Dabei sah zu Beginn noch alles danach aus als könnten die Ulmer zum zweiten Mal in fremder Halle siegen. Defensiv konnte man der Mannschaft von Sebastian Gleim keinen Vorwurf machen, doch offensiv war die Nervosität deutlich spürbar (8:17, 10. Minute). Auch der zweite Spielabschnitt verlief ähnlich. Ulm konnte bis auf zehn Punkte davon ziehen. Doch zwei erfolgreiche Dreier durch Lennart Okeke kurz vor Ende des Viertels ließen bei den rund 300 Frankfurter Fans, zu denen auch Eintracht-Präsident Peter Fischer zählte, wieder Hoffnung aufkommen (30:34, 20. Minute).
Und tatsächlich konnten die Bankenstädter das Momentum mit in die zweite Spielhälfte nehmen und Ulm unter Druck setzen. Nur vier Punkte gestatteten sie, angetrieben von den lautstarken Anfeuerungsrufen der Zuschauer, den Gästen. Und auch offensiv lief es nun deutlich besser und man konnte durch starkes Teamplay überzeugen. Aus einem Zehn-Punkte-Rückstand war eine Elf-Punkte-Führung geworden (49:38, 30. Minute).
Doch die Aufholjagd hatte viel Kraft gekostet und leichte Unkonzentriertheiten schlichen sich ein. Diese konnte Ulm nutzen und sich, angeführt von David Krämer, Punkt um Punkt an die Frankfurter heranarbeiten (56:54, 39. Minute). Was dann in der letzten Spielminute geschah, war definitiv nichts für schwache Nerven. Ulm schickte Frankfurts Jules Dang Akodo durch ein taktisches Foul an die Linie. Doch nur einer der beiden Freiwürfe rauschte durch die Reuse (57:54). Ein Frankfurter Foul an Ulms Marvin Omonigho Omuvwie folgte, doch dieser konnte ebenfalls nur einen der beiden Freiwürfe verwandeln (57:55). Gleiches Schicksal ereilte daraufhin noch einmal Akodo (58:55). Angriff Ulm: die Gäste verlieren den Ball, Frankfurt vergibt die Fastbreak-Chance, Ulm den Dreierversuch und die Frankfurter feiern – bei noch drei Sekunden auf der Uhr. Die Konsequenz: ein technisches Foul gegen die Frankfurter Bank. Ein Freiwurf und Einwurf für Ulm. Doch Joschka Ferner vergibt und auch der letzte Notwurf verfehlt sein Ziel. Das Spiel ist aus und die Freude ungebrochen.
Dank dieses Erfolgs reist das NBBL-Team von Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS am 16./17. Mai 2015 nun zum TOP4 Turnier nach Hagen. Auf welches Team die Gleim-Equipe dort im Halbfinale treffen wird, entscheidet das Los. Außer den Frankfurtern konnten sich bisher die Phoenix Hagen Juniors und der FC Bayern München für das Endturnier qualifizieren. Das Entscheidungsspiel zwischen ALBA Berlin und der Baskets Akademie Weser Ems findet am kommenden Samstag statt.
Sebastian Gleim: „Was für ein Spiel, was für eine Atmosphäre in BCM. Danke an alle. Der Einzug ins TOP4 ist ein Erfolg der herausragenden Kooperation zwischen Eintracht Frankfurt und den FRAPORT SKYLINERS. Die Moral der Jungs war unglaublich stark. So blöd es klingt, aber die Niederlage im ersten Spiel war Gold wert. Wir trainieren seit einigen Wochen auf einem fantastischen Level und haben dieses in Spiel zwei und drei aufs Feld gebracht. Ich bin sehr froh, dass wir nun noch einige Wochen als Mannschaft genießen können.“