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Haferbrei, Witze und ein Schläfchen – die Erfolgsrezepte von Mike Morrison

Badelatschen, altes Shirt und schwere Knie: Am Tag nach seiner großen Show in der Fraport Arena schlurft Mike Morrison noch ein bisschen müde zu seiner Behandlung bei Team-Physio Tim Kuschel. Etwas mehr als zwölf Stunden vorher sah das noch ganz anders aus: Wahnsinnige 35 Punkte holte der 27-Jährige im BCL-Pre-Playoff-Hinspiel gegen Pinar Karsiyaka und stopfte unzählige Dunkings durch die Körbe. Wir haben mit dem Big Man der FRAPORT SKYLINERS über seinen großen Auftritt gesprochen!


 



Mike, wovon hast du letzte Nacht geträumt?

Ich habe nicht viel geschlafen, war ziemlich kaputt. Geträumt habe ich also nicht. Nach dem Spiel ist man immer so aufgedreht und voll von Adrenalin. Dafür aber heute: Da werde ich mal ein richtig schönes Schläfchen machen!

Aber an das Spiel erinnerst du dich noch?

Oh ja!

Wann wusstest du, dass du so ein Spiel abliefern kannst?

Ich hatte mir vorgenommen, sehr aggressiv zu sein. In Sachen Rebounds habe ich zuletzt eigentlich einen ganz guten Job gemacht. Jetzt wollte ich auch mal offensiv die Bretter attackieren. Und das ist dann eben mein Fokus: schnell und hart spielen, Rebounds holen. Und gute Sachen passieren einfach irgendwann, wenn man sich sie vornimmt.

Die Leute haben uns gefragt, was du gestern gefrühstückt hast...

(Lacht) Ich frühstücke jeden Tag das gleiche. Das ist so eine Art Haferbrei, den man hier im Laden gar nicht kaufen kann. Ich besorge mir das immer auf der Military Base.

War das gestern dein bestes Spiel bisher?


(Überlegt) In der Offense ja, in der Defense nein. Dieser J'Covan Brown hat wirklich ein paar fiese Punkte und einige abgezockte Bewegungen gegen mich gespielt. Ich freue mich auch schon auf das Rückspiel. Das wird wirklich eine Herausforderung, weil ich da einen besseren Job abliefern will. Da geht es dann auch ums Switchen - ich würde die Guards gerne öfter stoppen. Aber es ist immer Platz für Verbesserungen...

Wie wichtig waren deine Teamkollegen gestern?

Sehr wichtig! Ohne sie mache ich keine Punkte. Das waren gestern wirklich sehr wenige Treffer, bei denen ich mir den Ball geschnappt und dann direkt gescort habe. Das waren meistens immer Pick-and-Roll-Aktionen oder Schnellangriffe - einfach gute Offensive. Dazu bringen sie mich in die richtige Position für Rebounds. Da kam viel von meinen Mitspielern.

Was haben sie nach dem Spiel zu dir gesagt?


Sie meinten die ganze Zeit: "Wir runden auf 40 Punkte auf!" Aber im Spiel auch schon die ganze Zeit: "Mach die 40 voll, Mike, mach die 40 voll!" Also die haben mich wirklich unterstützt!



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Hat das Team Swag [Zur Definition von Swag]?

Jaaa, wir probieren das gerade so ein bisschen. Der Coach nennt das Identität, wir nennen es SWAG. Aber das ist ja alles das gleiche: Wir sehen uns als Team, das hart zusammenarbeitet und Spaß hat. Wir haben Guards, die tolle Spielzüge aufziehen können. Das schaut man sich dann gerne an. Und für andere Teams sind wir dann einfach auch unangenehm zu spielen. Das ist dann unser SWAG...

Was können wir vom Rückspiel erwarten?

Ich weiß es gar nicht genau. Wir haben vorher noch andere Spiele, um die wir uns eher kümmern. Also darauf liegt unser Fokus jetzt noch gar nicht. Der liegt jetzt nämlich auf Bamberg und wir wissen alle, wie gut die sind. Darauf müssen wir uns jetzt konzentrieren.

Wie könnt ihr Bamberg besiegen?

