Hey, Jordan. Du hattest eine Menge im Sommer zu tun, oder?
Ja, es war definitiv eine Menge im Sommer los. Normalerweise befinde ich mich zur Sommerzeit auf Puerto Rico um dort zu trainieren und zu spielen, doch diesmal ist dem nicht so. Ich habe mir mehr Zeit für meine Familie genommen und wollte meinen Körper richtig fit bekommen. Die letzten drei Jahre waren geprägt von vielen Reisen und viel Basketball. Jetzt war es an der Zeit sich ein wenig auszuruhen und für die kommende Saison fit zu werden.
Dieses Jahr wird dein erstes in Deutschland werden. Wieso hast du dich entschieden hier her zu kommen?
Der wichtigste Grund, weshalb ich mich für Frankfurt entschieden habe, war der Trainer. Ich habe so oft gehört was für ein guter Coach Gordon Herbert ist, dass ich einfach unter ihm spielen wollte. Für mich war es an der Zeit unter jemandem zu spielen, der mir die europäische Spielstruktur näher bringt. Sean Armand, mit dem ich früher zusammen aufgewachsen bin, hat sehr viel positives über den Verein und vor allem dem Trainer gesagt. Er meinte zu mir, der Coach gibt dir den Ball und lässt dich machen, entwickelt dich aber im selben Atemzug als Spieler weiter. Das ist einfach toll.
Du hast letztes Jahr in Frankreich gespielt und davor unter anderem in der Türkei. Wie siehst du deine vergangenen Stationen im Vergleich zu der Liga hier?
Die Türkische Liga ist schon heftig. Dort gibt es viele gute Teams und eine Menge richtig starker Spieler und es wird ungemein schnell gespielt. In Frankreich haben wir eigentlich nur schnellen Basketball gespielt, da war Up-Tempo rund um die Uhr angesagt. Hier in Deutschland spielt man dagegen viel strukturierter, es wird mehr Wert auf die Defensive gelegt und es werden hier viel mehr Set-Plays gelaufen. Jeder hat seine Rolle in der Offensive und es liegt nicht nur an mir, alles zum laufen zu bringen. Das finde ich richtig super. Vom Talent her, muss sich die Beko BBL aber sicher nicht vor den anderen Ligen verstecken. Hier hat sich über die Zeit ebenfalls Top-Talent angesammelt. In den vorherigen Ligen, die ich kenne, waren meist auch nur die besten Teams auf richtig hohem Niveau, die mittleren Mannschaften hatten dann schon stark nachgelassen. Hier in Deutschland ist der Unterschied nicht so extrem. Die Leistungsdecke ist über die gesamte Liga hinweg unfassbar hoch.
Kannst du schon etwas über die Stadt und das Land sagen? Fühlst du dich in Deutschland wohl?
Das ist schwer für mich zu sagen. Ich bin erst seit knapp einer Woche in Deutschland, da ja auch noch das Trainingslager in Kreta angestanden hat. Ich bin aber schon jetzt ein großer Fan der Umstände hier im Verein. Wir wohnen bequem im Einkaufszentrum, haben es nicht weit bis in die Halle und können jeden Tag Speisen aus verschiedenen Ländern essen. Auch die Menschen sind sehr freundlich und ich kann es kaum erwarten, wenn wir diese Saison das erste Mal vor den eigenen Fans spielen. Das wird eine ganz besondere Erfahrung.
Kannst du uns etwas über deine Stärken und Schwächen erzählen? Wie wirst du die Mannschaft verbessern können?
Ich fange am Besten mit meiner Schwachstelle an: In den letzten Jahren hatte ich ein wenig mit meinem Dreier zu kämpfen. Wobei, eigentlich sehe ich das überhaupt nicht so dramatisch, weil mein Fokus wo anders gelegen hatte. Nichts desto trotz habe ich im Sommer viel an meinem Dreier gearbeitet und ich hoffe, ich kann dies den Fans auch zeigen. Ich bin einfach ein verrückter Kerl der viel Spaß auf dem Platz hat und dementsprechend auch so spielt. Ich hoffe, Frankfurt wird eine Menge Spaß mit meiner etwas anderen Spielart haben.
Siehst du dich eher als Aufbauspieler mit Scorer-Mentalität oder doch als Spieler, der mehr seine Mitspieler in Szene setzt?
Auf der Highschool war ich auf jeden Fall eher der scorende Aufbau, während auf dem College mein Fokus mehr auf dem Passen lag. Als Profi habe ich den Job übernommen, den ich übernehmen musste. In der Türkei habe ich hauptsächlich Punkte gemacht, weil das von mir verlangt wurde. In Frankreich musste ich mich um beide Aspekte kümmern. Auch hier in Frankfurt werde ich wieder dies tun, was der Coach von mir verlangt und was gerade gebraucht wird. Grundsätzlich fühle ich mich aber eher als ein Angreifer auf den Korb. Ich möchte mit viel Zug nach innen ziehen und dauerhaft aggressiv sein. Ob ich dann am Ende selbst abschließen soll oder auf meine Mitspieler ablege, ist mir egal, solange wir als Mannschaft erfolgreich sind.
"Werde das tun, was von mir verlangt wird" - Jordan Theodore im Gespräch
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