Nach der Saison 2008/09 und 2010/11 nehmen die FRAPORT SKYLINERS auch in der Saison 2014/15 an der EuroChallenge der FIBA Europe teil. Als „wichtigen Schritt für die jungen Spieler“ bezeichnete Headcoach Gordon Herbert die Teilnahme an dem dritthöchsten europäischen Wettbewerb. Es sollten „Erfahrungen gesammelt werden, welche die jungen Spieler weiter wachsen lassen sollten, man wollte als Team bei den Reisen weiter zusammenwachsen und in die zweite Gruppenphase einziehen.
In der ersten Gruppenphase wurden die jungen Frankfurter neben dem belgischen Vizemeister von Okapi Aalstar, dem dänischen Meister Bakken Bears Aarhus und dem schwedischen Vertreter von Boras Basket in die Gruppe C gelost.
Doch schon nach dem ersten Spiel schienen die gesteckten Ziele für den Wettbewerb in höchster Gefahr, nachdem man im belgischen Aalst, wo das Team ohne Mike Morrison, Mikko Koivisto, Max Merz und Konstantin Klein antrat, ein desaströses zweites Viertel ablieferte und sich mit einer 59:94-Niederlage geschlagen geben musste.
Eine Woche später fand gegen Aarhus aus Dänemark das erste EuroChallenge-Heimspiel der Saison statt. Dank eines stark aufspielenden Johannes Richter, der 15 Punkte auflegte, entschieden die Frankfurter das erste und das letzte Viertel deutlich für sich. Mit dem 74:64 gelang somit der erste Saisonsieg im europäischen Wettbewerb.
Parkett, Körbe, Mannschaft, Fans. All das wurde für das Heimspiel gegen das schwedische Team von Boras Basket aus der Fraport Arena nach Rüsselsheim in die Großsporthalle transportiert. Durch die leicht ungewohnten Begebenheiten mussten sich Bankenstädter trotz eines Double Doubles von Johannes Voigtmann in einem spannenden Spiel nach einem Buzzer Beater von Adama Darbo mit 70:72 knapp geschlagen geben.
Im dritten und letzten Heimspiel der ersten Gruppenphase gelang gegen Okapi Aalstar die Revanche für die deutliche Hinspielpleite. Mit dem neuen Spielmacher Justin Cobbs, der an diesem Tag 20 Punkte erzielte, wurden die Belgier im dritten Spielabschnitt mit 27:6 förmlich aus der Halle geschossen. Am Ende stand ein deutlicher 80:58-Erfolg und vor den beiden letzten Spielen ein ausgeglichenes Verhältnis.
Noch deutlicher und symbolisch für den Aufwärtstrend war dann der Auswärtssieg bei den Bakken Bears in Aarhus. Über die gesamte Spielzeit dominierten die Hessen die Partie mit einer geschlossenen Teamleistung und konnten dank sechs zweistellig punktenden Spielern die Partie mit 94:61 für sich entscheiden.
Dennoch war der Einzug in die nächste Runde durch diesen Sieg noch nicht gesichert. Im schwedischen Boras musste die Mannschaft um Headcoach Gordon Herbert gewinnen, um in die nächste Runde einzuziehen. Dies gelang den Riesen vom Main eindrucksvoll durch einen überzeugenden 87:72-Auswärtssieg wodurch sich das Team auf dem zweiten Platz der Gruppe C hinter Okapi Aalstar den Einzug in das Last 16 sicherte.
In dieser zweiten Gruppenphase, in der ebenso jede Mannschaft je einmal zuhause und auswärts gegen jede andere Mannschaft der Gruppe antrat, traf der Frankfurter Beko Basketball-Bundesligist auf die SPM Shooters Den Bosch aus den Niederlanden (Gruppenzweiter Gruppe A), die sich u.a. gegen ratiopharm Ulm durchsetzen konnten, den estnischen Pokalsieger Tartu University Rock (Gruppensieger Gruppe B) sowie Avtodor Saratov aus Russland (Gruppensieger Gruppe D).
Den Auftakt machte das Auswärtsspiel im estnischen Tartu, wo die Frankfurter erhebliche Startprobleme hatten (16:28 nach dem ersten Viertel), sich aber ohne den nicht mitgereisten Gordon Herbert durch eine deutlich gesteigerte Verteidigung zurückkämpften und den Auswärtssieg mit 71:62 holten.