Sie sind einfach eine gute Mannschaft. Wir müssen rauskommen und eines unseren besten Spiele abliefern. Wir müssen verteidigen, mit ihnen mithalten; wir müssen reden und unsere Angriff aus der Verteidigung heraus aufbauen. Aber damit fängt alles an: Verteidigung! Bamberg ist einfach wie eine Maschine. Sie spielen zusammen wie eine Einheit. Sie setzten alles perfekt um. Wir müssen daher unsere Defense so ausspielen, wie sie das mit ihrer Offense hinkriegen.

Fühlst du einen besonderen Druck nach deiner Leistung gestern?

Nein, das nicht. Es war nur ein Spiel - ein gutes Spiel. Aber das schöne an unserem Team ist, dass im nächsten Spiel schon wieder jemand ganz anderes in meiner Position sein kann. Bei uns gibt es nicht den einen der isoliert heraussticht. Wir spielen wirklich Team-Basketball.

Lass uns ein bisschen über die Saison sprechen: Was für eine Spielzeit ist das für dich? Es gibt zum Beispiel keinen Jo Voigtmann mehr. Du bist jetzt Big Man Nr. 1...


Es ist ein anderes Team und wir hatten andere Herausforderungen. Letzte Saison wollten wir uns belohnen und sind in die Final Fours eingezogen. Wir wollten es allen beweisen, die Liga aufwühlen. Wir haben den FIBA Europe Cup gewonnen, die Playoffs aufgemischt. Dieses Jahr ist es anders. Wir haben ein anderes Team und eher gemächlich begonnen. Wir hatten viele Spieler, die mal verletzt waren, sogar unser Coach hat ja mal gefehlt. Jedes Jahr ist anders und birgt neue Herausforderungen. Aber denen stellen wir uns. Und im Moment machen wir viel richtig: Wir verbessern uns, gewinnen und haben die Chance auf die Playoffs. Aber an oberster Stelle steht, dass wir uns jeden Tag verbessern.

Wie sieht das bei dir persönlich aus?

Ich versuche auch, mich stetig zu verbessern. Der Coach sagt uns, wir müssen an uns arbeiten. Deshalb machen wir viel Individualtraining - für Würfe, für Rebounds, für bestimmte Bewegungen. Ich persönlich fokussiere mich im Moment auf Rebounds und meine Mitteldistanzwürfe. Ich meine, habe zwar gestern einen Airball geworfen, aber ich habe den Wurf zumindest genommen (lacht). Je besser jeder einzelne von uns ist, desto besser ist auch die Mannschaft. Und so probieren wir zusammenzustehen.

Gab es einen Moment in dieser Saison, in dem sich irgendwas geändert hat?

Vielleicht war es das Spiel gegen Karsiyaka. Das wird die Zukunft zeigen. Es ist ja immer so, dass es Aufs und Abs gibt. Ich probiere deshalb konstanter zu werden und jedes Mal die gleiche Energie ins Team zu bringen. Einen speziellen Moment kann ich so noch nicht nennen, aber wenn ich hart spiele und alles gebe, geht's meistens ziemlich gut.

Warum ist Mike Morrison abseits des Parketts wichtig für die FRAPORT SKYLINERS?

Ich glaube, ich bin wichtig für die Teamchemie. Die Jungs lieben es, Witze über mich zu machen und die feuere ich natürlich direkt in alle Richtungen zurück! Es ist wichtig, dass wir gut miteinander auskommen, miteinander lachen können und da ist es wichtig, dass man für gute Laune sorgt.

Zum Ende der Blick nach vorne: Was können wir in dieser Saison noch erwarten?

Hoffentlich noch viele Siege - deshalb sind wir hier! Wir spielen, um zu gewinnen. Und wir hatten einige Niederlagen gegen direkte Konkurrenten, die wir besser geschlagen hätten. Und jetzt sind wir auf Revanche-Tour (überlegt - fängt an zu singen)... So we're looking for revenge...!



Die nächsten Spieltermine

  • BCL-Pre-Playoff-Rückspiel: Dienstag, 21.02.2017, um 18 Uhr in Izmir
  • HEIMSPIEL: Samstag, 25.02.2017, um 18 Uhr gegen Würzburg
  • Samstag, 04.03.2017, um 20.30 Uhr in Ludwigsburg

Tickets für die Heimspiele sind erhältlich unter www.fraport-skyliners.de/tickets oder Tel. 069-92887619.