Das Video bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=v9KX3iMjNOU
9:00 morgens. Training in Frankfurt. Die Frisur sitzt schon lange nicht mehr, Schweiß perlt den Jungs von der Stirn. Gordie steht im Mittelkreis, dirigiert die Defensive, korrigiert den Angriff. Man möchte kaum glauben, dass das Team in wenigen Stunden in Richtung Trabzon aufbricht – die letzte Trainingseinheit auf heimischen Boden ist kurz, knackig und intensiv. Zum Glück hat Teambetreuer Sid alle Spieler bereits am Vortag dazu aufgefordert, Sachen zu packen, denn der Rest des Tages ist straff durchgetaktet. Willkommen beim Tagebuch, Erlebnisbericht und nicht immer ernst gemeinten Blick in die Geschehnisse im türkischen Trabzon.
11:30 Uhr – Ein frühes Mittagessen im Mercure Hotel im NordWestZentrum soll die Energiereserven des Teams nach dem Training wieder auffüllen und als Grundlage für die kommende Reise dienen – aber auch die Medienabteilung greift beherzt zu und fragt sich jetzt schon, ob in den kommenden Tagen wieder irgendjemand des Nächstens die Hosen enger schneidern wird… Erinnerungen an frühere Trainingslager werden wach… und an die anschließenden Waldläufe, um das Kalorienpensum eines Profisportlers, welches man in den Tagen zuvor naiv mitgegangen ist, wieder abzuarbeiten. Bevor es allerdings zum Essen geht, wird mit Kollege Marius Nolte noch kurz besprochen, wo der neue Pokal denn eigentlich im Trophäenschrank sein Plätzchen finden soll… Aber vielleicht macht man sich dazu doch erst Gedanken, wenn wir das schicke Teil in Händen und durch den Zoll gebracht haben…
12:00 Uhr – Abfahrt in Richtung Flughafen. Johannes Richter hat einen Fußball dabei und zeigt gemeinsam mit Stefan Ilzhöfer, Aaron Doornekamp und Johannes Voigtmann erstaunliches Ballgefühl im Fuß. Im Bus herrscht eine klare und strikte Sitzordnung. Sid weist Bjarne und Thomas (die Medienabteilung, die im Folgenden immer wieder von sich selbst in der dritten Person schreiben wird…??) auf die nicht belegten Plätze ein. Ganz vorne sitzen Trainer und Betreuer. In der Mitte des Busses die eher ältere und ruhigere Generation rund um Quantez Robertson, Mikko Koivisto und Aaron Doornekamp. Im hinteren Teil geht es dagegen schon wilder und lauter zu. Johannes Richter, Kevin Bright und Jacob Burtschi kabbeln sich um den Fußball, Mützen oder auch Trikots…
Apropos Trikots: Die wurden von Sid vor Abfahrt fein säuberlich in Zipp-Beutel eingepackt. Je ein blaues und ein weißes für jeden Spieler. Kurze Denkaufgabe, warum die Trikots und Shorts in Zipp-Beutel verpackt sind…
wir warten…
Schon drauf gekommen?
Dann geben wir noch mal fünf Sekunden…
Nein, es geht nicht darum, dass die Sachen nicht nass werden sollen…
Richtig! So kann jeder Spieler seine Trikots und seine Hosen fein handlich verpackt ins Handgepäck nehmen – für den Fall, dass der Koffer auf dem Weg nach Trabzon verloren gehen sollte, so wäre der Spieler nämlich immer noch spielfähig! So manch einer hat sogar seine Basketball-Schuhe mit ins Handgepäck genommen, um auf der ganz sicheren Seite zu sein.
14:00 Uhr - Abflug Richtung Istanbul. Wir überspringen an dieser Stelle den Flug. Bis auf einige Turbulenzen zu Beginn des Fluges verlief er sehr ruhig und angenehm. Zumindest soweit, wie es für große Basketballer eben so geht…
18:00 Uhr – An dieser Stelle schalten wir um auf türkische Zeit, also eine Stunde vor der deutschen. Das ist besonders dann wichtig, wenn am Freitag das Halbfinale übertragen wird. Um 16:30 Uhr Ortszeit bedeutet nämlich 15:30 Uhr in Frankfurt und Umgebung…
Auf dem Flug von Istanbul nach Trabzon wird das Team immer wieder angesprochen, ob man denn eine Basketball-Mannschaft sei. Nach Bejahung werden die Augen groß, es werden mehrere Selfies und Gruppenfotos mit unseren Spielern geschossen.
Bevor wir aus dem Flieger aussteigen und in den Bus Richtung Hotel steigen, hat Jacob noch eine ganz essentielle Frage: Ist es ein Saratow-Bus oder ein richtiger? Wer nicht genau weiß, was ein Saratow-Bus ist, der schaue sich noch mal das Team-Tagebuch des Auswärtsspiels an…
Beantworten kann die Frage keiner, aber als der Bus vorfährt, keine Rauchschwaden durch den Innenraum ziehen und man nach zehn Minuten Fahrt gegen 21 Uhr auch schon am schicken Hotel ist, sieht auch Jacob beruhigt aus.
Nur das Wetter mag nicht so mitspielen. Hat sich die Medienabteilung doch extra noch abgesprochen, wie viele Badehosen mitgenommen werden, sieht es im Moment doch eher nach einem Schwimmbad- als nach einem Strandbesuch aus. Man einigt sich letztlich darauf, nur im Falle des Pokalgewinns den Gang ins kalte Wasser zu wagen.
23:30 Uhr – Am Hotel passiert eigentlich nicht mehr viel. Aufs Zimmer, gleich wieder runter zum Abendessen, den Ablauf für morgen besprechen und ab ins Bett… Morgen geht es weiter mit Meetings, Pressekonferenz, Training und einem neuen Eintrag ins Tagebuch… Gute Nacht!
Auf nach Trabzon - Tag 1
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