nicht. Es ist eher der Gesamteindruck. Man hat gemerkt, dass alle dort richtig Bock hatten und sich keiner von den NBA-Trainern gedacht hat, dass er ´nur´ in Europa ist. Im Gegenteil, die waren alle richtig heiß darauf uns was beizubringen, gerade in den Details. Darum hat es auch besonders viel Spaß gemacht, denn in den Trainingsspielen wollte dann jede Mannschaft gewinnen und man hat sich gegenseitig hochgeputscht.

Vor dem Camp hast du gesagt, dass es für dich eine gute Möglichkeit ist, zu sehen, wo du im europäischen Vergleich stehst. Wie fällt nun dein Fazit aus?

Das ist ganz schwer zu sagen. Ich für meinen Teil habe gemerkt, dass ich ganz gut mithalten kann, auch wenn einige Jüngere mit dabei waren und man es daher nicht überbewerten sollte. Ich bin ganz zufrieden, denn ich bin ja mit ´keinen´ Erwartungen hingefahren, aber die habe ich voll erfüllt (lacht). Ich habe gezeigt, was ich kann und gutes Feedback von den Coaches bekommen. Sie meinten, dass ich einen guten, soliden Wurf habe und über gutes Spielverständnis und Übersicht verfüge.

Du wurdest für eines der Allstar-Spiele des Camps nominiert…

… naja, es gab ja mehrere. Es waren einfach Teams, welche die Trainer an den jeweiligen Tagen zusammengestellt haben. Nach welchen Kriterien die genau ausgewählt wurden, hat man uns gar nicht gesagt. An einem Tag sind zwei Allstar-Teams gegeneinander angetreten, an den anderen Tagen haben dann jeweils neu zusammengestellte Teams gegen eine amerikanische oder französische U20-Auswahl gespielt.

Bei dem Camp wurden auch Vorträge von aktuellen und ehemaligen Basketball-Größen gehalten. Unter anderem von Vlade Divac oder Aleksandr Djordjevic, Nicolas Batum oder Ricky Rubio besuchten euch ebenfalls. Was für Tipps und Tricks hatten die für euch auf Lager, worüber haben sie gesprochen?


Divac hat über die Anpassung vom europäischen zum amerikanischen Basketball gesprochen. Er meinte, dass das Spiel in der NBA sehr viel freier ausgelegt ist. In Europa wollen die Trainer immer ein festes System mit klaren Grundstrukturen, vor allem in der Offensive, haben. Das gibt es in der NBA zwar auch, aber es wird viel mehr die Kreativität der Spieler gefordert. Auch über die Anpassung des Lebensstils hat er gesprochen. Worauf man als NBA-Spieler zu achten hat, welche Gefahren es gibt, welche Erwartungen man haben soll. Djordjevic hat über kleine Details gesprochen, wie er von einem guten Basketballer zu einem sehr guten geworden ist. Ein Beispiel handelte von seinem Wurf, wie er ihn umgestellt hat, damit er konstanter wird. Andere, aktuelle NBA-Profis waren auch vor Ort, haben aber keine Vorträge gehalten.

Bietet sich bei so einem Camp die Möglichkeit zum Austausch mit den anderen Spielern? Spricht man über die Besonderheiten der Clubs, die Trainingsmethoden, etc.? Was für eine Stimmung herrscht da?

Es gibt da solche und solche Persönlichkeiten. Man hat einige Spieler gesehen, die waren im Tunnel, mit denen hat man dann nicht so viel zu tun gehabt. Mit anderen konnte man sich sehr gut unterhalten und hat locker miteinander gesprochen. Zum größten Teil hat man sich gut ausgetauscht und über die eigenen Rollen im Team, die aktuelle Situation der jeweiligen Mannschaften in den Ligen oder die Gegebenheiten vor Ort gesprochen.

Du hast dir mit den anderen deutschen Teilnehmern (Niels Giffey, Philipp Neumann, Daniel Mayr) ein Appartement geteilt?