Gegen die holländische Mannschaft von den SPM Shoeters aus ´s-Hertongenbosch erlebten die Fans einen wahren Krimi in der Fraport Arena. Vor allem im dritten Viertel können die Niederländer dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. In der entscheidenden Phase schlugen die FRAPORT SKYLINERS jedoch zurück und konnten das Spiel dank eines starken letzten Viertels (19:11) mit 75:70 für sich entscheiden.
Im dritten Spiel, zuhause gegen Saratov aus Russland, mussten die FRAPORT SKYLINERS dann verletzungsbedingt auf Justin Cobbs und Danilo Barthel verzichten. Ein schwaches zweites Viertel (11:24) egalisieren die Frankfurter durch eine Aufholjagd in der zweiten Halbzeit. Dennoch reichen auch die 31 Punkte von Sean Armand nicht zum Sieg. Am Ende steht eine knappe 68:71-Niederlage.
Nach einer spielfreien Woche steht dann das Heimspiel gegen Tartu aus Estland auf dem Programm. Nach drei völlig ausgeglichenen Vierteln brachte ein überragendes viertes Viertel, in welchem die FRAPORT SKYLINERS 35 Punkte erzielten, den 92:73-Heimsieg, bei dem Johannes Voigtmann 26 Punkte auflegte.
Der Einzug in das Viertelfinale und damit der größte Vereinserfolg auf europäischer Ebene gelingt dann beim Auswärtssieg in Den Bosch. Bei den SPM Shoeters sind zwei Verlängerungen nötig, um sich am Ende mit 94:92 durchzusetzen. Dabei hatten die Gäste, bei denen Justin Cobbs mit 23 Punkten zum besten Punktesammler avancierte, lange Zeit schon wie der sichere Sieger ausgesehen.
Im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg und dem damit verbundenen Heimvorteil im dritten Viertelfinalspiel in Saratov (Russland) schienen sich die Frankfurter schon an das Siegen nach Verlängerung gewöhnt zu haben. In einem durchgehend ausgeglichenen Spiel, in welchem Quantez Robertson 30 Punkte (Karrierebestwert) erzielte, gewinnen die Mainriesen mit 112:103 nach zwei Verlängerungen und traten erleichtert die lange Heimreise an.
Im Viertelfinale, welches im best-off-three-Playoff-Modus ausgespielt wurde (zwei Siege sind zu Weiterkommen nötig) trafen die FRAPORT SKYLINERS auf den zweiplatzierten der Gruppe L, BC Enisey Krasnoyarsk Territory aus Russland. Dank des Gruppensieges war bereits vor der Serie klar, dass die Frankfurter in einem eventuell stattfindenden dritten Heimspiel Heimrecht genießen würden.
Im ersten Viertelfinalspiel in Frankfurt konnte man den Heimvorteil für sich nutzen und ein spannendes Spiel dank eines glänzend aufgelegten Justin Cobbs (20 Pkt, 6 Reb, 9 Ass) für sich entscheiden. Nach einem schwachen ersten Viertel (13:22) setzten die FRAPORT SKYLINERS zur Aufholjagd an und freuten am Ende mit den Fans über einen knappen 77:74-Heimsieg und die 1:0 Serienführung.
Im Auswärtsspiel in Sibirien, über 6000 Kilometer von Frankfurt entfernt, nur drei Tage später lieferten die FRAPORT SKYLINERS jedoch das ganze Spiel über einem Rückstand hinterher. Die Russen wussten dabei vor allem von der Dreierlinie zu überzeugen und produzierten deutlich weniger Ballverluste. Ohne den mitgereisten Justin Cobbs mussten sich die Frankfurter mit 68:78 geschlagen geben und den Serienausgleich hinnehmen.
Im entscheidenden Spiel Drei um den Einzug ins Final Four erlebten die Fans in der Fraport Arena zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Nach einem 25:44-Halbzeitrückstand kämpften sich die FRAPORT SKYLINERS einmal mehr eindrucksvoll zurück und drehten das Spiel noch zu ihren Gunsten. Durch einen glänzend aufgelegten Johannes Voigtmann (26 Pkt) gelang mit dem 85:80-Sieg der Halbfinaleinzug in der EuroChallenge.
Dort trifft man nun im Rahmen des Final Fours, welches in Trabzon (Türkei) ausgetragen wird, im Halbfinale am 24. April auf JSF Nanterre aus Frankreich. Im zweiten Halbfinale trifft Targu-Jiu aus Rumänien gegen die Gastgeber von Trabzonspor Medical Park an. Gegen den Verlierer oder Gewinner dieser Partie treffen die Frankfurter dann im Spiel um Platz Drei oder Finale am 26. April.
Road to Trabzon - Der Weg der FRAPORT SKYLINERS ins Final Four
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