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„Playoffs sollten drin und unser Ziel sein“ – Jo im Interview

Seit vier Tagen ist Nationalspieler Johannes Voigtmann wieder bei den FRAPORT SKYLINERS und hat neben den Trainingseinheiten auch beim Turnier in Zwolle mitgewirkt. Im Interview berichtet der junge Center über seine Zeit bei der Europameisterschaft, seine ersten Eindrücke vom Team und seinen Ausblick auf die neue Saison.

Jo, wenn man mal auf die vergangenen zwölf Monate zurückblickt: Most Improved Player, bester deutscher Nachwuchsspieler in der Beko BBL und Nationalspieler bei der EM. Bist du selbst überrascht über deine schnelle Entwicklung?

„Ich habe auch schon mehrmals gesagt, dass alles sehr schnell kommt aber das ist denke ich auch gar nicht so schlecht. Man wird so wieder aus seiner Bequemlichkeit rausgerissen wird und muss sich einer neuen Situation anpassen.  Das fördert so eine schnelle Entwicklung natürlich.“

In wie weit hat dich deine Verletzung aus den Playoffs noch durch den Sommer begleitet?

„Es war sehr schade, dass ich nicht mehr in die Playoffs eingreifen konnte. Davor hatte ich dreiandhalb Jahre kein Training und kein Spiel verpasst, dass es dann gerade in den Playoffs passiert, ist ein bisschen Ironie des Schicksals. Man kommt aber damit dann ganz gut zurecht wenn man sich ein neues Ziel setzt und das war ja quasi sofort die Nationalmannschaft. Ich habe dann meine Energie versucht dort reinzustecken und konnte den Rückschlag somit schnell verdauen.“

Erzähl doch mal über deine Eindrücke von der EM als erster Frankfurter EM-Teilnehmer nach Pascal Roller.

„Es war eine sehr schöne Erfahrung. Das Umfeld in Berlin hat gepasst. Die Halle war super, die Fans haben eine super Stimmung gemacht, gerade auch weil die Fans der anderen Nationen ihre Teams so toll unterstützt haben. Es war natürlich sehr bitter, dass wir so viele Spiele knapp verloren und unser Ziel, das olympische Qualifikationsturnier, nicht erreicht haben. Das hängt ein bisschen nach, vor allem wenn man zurückschaut, dass wir es in der Hand hatten Spanien aus dem Turnier zu werfen und sie jetzt Europameister sind. Im Ganzen können wir aber eigentlich relativ zufrieden sein, was wir spielerisch geleistet haben.“

In einer Szene hast du dem EM-MVP Pau Gasol einen Mitteldistanzwurf über seine Hand in den Korb geworfen. Hattest du da keinen Respekt?

„Man versucht so lange wie möglich nicht daran zu denken, dass es ein Pau Gasol oder Milos Teodosic ist, der einem da gegenüber steht. Früher hat man sich einen League-Pass gekauft, um diese Spieler in der NBA zu sehen und das ist natürlich großartig, wenn man jetzt selbst gegen sie spielt.“

Du bist ja jetzt erst zum Team gestoßen, während sich die anderen schon ein bisschen eingespielt haben. Ist das eine große Umstellung für dich von der Nationalmannschaft auf die Vereinsmannschaft umzuschalten?

„Ich glaube die Umstellung von den Systemen her ist nicht so gravierend, weil ich ja das Spielsystem hier in Frankfurt kenne. Das verlernt man ja nicht, wenn man die schon drei Jahre kennt. Ich glaube es ist eher die Rolle, die jetzt eine andere ist. In der Nationalmannschaft hatte ich eine deutlich kleine Rolle als ich sie hier habe. Bis zum Saisonstart sollte ich mich aber daran gewöhnt haben.“

Welche Erkenntnisse ziehst du aus dem Testturnier in Zwolle, wo Banvit und Bamerg etwas überraschend beide geschlagen wurden?

„Ich denke, dass wir trotz der schwierigen Trainingssituation, in der wir ja erst zwei Tage als Team trainiert haben, schon recht weit sind und das System schon recht gut verinnerlicht haben. Wir haben gekämpft und gut verteidigt und können damit Spiele gewinnen, das haben wir dort gesehen.“

Was ist für uns in dieser Saison drin?

„Das ist schwierig zu sagen. Ich bin erst seit vier Tagen da und die Mannschaft hat sich nicht großartig verändert bis auf die beiden Neuzugänge. Es wird wohl wie immer so sein, dass wir uns am Anfang finden müssen und gucken wie weit es gehen kann. Es wird wieder eng, aber die Playoffs sollten wieder drin und unser Ziel sein.“