Ja, das stimmt. Wir haben uns zu viert ein Bad geteilt. Durch die räumliche Nähe hatten wir natürlich viel miteinander zu tun und haben uns viel unterhalten. Niels hat von seiner Zeit am College und der Meisterschaft erzählt, was sehr spannend war. Mit Philipp habe ich mir ein Doppelzimmer geteilt und daher haben wir uns eben viel ausgetauscht.

Wie geht es nun den Sommer über weiter für dich? Du wirst bei der A2-Nationalmannschaft zum Lehrgang gehen, richtig?

Ja genau. Am 19. Juni gehe ich zu zwei Lehrgängen der A2 und dann mit dem Team zu einem Turnier in China. Vorher bin ich hier in Frankfurt und werde noch einige Tage individuell an Kraft und Athletik arbeiten.

Und wann legst du die Füße mal hoch und machst Urlaub?

(grinst) Urlaub ist dann irgendwann für eine Woche Ende Juli.

Einige Fragen an dich sind von unserer Facebook-Gemeinde an uns herangetragen worden. Die wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten. Frage Eins: Gibt es irgendwelche Tricks, um bei der Hitze in der Trainingshalle nicht durchzudrehen?

Wenn man genug trinkt und sich auf seine Übungen fokussiert, dann merkt man die Hitze eigentlich gar nicht so richtig. Ich finde aber auch, dass es nichts Schöneres gibt, als beim Training so richtig zu schwitzen. Das ist einfach ein Zeichen, dass man gut arbeitet. Im Hochsommer bei 40 Grad sollte man Sport aber schon meiden. Hier in Basketball City lässt es sich sehr gut trainieren, ist ja auch halbwegs kühl hier. Aber wer keine klimatisierte Trainingshalle hat, der sollte entweder abends oder morgens trainieren.

Auf welche neuen Moves können sich die Fans in der nächsten Saison freuen?

Ich bin ja nicht unbedingt dafür bekannt, dass ich irgendwelche ´fancy´ Moves auspacke (grinst). Aber ich werde an meinem Lowpost-Game gezielt arbeiten und mir solide Möglichkeiten erarbeiten.

An welchen Bereichen arbeitest du gerade um dich weiter zu verbessern?

Das Spektrum Athletik bietet für mich sicher das größte Potenzial sich zu verbessern. Und daran möchte ich mit Dennis (Athletiktrainer), den Vorgaben von Gordie und der basketballspezifischen Fußarbeit weiter arbeiten.

Ein uns nicht ganz unbekannter Facebook-Fan, *hustMariusräusperNolte*, wollte wissen: Wer ist dein Lieblingsspieler und warum ist es Marius?

(lacht) Also es ist natürlich Marius Nolte und zwar weil er so bescheiden und so zurückhaltend ist (lacht). Aber einen wirklichen Lieblingsspieler habe ich eigentlich nicht.

Nils Bob Gubitz möchte wissen, ob du noch Angst vor ihm hast… Gibt es dazu eine Erklärung?

(lacht und schüttelt den Kopf) Haha, das ist ein Basketballer aus Jena der mit mir auf die Sportschule gegangen ist. Er ist drei oder vier Jahre jünger als ich und mit meinem Bruder auf dem Internat. Wir haben relativ lange nebeneinander gewohnt. Er ist einfach ein Knallkopf (grinst). Das ist nur ein Spruch von ihm und hat keine weitere Bewandtnis.

Abschließend, da du dich ja demnächst zum A2-Lehrgang verabschiedest: Wer wird Fußballweltmeister?

Mein Geheimfavorit ist Belgien, aber das sage ich jetzt mal nicht. Es wird Deutschland.

Und wer gewinnt die Meisterschaft in der NBA?

Die Spurs werden dieses Jahr gewinnen.

Und wer macht es in der Beko BBL (Spiel Zwei der Finalserie zwischen München und Berlin am kommenden Donnerstag, den 12. Juni, ab 18:15 Uhr LIVE auf Sport1) ?

Da wird es spannend. Sehr schwierige Frage, aber ich glaube an München führt kein Weg vorbei.