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Konstantin Klein beim formvollendeten Sprungwurf

Von Mike Tyson und alten Freunden – Konstantin Klein im Gespräch

Wegen Leistenbeschwerden ist der Einsatz von Konstantin Klein am Wochenende beim Heimspiel gegen Trier (Sonntag, 17 Uhr) fraglich. Bevor es in der Leiste zwickte, sprach der ehrgeizige Aufbauspieler über das kommende Duell gegen seinen Freund aus Kindestagen Anthony Canty, seine bisherigen Leistungen in dieser Spielzeit und seine ganz persönliche Art sich zu motivieren.

Konsti, du hast vor der Saison gesagt, dass du „einfach besser“ sein wirst, als letzte Saison. Du hast diesen Worten bislang mit Karrierebestwerten bei den Punkten, Assists und Rebounds auch Taten folgen lassen….

… und ich bin noch lange nicht zufrieden mit meinen Leistungen. Ganz im Ernst: Ja, ich hatte ein paar gute Spiele, aber ich hatte auch richtig schlechte. Daher bin ich nicht zufrieden. Ich denke, dass ich dem Team noch viel mehr helfen kann. Es fehlt einfach noch an Konstanz. Ich will über mehrere Spiele zuverlässig ein bestimmtes Level halten und nicht so viele Höhen und Tiefen haben.

Wie kommt es zu diesen Schwankungen?

Ich glaube, dass ich manchmal zu verbissen bin und zu viel von mir selbst will und verlange. Dabei verkrampfe ich ab und zu. Dann unterlaufen mir eben Fehler.

In welchen Bereichen musst du noch eine Schippe draufpacken?


Verteidigung! Unser Team hat die Verteidigung als Grundlage, da kann und muss jeder von uns noch mehr arbeiten und einen Schritt nach vorne machen. Aber generell kann ich in allem noch mehr leisten. Das ist es ja genau, was ich meine, wenn ich sage, dass ich noch nicht zufrieden bin. Es geht um die Konstanz und die Verbesserung in allen Bereichen.

Da hilft es natürlich nicht, dass du mit mehr als drei Fouls im Schnitt immer wieder in Foulprobleme kommst, oder?

(lacht) Nee, nicht wirklich. Ich weiß auch nicht so recht, wo das herkommt. Ich rede ja schon viel mit den Schiedsrichtern. Ich bin mir sicher, dass die immer ihre Gründe haben, wenn sie pfeifen. Aber als Spieler sieht man die Dinge natürlich auch manchmal anders. Klar habe ich aber auch schon ziemlich dumme Fouls begangen, wie zum Beispiel in Bremerhaven, oder war übereifrig. Das gehört zum Lernprozess. Ich darf dem Team nicht schaden, indem ich in Foulprobleme komme.

Du wirkst auf dem Feld immer wie unter Strom, voller Energie. Wie motivierst du dich vor und während dem Spiel?

Ich rede ganz viel mit mir selber. Ich höre zum Beispiel vor dem Einlauf immer das gleiche Mike Tyson-Interview. Das wiederhole ich für mich dann auch auf dem Feld immer wieder. Er sagt darin, dass er der beste Boxer aller Zeiten ist, dass keiner so gut verteidigt und angreift wie er, dass er unschlagbar ist. Das wird irgendwann richtig intensiv. Dieses Interview nutze ich zur Motivation [Wer sich das Interview mit MikeTyson anhören möchte, der lausche den ersten rund 20 Sekunden dieses Videos - gerne auch etwas lauter...]. Außerdem höre ich auch noch meine Musik. Ich habe eigentlich immer das Gefühl, dass ich bereit bin. Aber zum Beispiel in Bayreuth hatte ich den Eindruck, dass ich nicht richtig da war. Ich weiß auch nicht warum das so war. Das nehme ich mir sehr zu Herzen, das kratzt an meinem Ehrgeiz und stachelt mich weiter an.

Gegen Trier geht es gegen deinen langjährigen Freund Anthony Canty. Ein besonderes Duell für dich?

Natürlich! Ich freue mich schon sehr darauf, ihn zu sehen. Da er in den letzten Jahren immer verletzt war, haben wir nicht gegeneinander gespielt [ironischerweise laboriert Konsti momentan an Leistenbeschwerden, so dass sein Einsatz gegen Trier fraglich ist; das Interview entstand, bevor es bei ihm zu den Beschwerden kam, die ihn schon im Sommer plagten]. Für mich ist er einer der talentiertesten Spieler auf seiner Position. Wir kennen uns seit ich ungefähr neun Jahre alt war. Wir haben zusammen Meisterschaften gewonnen, sehr viel zusammen erlebt. Ich will gegen ihn mein bestes Spiel machen. Ich weiß, dass es ihm genauso geht. Aber nach dem Spiel wird wieder alles cool zwischen uns sein, auch wenn wir auf dem Feld vermutlich härter gegeneinander spielen werden, als gegen andere. Ob wir uns auch Sprüche drücken werden, weiß ich nicht. Wenn er anfängt, dann bekommt er natürlich auch was zu hören (lacht). Es wird auf jeden Fall lustig.

Auch mit Triers Trainer Henrik Rödl hast du eine gemeinsame Vergangenheit…

Henrik ist für mich eine wichtige Person in Sachen Basketball. Unter ihm habe ich immer viel gespielt und gelernt. Wir haben ja in Berlin mit der Jugend die Meisterschaft gewonnen. Aber ich schätze ihn auch sehr als Menschen und freue mich immer, ihn zu sehen. Auch meine Familie kennt und mag ihn sehr. Wenn ich Tony in Trier besuche, dann schaue ich auch immer bei Henrik vorbei und frage, wie es geht. Ich freue mich ihn wiederzusehen, genauso wie Thomas Päch, seinen Co-Trainer.

Bei aller Freundschaft und bei allem Respekt, was müssen wir machen, um die nächsten Spiele zu gewinnen?

Verteidigen müssen wir ohnehin immer. Aber gerade gegen Bayreuth haben wir viele kleine Dinge nicht richtig gemacht. Die Ausführung unserer Offensive war nicht gut. Da müssen wir die Systeme genauer laufen, einfache Würfe herausspielen und den Ball besser bewegen. Am Ende nehmen wir häufig verkrampfte Würfe, dabei kommt meistens nicht so viel Gutes bei rum. Der Einsatz gegen Bayreuth war gut, aber auch da können wir noch mehr leisten. Ich bin überzeugt, wenn wir den Ball gut laufen lassen und unser Spiel spielen, dann können wir gegen jeden gewinnen.

Terminhinweis

Das Heimspiel gegen die Brose Baskets am Sonntag, den 25. Januar 2015, wird um zwei Stunden vorverlegt. Neuer Sprungball ist um 15 Uhr.

Kartenhinweis


Karten für alle Heimspiele sind erhältlich über Tel. 069-928 876 19 oder über www.fraport-skyliners.de/tickets