Im Vorjahr noch in den Playdowns angetreten, entpuppte sich die Equipe von Sebastian Gleim zur Überraschungs-Mannschaft der Saison 2014/15. Mit nur einer Niederlage beendete man die Hauptrunde als Tabellenerster und traf im Playoff-Achtelfinale auf Team Basket München-Nord. Doch die Bankenstädter taten sich schwer gegen die robuste Spielweise der Süddeutschen und konnten erst im dritten Spiel den Einzug in die nächste Runde perfekt machen. Auch die anschließende Viertelfinaleserie gegen die ratiopharm akademie Ulm verlief holprig. Nachdem man in Spiel eins eine bittere Niederlage hinnehmen musste, stand man eine Woche später in fremder Halle mit dem Rücken zur Wand. Zur Halbzeitpause sahen die Gastgeber bereits wie der sichere Sieger aus, doch die Frankfurter bewiesen Moral und kämpften sich nicht nur zurück ins Spiel, sondern auch in die Serie. In Spiel drei konnte man sich, angetrieben von den knapp 300 Zuschauern in BCM, dann schlussendlich knapp durchsetzen und feierte den größten Erfolg der Geschichte: den Einzug ins TOP4.
Wenig überraschend, dass dann auch das Halbfinale gegen Gastgeber Phoenix Hagen an Spannung kaum zu überbieten war. Zweimal ging das Spiel in die Verlängerung bis am Ende die jungen Frankfurter als Sieger feststanden (80:88). Dabei sah es zur Halbzeit noch so aus als könnte die Gleim-Equipe die, in den Playoffs bis dato ungeschlagenen Hagener bereits nach der regulären Spielzeit in ihre Schranken weisen (34:41). Doch so schnell gaben sich die Hausherren nicht auf und machten den Frankfurtern im dritten Viertel mit ihrer Zonenverteidigung das Leben schwer (54:49). Die wiederum kämpften sich im vermeintlichen Schlussabschnitt zurück in die Partie und hatte wenige Sekunden vor Schluss den Sieg schon fast in der Hand (60:65). Ein Dreier und zwei Freiwürfe für Hagen folgten: Verlängerung. Auch hier ein ähnliches Bild. Jules Dang Akodo verwandelte zwei Dreier in Folge zum 65:71, doch Hagen kämpfte sich erneut zurück und erzwang eine zweite Overtime (74:74). Erneut war es Akodo, der die Hessen durch drei Freiwürfe und einen Dreier mit 80:74 in Front brachte. Vier weitere Punkte durch Armin Musovic und Armin Trtovac folgten und besiegelten das Schicksal der Westfalen, die diesem Run der Frankfurter am Ende nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
Obwohl die Partie gegen Hagen viel Kraft gekostet hatte, starteten die Frankfurter am nächsten Tag hellwach und hochmotiviert ins Finale gegen den FC Bayern Basketball. Die starke Defensive der Bankenstädter bereitete den Münchnern große Probleme und auch offensiv fielen vor allem die Würfe aus der Distanz deutlich sicherer als noch am Vortag (17:8, 10. Minute). Ab dem zweiten Spielabschnitt gelang es den Bayern dann besser sich auf die Verteidigung der Hessen einzustellen und fanden in Richard Freudenberg einen verlässlichen Punktegaranten (31:30, 20. Minute). Freudenberg war es auch, der die Frankfurter den gesamten Rest der Partie vor große Probleme stellte. Es wollte der Gleim-Equipe einfach nicht gelingen den so vielseitigen Small Forward aus dem Spiel zu nehmen. Zudem haderte man die gesamte zweite Spielhälfte mit dem nötigen Wurfglück, das in der Kabine abhanden gekommen zu sein schien. München hingegen spielte sich in einen Rausch, dem die Frankfurter am Ende nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
Sebastian Gleim: „Ich bin sehr glücklich über die Art und Weise wie wir trainiert haben, miteinander umgegangen sind und wie wir gespielt haben. Auch gegen Bayern haben wir alles auf dem Feld gelassen. Leider hat es am Ende nicht für Platz 1 gereicht. Ich bin heute ein Jahr und drei Tage in Frankfurt und wenn mir damals jemand gesagt hätte, wir sind am Ender der Saison die zweitbeste U19-Mannschaft Deutschlands, hätte ich diese Aussage sofort unterschrieben. Neben der NBBL-Vizemeisterschaft hat die Hälfte des Kaders in diesem Jahr Abitur gemacht und alle haben sich persönlich und spielerisch weiterentwickelt. Am Ende bleibt ein tolles Gefühl in einer zu 100% funktionierenden Mannschaft. Vielen Dank an alle die uns unterstützt haben.“